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16.04.2016 | (rsn) - Wie jedes Jahr ist auch diesmal das Amstel Gold Race einer der Saisonhöhepunkt für das LottoNL-Jumbo-Team. Allerdings liegen Erfolge beim einzigen WorldTour-Eintagesrennen der Niederlande schon lange zurück. Robert Gesink schaffte 2009 als bisher letzter Fahrer des niederländischen Rennstalls den Sprung aufs Podium. Der Niederländer wurde am Cauberg, wo das Rennen bis 2012 endete, Dritter hinter Sergej Ivanov (Katusha) und Karsten Kroon.
Damals hieß das Team noch Rabobank und wurde gesponsert von der niederländischen Großbank, die sich Ende 2012 aus dem Radsport zurückzog. Der letzte Sieg des Teams und eines Niederländers liegt noch länger zurück. 2001 triumphierte Erik Dekker, der damals übrigens Lance Armstrong im Sprint eines Ausreißerduos niederrang.
Die Chancen auf einen weiteren Coup – diesmal in Berg en Terblijt, wo das Amstel Gold Race seit 2013 endet – stehen nicht sonderlich gut. Indiz dafür ist auch, dass LottoNL-Jumbo gleich vier Optionen hat und die Teamleitung keinen expliziten Kapitän benannt hat. In einer Pressemitteilung wurden Robert Gesink, Sep Vanmarcke, Wilco Kelderman und Paul Martens als die Namen genannt, denen ein gutes Ergebnis zugetraut wird.
Der 32-jährige Martens war beim letztjährigen Desaster noch der beste Fahrer seines Teams gewesen. Der deutsche Klassikerspezialist beendete das 50. Amstel Gold Race auf Rang 28, wobei nur drei der acht Lotto-Starter ins Ziel kamen. Diesmal soll es besser laufen, auch wenn sich die Sportliche Leitung darüber im Klaren ist, dass für den Sieg wohl andere in Frage kommen.
“Wir haben keinen Top-Favoriten in unserem Team, aber wir haben ein starkes Aufgebot, das sehr motiviert in dieses Rennen gehen wird“, erklärte Sportdirektor Merijn Zeeman. “Robert Gesink, Sep Vanmarcke, Wilco Kelderman und Paul Martens müssen vom Kruisberg (41 Kilometer vor dem Ziel, d. Red.) an in einer guten Position sein, so dass sie sich auf das Finale fokussieren können.“ Martens soll, so sich die Gelegenheit bietet, schon im „Vor-Finale aktiv“ werden, so Zeeman.
Das veränderte Finale mit den flachen letzten knapp zwei Kilometern kommt dem Kletterspezialisten Gesink sicher nicht entgegen. Seine Ergebnisse fuhr der 29-Jährige nicht zufällig am Cauberg ein. Nun will Gesink bei seinem ersten Amstel-Start seit 2012 auch in Berg en Terblijt bei den Besten mithalten. “Robert möchte in den kommenden Jahren wieder ansprechende Ergebnisse abliefern“, beschrieb Zeeman die mittelfristige Perspektive seines Kapitäns, der zuletzt bei der schweren Baskenland-Rundfahrt im Einsatz war, dort aber nicht über Rang 28 des Schlussklassements hinauskam.
Dennoch zeigte sich Gesink zuversichtlich. “Ich erwartet, für den Sonntag bereit zu sein. In unserer Heimat zu fahren ist immer etwas Spezielles“, erklärte der LottoNL-Kapitän, der sein Team sogar stark genug einschätzt, um „die Trophäe kämpfen zu können. "Wilco und Paul haben einige gute Sachen im Baskenland gezeigt. Und wir haben seinen sehr starken Sep Vanmarcke, der uns viel Freude bereiten wird.“ Allerdings hat der Amstel Gold-Debütant in der bisherigen Klassikersaison bereits viele Kräfte gelassen. Für den 27-jährigen Vanmarcke spricht allerdings seine Form, die er mit Rang drei bei der Flandern-Rundfahrt und als Vierter bei Paris-Roubaix unter Beweis gestellt hat.
Für eine Überraschung könnte in seinem dritten Amstel Gold Race Neuzugang Enrico Battaglin sorgen. Der Italiener, der sich ebenfalls im Baskenland in Form brachte, möchte am Sonntag mit der ersten Gruppe ins Ziel kommen. “Wir waren als Team im Baskenland stark. Und wir müssen das auch beim Amstel Gold Race zeigen“, zeigte sich Battaglin über die Erwartungen der niederländischen Fans an LottoNL-Jumbo bewusst.
Das LottoNL-Aufgebot: Enrico Battaglin, Robert Gesink, Wilco Kelderman, Bert-Jan Lindeman, Paul Martens, Mike Teunissen, Maarten Tjallingii, Sep Vanmarcke
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