Gesamtdritte hinter Van Dijk und Van Vleuten

Brennauer beißt sich an Boels und Wild die Zähne aus

Von Felix Mattis aus Borkum

Foto zu dem Text "Brennauer beißt sich an Boels und Wild die Zähne aus"
Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) gewinnt die Energiewacht Tour vor Annemiek Van Vleuten (Orica-AIS, links) und Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) | Foto: Cor Vos

11.04.2016  |  (rsn) - Sie hat noch einmal alles versucht, doch am Ende hat es nicht mehr zu einer Verbesserung im Gesamtklassement gereicht. Vorjahressiegerin Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) beendete die Energiewacht Tour auf der Insel Borkum mit einem zweiten Etappenrang im Sprint hinter Kirsten Wild (Hitec Products) und landete so auf Gesamtrang drei. Der Rundfahrtsieg ging an Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) mit 36 Vorsprung vor ihrer niederländischen Landsfrau Annemiek Van Vleuten (Orica-AIS) und 37 Sekunden vor Brennauer.

Van Dijk hatte den Grundstein zu ihrem Sieg mit einem überlegenen Zeitfahrerfolg am Samstagnachmittag gelegt, der jedoch von einem ungeahndeten Regelverstoß der Niederländerin überschattet wurde: Sie hatte in mindestens einer Kurve über die falsche Straßenseite abgekürzt. Die UCI-Kommissäre wollten davon nichts mitbekommen haben, handelten aber auch nicht, nachdem sie ein Video von dem Verstoß gezeigt bekamen. Es hatte kein Team Einspruch eingelegt.

"Ich hatte noch die Chance, Zweite im Klassement zu werden und bin deshalb auf die Bonussprints gefahren", sagte Brennauer nach dem Rennen. Sie gewann alle drei der für die Gesamtwertung wichtigen Zwischensprints, sammelte so schon vor dem Etappenfinale neun Bonifikationssekunden und rückte nah an Van Vleuten heran. Doch weil die Niederländerin ebenfalls eine Bonifikation sammelte reichten Etappenrang zwei und somit insgesamt 15 gesammelte Sekunden auf Borkum für Brennauer nicht, um noch eine Podiumsstufe aufzusteigen.

"Insgesamt können wir trotzdem glücklich sein", fand die Allgäuerin, die das Grüne Trikot der Punktbesten gewann und abgesehen von den Zwischensprints auch sonst während der Etappe mehrfach Vollgas gab und attackierte - meist aber gemeinsam mit Van Vleuten, und stets wurden beide von Van Dijks Boels-Dolmans-Helferinnen eingeholt.

"Es war eine stressige Etappe und ich bin wirklich glücklich, es geschafft zu haben", freute sich die Niederländerin, die die Rundfahrt nach 2013 bereits zum zweiten Mal gewann. Ihr Team hatte einen harten Tag, weil nach einigen Kilometern Chantal Blaak das Rennen unter Schmerzen aufgeben musste.

Die 26-Jährige war als Gesamtvierte in die Schlussetappe gestartet, nachdem sie bis zum Vortag noch die Gesamtwertung angeführt hatte, dann aber vormittags auf der Etappe 4a schwer stürzte und im Zeitfahren am Nachmittag an Boden verlor. Trotzdem schaffte es die Mannschaft, neben dem Gelben Trikot von Van Dijk mit Romy Kasper auch das Orangene Trikot zu erobern und mit Christine Majerus noch Etappenrang drei einzufahren.

Im Verlauf der Schlussetappe gab es immer wieder vergebliche Angriffsversuche der Teams Orica-AIS um Van Vleuten, Canyon-SRAM um Brennauer sowie Liv-Plantur um die im Weißen Trikot der besten Nachwuchsfahrerin fahrenden Floortje Mackaij. Doch entgegen der Vorhersage wehte der Wind auf Borkum nicht besonders stark, und so entstanden nur einmal größere Risse im Peloton, die aber auf den zwei 15 Kilometer langen Schlussrunden wieder geschlossen wurden.

Im Finale schließlich entschied eine enge 90-Grad-Rechtskurve 100 Meter vor dem Ziel über den Sieg. "Ich wusste von den Zwischensprints, dass man da Erste sein muss, wenn man gewinnen will", sagte Brennauer, die in der Anfahrt zur Kurve aber nicht mehr an Wild vorbeikam. Für die Niederländerin war es bereits der zehnte Etappensieg bei der Energiewacht Tour und nach einem am Samstag-Vormittag auf der Etappe 4a in Zuidhorn auch der Zweite bei dieser Auflage des Rennens. "Ich interessiere mich nicht allzu sehr für diese Ranglisten und Statistiken", sagte sie. "Aber zu gewinnen ist immer schön."

Brennauer nach dem Rennen im Interview (Englisch):

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.04.2025Kopecky: “Von diesem Sieg habe ich lange Zeit geträumt“

(rsn) – Während die Ronde van Vlaanderen bei den Männern auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken kann, ist die Ausgabe der Frauen mit bislang 22 Editionen noch vergleichbar jung. Am

07.04.2025Longo Borghini erleidet Gehirnerschütterung

(rsn) – Elisa Longo Borghini (UAE Team – ADQ) hat bei ihrem schweren Sturz in einer recht frühen Phase der Flandern-Rundfahrt (1.WWT) eine Gehirnerschütterung erlitten. Dies gab das Team bekann

06.04.2025Lippert glänzt an den Hellingen und fährt aufs Podium

(rsn) – Als sich Liane Lippert (Movistar), Lotte Kopecky (SD Worx – Protime), Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) und Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) auf den letzte

06.04.2025Kim Le Court: “Würde sterben für ein Podium hier“

(rsn) – Ein Sprint musste über den Sieg bei der 22. Flandern-Rundfahrt der Frauen entscheiden. Und er gab den Ausschlag zugunsten der Weltmeisterin. Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) hat ihren dr

06.04.2025Kopecky krönt sich zur Rekordsiegerin der Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) hat sich zur Rekordsiegerin der Flandern-Rundfahrt gekrönt. Die Weltmeisterin aus Belgien setzte sich am Ende der 22. Ronde van Vlaanderen der Frauen nac

05.04.2025Die Strecke der Flandern-Rundfahrt der Frauen 2025

(rsn) – Seit Jahr und Tag ist Oudenaarde das Zentrum der Flandern-Rundfahrt der Frauen. Auch die 22. Ausgabe des Rennens startet hier, seit 2012 befindet sich hier zudem in der Minderbroedersstraat

05.04.2025Für Kopecky ist Longo Borghini die Topfavoritin

(rsn) – Drei Stunden nach den Männern in Brügge starten die Frauen in Oudenaarde in die “Ronde“. Bei der 22. Ausgabe der Flandern-Rundfahrt stehen zwei Fahrerinnen ganz oben auf der Liste der

05.04.2025Die Aufgebote für die 22. Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Zum mittlerweile 22. Mal steht die Flandern-Rundfahrt der Frauen (1.WWT) im Programm. Rund um Oudenaarde müssen die Fahrerinnen aus 24 Teams insgesamt 168,9 Kilometer absolvieren, wobei zwÃ

05.04.2025Flandern-Rundfahrt der Frauen: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Die Flandern-Rundfahrt der Frauen ist das älteste durchgängig ausgetragene unter den Monumenten im Frauen-Kalender – und nach der Trofeo Alfredo Binda sowie dem Flèche Wallonne und dem

04.04.2025Rettet Weltmeisterin Kopecky Belgiens heiligen Sonntag?

(rsn) – Die Bilder gingen vor einem Monat um die Welt: Ein neunjähriges Mädchen erklomm auf ihrem Rennrad vor dem Omloop Nieuwsblad die Mauer von Geraardsbergen, bejubelt von vielen tausend Zuscha

04.04.2025Schrempf: Radprofi mit Bildungsauftrag vor zweiter Ronde

(rsn) – Vor fünf Jahren schnürte Carina Schrempf (Fenix – Deceuninck) noch ihre Laufschuhe. Erst eine Fußverletzung brachte sie dann dem Radsport näher - dass sie sich aber wenig später mit d

03.04.2025Niewiadoma hofft bei der Ronde auf die Power aus dem Vorjahr

(rsn) - Diese Szene gefiel Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) beim gestrigen Dwars door Vlaanderen (1.Pro) überhaupt nicht: Als Elisa Longo Borghini (UAE - ADQ) zu ihrem letztendlich

Weitere Radsportnachrichten

08.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

07.04.2025Highlight-Video des Auftakts der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) - Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) hat das Zeitfahren zum Auftakt der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) gewonnen. Für den Deutschen war es der erste WorldTour-Sieg seit Paris-Nizza 2021

07.04.2025Hartmann verteidigt Titel in El Salvador

(rsn) – Die Schweizerin Elena Hartmann (Ceratizit) hat zum zweiten Mal in Folge die Tour El Salvador (2.1) gewonnen. Die 34-Jährige übernahm nach dem zweiten Platz beim Prolog nach der 1. Etappe

07.04.2025Schachmann gewinnt Auftakt-Thriller im Baskenland

(rsn) – Die Erleichterung war ihm anzumerken, selbst einen kleinen Spaß hatte er noch parat. Der Hot Seat – nicht viel mehr als ein Klappstuhl - auf dem Maximilian Schachmann (Soudal - Quick-Ste

07.04.2025Van der Poel war vor der Flandern-Rundfahrt krank

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin -Deceuninck) war vor der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) krank und musste sogar drei Tage lang Antibiotika nehmen. Dies bestätigte der Sportliche Leiter seines Tea

07.04.2025Knochenbrüche: Degenkolb verpasst Paris-Roubaix

(rsn) – Seit Wochen hat John Degenkolb vom 13. April gesprochen und sich auf Paris-Roubaix gefreut. Genau zehn Jahre und einen Tag nachdem er am 12. April 2015 die Königin der Klassiker gewonnen ha

07.04.2025Medien: Tour-de-France-Schlussetappe führt über Montmartre

(rsn) – Die Schlussetappe der Tour de France 2025 (2.UWT) wird eine veränderte Streckenführung. Wie Le Parisien berichtet, genehmigt die Pariser Stadtführung nach langen Verhandlungen eine Route

07.04.2025Kopecky: “Von diesem Sieg habe ich lange Zeit geträumt“

(rsn) – Während die Ronde van Vlaanderen bei den Männern auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken kann, ist die Ausgabe der Frauen mit bislang 22 Editionen noch vergleichbar jung. Am

07.04.2025Chance für die zweite Reihe der Rundfahrt-Spezialisten

(rsn) – Während in Belgien und Nordfrankreich die Klassikersaison mitten in der heißen Phase ist, halten die Rundfahrer, so sie nicht Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) heißen, ihr Alternat

07.04.2025Longo Borghini erleidet Gehirnerschütterung

(rsn) – Elisa Longo Borghini (UAE Team – ADQ) hat bei ihrem schweren Sturz in einer recht frühen Phase der Flandern-Rundfahrt (1.WWT) eine Gehirnerschütterung erlitten. Dies gab das Team bekann

07.04.2025Schiffer glänzt bei Tour of Hellas

Bei der Tour of Hellas (2.1) musste sich der Deutsche Anton Schiffer (Bike Aid) nur knapp Harold Martin López vom WorldTour-Team XDS - Astana geschlagen geben. Nach fünf Etappen trennten die b

07.04.2025Pogacar trotzt in Flandern dem Pech und van der Poel

(rsn) – Als die beiden Überflieger wurden Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) vor der 109. Ronde van Vlaanderen (1.UWT) bezeichnet und am Ende wa

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Itzulia Basque Country (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Region Pays de la Loire Tour (2.1, FRA)
  • Tour of Hainan (2.Pro, CHN)