Medien: Vorladung vor Tribunal der Ärztekammer

Droht Ex-Sky-Arzt Freeman der Entzug seiner Approbation?

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Bradley Wiggins (Sky) gewann 2012 als erster Brite die Tour de France. | Foto: ROTH

11.11.2018  |  (rsn) - Dem ehemaligen Arzt des Team Sky und des britischen Radsportverbandes, Richard Freeman, droht offenbar der Entzug seiner Approbation. Wie der Sunday Telegraph berichtet, wird der Mediziner in nächster Zukunft vor das Tribunal der britischen Ärztekammer, dem 'General Medical Council', vorgeladen.

Dort wird Freeman aussagen und erklären müssen, warum im Jahr 2011 Testosteronpflaster ins 'National Cycling Center' in Manchester geliefert worden waren. Gelingt ihm das nicht, könnte er als Arzt vorübergehend suspendiert werden oder sogar seine Approbation entzogen bekommen.

In Manchester teilten sich der Verband und Team Sky damals ein Medizinlager. Die britische Anti-Doping-Agentur UKAD fand im Zuge ihrer 'Jiffy Bag'-Ermittlungen in Manchester Beweise dafür, dass dorthin neben dem im Juni 2011 zum Critérium du Dauphiné geschickten Triamcinolon auch verbotene Testosteron-Pflaster geliefert wurden. Diese sollen es allerdings nicht in die sogenannte 'Jiffy Bag' geschafft haben. Die Generalprobe zur Tour de France hatte damals Sky-Kapitän Bradley Wiggins gewonnen.

Es würde kein gutes Licht auf einen Arzt werfen, hätte er Testosteronpflaster für seine Athleten bestellt. Steve Peters, der ehemalige medizinische Direktor des Team Sky, hat erklärt, dass es sich dabei um eine Fehllieferung gehandelt habe und die Pflaster an den Lieferanten zurückgeschickt wurden. Auch Freeman leugnete jedes Fehlverhalten und erklärte, dass die Pflaster nie für Athleten gedacht waren. Der Zulieferer Fit 4 Sport konnte der UKAD allerdings keine Dokumentation einer etwaigen Fehllieferung vorlegen, schreibt cyclingnews.

Auch wenn es stimmen sollte, dass dem Sky-Arzt Testosteronpflaster geliefert wurden, so liegt dadurch noch kein Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln vor. Deshalb musste UKAD den Fall im vergangenen Winter ohne Feststellung eines Regelverstoßes zu den Akten legen. Die Ärztekammer hingegen hat sich in ihren Beurteilungen nicht an den Anti-Doping-Code der WADA zu halten, sondern an medizinisch-ethische Richtlininien. Deshalb könnte sie anders entscheiden.

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