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05.07.2014 | Als ich heute Morgen unseren Betreuer Jens das Frühstück vorbereiten hörte, wusste ich, dass es sechs Uhr sein muss, und ich wohl bald aufstehen muss. Mein Körper fühlt sich nur noch müde und ausgelaugt an. Eigentlich habe ich immer Hunger, und bin permanent damit beschäftigt, das nächste Futter aufzutreiben. Das kann auch anstrengend sein...
Das morgendliche Aufstehen und die Startvorbereitungen
laufen jetzt in Routine ab - fast wie ein Job. Auf dem Rad funktioniert der Körper dann meistens besser als gedacht.
Heute stand schon die vorletzte Etappe mit 141 km und 2900 hm auf dem Programm. Die Zeit verging verging wirklich sehr schnell. Lange bereitet man sich vor, und freut sich auf das Rennen. Plötzlich befindet man sich auf den letzten Kilometern...
Das Thermometer zeigte heute morgen 27 Grad.
Das ist besser als alles andere der letzten Tage, doch ich war dann auch froh, dass es dann nicht viel wärmer wurde. Die ersten 15 km wurden neutralisiert gefahren.
Dann war scharfer Start, und es ging mit Tempo 50 noch rund zehn Kiloemeter bis zum ersten Anstieg. Mann musste höllisch aufpassen, da der italienische Straßenbelag eher an asphaltierte Feldwege erinnert, und wir mittlerweile alle Ersatzreifen aufgebraucht haben.
Am ersten Gipfel angekommen, konnten wir in einer 20 Mann
starken Gruppe etwas ausruhen, um Kräfte für den nächsten, 24 km langen Anstieg zum Valbona zu sammeln. Am Fuß dieser Rampe wartete die Freundin von Michael an einer Verpflegungstation auf uns.
Auf halber Höhe trafen wir dann wieder einmal auf Gerrit Glomser, der uns freundlicherweise ein Stück des Weges begleitete... Durch sein hohes Tempo konnten wir einige kleinere Gruppen überholen, mussten Gerrit aber irgendwo auf dem Weg zum Gipfel doch ziehen lassen.
Oben angekommen, wartete auf uns nur noch die 32 km lange
Abfahrt nach Rovereto, den Zielort der Etappe. Als wir durchs Ziel rollten, sah ich neidisch, dass Nino und Micha schon dabei waren, das Empfangs-Buffet zu plündern.
Nino sah aus wie nach einem Ruhetag, und Micha gezeichnet wie nach einer brutalen Berg-Etappe bei 30 Grad.
Die beiden sind heute in der Tageswertung auf einen respektablen 22. Rang gefahren. Frank und ich kamen als 31., allerdings um einiges später ins Ziel. In der Gesamtwertung stehen Nino und Micha jetzt auf Platz 18, wir auf Platz 26.
Morgen werden wir noch einmal alles geben,
um diese Positionen zu verteidigen, und die letzten drei Anstiege zu überstehen. Wir freuen uns schon auf Arco, auf vielv Schlaf - und auf ganz viel Essen...
Sportliche Grüße,
euer Carsten
Der Autor Carsten Linke ist Fahrer im Team Bürstner-Dümo-Cycling.
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