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29.05.2016 | (rsn) – Esteban Chaves und sein Orica-GreenEdge-Team waren vor der 20. Etappe des Giro d’Italia ausgesprochen optimistisch, dass er sein Rosa Trikot würde verteidigen und als zweiter Kolumbianer nach Nairo Quintana die Italien-Rundfahrt würde gewinnen können. Doch nach 134 Kilometern von Guillestre nach Sant`Anna di Vinadio musste Chaves das Maglia Rosa an den erneut überragenden Vincenzo Nibali (Astana) abtreten, der wie schon am Freitag den südamerikanischen Kletterspezialisten mit seinen Attacken letztlich überforderte.
44 Sekunden Vorsprung gegenüber Nibali nahm Chaves mit auf die alles entscheidende letzte Bergetappe dieses Giro. Es sollte nicht reichen, wie sich nach dem Angriff des Italieners im vorletzten Berg des Tages schnell herausstellte. Insgesamt 1:36 nahm der Astana-Kapitän seinem Kontrahenten auf den letzten dramatischen Kilometern ab und verdrängte Chaves auf den letzten Drücker noch von der obersten Stufe des Giro-Podiums auf den undankbaren zweiten Gesamtrang.
Der 26-Jährige erreichte erschöpft und wohl auch demoralisiert das Ziel und suchte nicht lange nach Ausreden. “Das war ein 80-Stunden-Rennen über 3000 Kilometer. Man braucht Kraft, um das durchzustehen. Da gibt’s keine Entschuldigungen. Die einfache Antwort ist: Ich hatte nicht die Beine“, gestand Chaves gegenüber Eurosport ein. Dabei schien der Fünfte der letztjährigen Vuelta a Espana hin- und hergerissen, wie er den für ihn so deprimierenden Ausgang des Rennens einordnen sollte.
“Ich bin müde, aber so ist das Leben“, sagte er, um dann doch die positiven Aspekte hervorzuheben. “Es ist doch nur ein Radrennen. Ich habe alles versucht und gab alles, was ich hatte. Ich bin zufrieden. Ich stehe erst am Anfang. Noch viele Chancen werden folgen.“
Auch sein Sportdirektor Matt White war mit dem Erreichten zufrieden und wies auf Chaves‘ Entwicklung hin: “ Der Giro ist eine große Erfahrung für ihn. Er war Fünfter bei der Vuelta, wird nun Zweiter beim Giro hinter einem der erfolgreichsten GrandTour-Profis der vergangenen Jahre. Das ist keine Schande“, stellte der Australier fest.
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