--> -->
22.05.2016 | (rsn) - Die Wolken zogen sich zu über der Seiser Alm, doch für Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) eröffnete sich gleichzeitig ein Himmel voller Möglichkeiten beim 99. Giro d’Italia. Das Bergzeitfahren der 15. Etappe über 10,85 Kilometer von Kastelruth hoch zur Seiser Alm wurde zur Machtdemonstration des Niederländers: Kruijswijk beendete das Zeitfahren nur um Sekundenbruchteile hinter dem überraschenden Tagessieger Alexander Foliforov (Gazprom-Rusvelo) auf Platz zwei und baute seine Gesamtführung deutlich aus. Vincenzo Nibali (Astana) erlebte hingegen einen Tag, der ihn um den Giro-Sieg gebracht haben könnte.
Bergzeitfahren gehören zu einer der Lieblingsdisziplinen der Giro-Organisatoren um Renndirektor Mauro Vegni. Im den vergangenen beiden Jahren verzichteten sie auf eine solche Prüfung, für 2016 kehrte das Bergkraxeln gegen die Zeit allerdings zurück in das Rennprogramm. Der auserwählte Schauplatz: die 1800 Meter hoch gelegene Seiser Alm. Mit durchschnittlich acht Prozent Steigung ein echter Härtetest vor dem letzten Ruhetag der Rundfahrt – auch wenn die ganz großen Abstände in der Gesamtwertung auf zehn Kilometern nicht erwartet wurden.
Diese Erwartungshaltung strafte Kruijswijk allerdings Lügen. Sein Auftritt war mit Spannung erwartet worden: Wie würde sich der überraschende Leader der Rundfahrt schlagen? Doch der 28-Jährige verteidigte nicht nur seine Gesamtwertung, er baute sie signifikant aus und hätte seinen Auftritt beinahe mit dem Tagessieg gekrönt.
"Ich hörte gegen Ende, dass ich nahe am Sieg sei und wollte die Etappe gewinnen. Am Ende bin ich aber wieder Zweiter wie gestern. Doch das Wichtigste ist, dass ich Zeit gegenüber meinen Rivalen in der Gesamtwertung gutgemacht habe“, sagte Kruijswijk gegenüber Eurosport und sieht sich nun auch bereit für den ganz großen Coup: „Ich habe alles dafür getan und bin zuversichtlich, dass ich in der Lage sein werde, das Rosa Trikot bis zum Schluss zu verteidigen."
Zum Tagessieg fehlten ihm schließlich wenige Hundertstel gegenüber Alexander Foliforov. Den 24-jährige Russen hatten die wenigsten auf der Rechnung. Doch Foliforov sicherte sich frühzeitig die Bestzeit und war von keinem der nach ihm startenden Favoriten mehr von der Spitzenposition zu verdrängen. „Das ist unglaublich. Diese Etappe zu gewinnen, ist wie ein Traum. Ich bin sehr gut auf diese Etappe vorbereitet in den Giro gegangen, weil Bergzeitfahren immer meine Stärke waren. Ich habe mein bestes gegeben, aber nicht damit gerechnet, dass ich gewinnen kann“, freute er sich im Ziel. Das überragende Ergebnis des Wildcard-Teams aus Russland rundete Sergey Firsanov mit Platz vier ab (+0:30).
Dazwischen platzierte sich Alejandro Valverde (Movistar, +0:23) - kein schlechtes Ergebnis für den Spanier, mit Rückblick auf die verlorene Zeit vom Vortag allerdings auch nicht ganz die erhoffte Reaktion. „Valverde hatte gestern einen schlechten Tag. Es kam einiges zusammen, die Höhe, etwas Müdigkeit, da griff das eine ins andere. Heute lief es bei ihm besser, und er konnte wieder Zeit gutmachen“, bilanzierte sein Sportdirektor Garcia Acosta. Valverde liegt weiter auf Platz vier im Klassement, allerdings schon 3:23 Minuten hinter Kruijswijk.
Mehr Zeiteinbußen musste am Ende Vincenzo Nibali (Astana) hinnehmen. Der Italiener galt als Favorit, doch statt Zeit auf Kruijswijk gutzumachen, verlor er während des Anstiegs kontinuierlich weitere Sekunden auf den Niederländer. Endgültig ein Tag zum Vergessen wurde es kurz vor dem Ziel, als Nibali das Schaltwerk abriss und er entnervt sein Rad wechseln musste. Im Tagesziel wurde der Giro-Sieger von 2013 2:10 Minuten hinter der Siegerzeit lediglich als 25. gewertet.
"Das mechanische Problem war nicht einfach, deshalb haben wir einiges verloren. Aber Kruijswuijk ist auch noch nicht durch. Am Ruhetag werden wir unsere Taktik neu festlegen. Der Giro ist noch nicht vorbei“, gab sich Teamchef Alexander Winokurow direkt nach der Etappe kämpferisch. In der Gesamtwertung fiel Nibali allerdings auf Platz drei mit einem Rückstand von 2:51 Minuten zurück. Das Ende aller Siegesambitionen des Sizilianers? Kruijswijk scheint aktuell zu stark.
Sein ärgster Widersacher ist nun Esteban Chaves (Orica-GreenEdge). Der Kolumbianer beendete die Etappe auf Platz sechs (+0:40) und geht als Zweiter mit einem Rückstand von 2:12 Minuten in die letzte schwere Woche des Giro d’Italia.
(rsn) - Der 99. Giro d´Italia endete in einem spannenden Finale mit dem zweiten Erfolg von Vincenzo Nibali (Astana) nach 2013. Das ist fast allen bekannt. Doch es gibt auch viele wichtige und unwicht
30.05.2016Majka: Es fehlte der gewisse "Boom"(rsn) – Zum angestrebten Podiumsplatz hat es für Rafał Majka bei der 99. Italien-Rundfahrt letztendlich nicht gereicht. Der Pole kann zwar mit seiner Leistung in den letzten drei Wochen und au
30.05.2016Nibali hat ein großes Kapitel im Giro-Geschichtsbuch sicher(rsn) – Mit einem unglaublichen Comeback hat sich Vincenzo Nibali doch noch den Gesamtsieg und ein großes Kapitel im Geschichtsbuch des Giro d´Italia gesichert. Um die Bedeutung der Ereignisse des
30.05.2016Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe(rsn) - Zum Auftakt des 99. Giro d´Italia in Apeldoorn waren am Freitag 198 Fahrer mit von der Partie. Längst nicht alle haben am 29. Mai das Ziel in Turin erreicht. Sturzverletzungen, Erkrankungen,
30.05.2016Kluge geht in Turin leer aus, freut sich aber für Arndt(rsn) – Nach seinem Coup von Cassano d‘Adda ging Roger Kluge auf der letzten Giro-Etappe zwar leer aus. Dafür konnte sich der IAM-Profi, der nach 163 Kilometern von Cuneo nach Turin Rang 42 beleg
29.05.2016Vegni: "Nibali hat uns ein großartiges Finale beschert"(rsn) – Nach dem Ende des 99. Giro d’Italia stand Renndirektor Mauro Vegni radsport-news.com zu einem Interview zur Verfügung. Dabei sprach der Italiener über die Siegesserie der deutschen Sprin
29.05.2016Arndt zeigt Mitgefühl für "Verlierer" Nizzolo(rsn) - Plötzlich Etappensieger beim Giro d’Italia, ohne als Erster über den Zielstrich gefahren zu sein - ein ungewohntes wie seltsames Gefühl für Nikias Arndt (Giant-Alpecin). Entsprechend ver
29.05.2016Nibali erinnert die Italiener an den großen CoppiTurin (dpa) - Die italienischen Radsport-Fans fühlten sich an den großen Fausto Coppi erinnert. Mit unbändigem Willen riss Vincenzo Nibali - wie der Campione im Jahr 1953 - mit einem sagenha
29.05.2016Jungels mit gezieltem Bergtraining zum Höhenflug(rsn) – Zum Abschluss des 99. Giro d`Italia musste sich Matteo Trentin (Etixx-Quick-Step) in Turin hinter Nikias Arndt (Giant-Alpecin) zwar mit Rang zwei zufrieden geben. Der Italiener konnte sich z
29.05.2016Highlight-Video der 21. Giro-Etappe(rsn) – Für Vincenzo Nibali (Astana) entwickelte sich die 21. und letzte Etappe des 99. Giro d’Italia zum Schaulaufen. Während der Italiener am Sonntag sein Rosa Trikot sicher ins Ziel brachte,
29.05.2016Arndt gewinnt die Schlussetappe am Grünen Tisch(rsn) - In Turin wurde am Sonntag der Schlusspunkt des 99. Giro d’Italia gesetzt. Drei Wochen nach dem Start im niederländischen Apeldoorn war die norditalienische Metropole Schauplatz der letzten
29.05.2016Nibali feiert Gesamtsieg, Arndt gewinnt Finale in Turin(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) hat zum zweiten Mal nach 2013 den Giro d’Italia gewonnen. Die abschließende 21. Etappe, die am Sonntag über 163 Kilometer von Cuneo nach Turin führte, entwickel
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä