Tropische Infektionskrankheit, von Tigermücken übertragen

Neue “Chikungunya“-Fälle in Spanien

Von Stephanie Priester

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| Foto: umweltbundesamt.de

20.06.2019  |  Drei isländische Touristen sind nach ihrer Rückkehr aus Spanien an Chikungunya-Fieber erkrankt, wie lokale Medien in Island berichteten. Chikungunya ist eine tropische Infektionskrankheit, die durch Stechmücken übertragen wird. Die Familie hatte sich im Mai in der Provinz Alicante an der Costa del Sol aufgehalten. Es sind die ersten lokalen Infektionen in Spanien.

Nach Angaben der Behörden wurden bisher keine weiteren Fälle
gemeldet. Einen Impfstoff gegen den Virus gibt es bis dato nicht. Das Centrum für Reisemedizin rät Reisenden in den Mittelmeer-Regionen daher zu sorgfältigem Mückenschutz.

Die asiatische Tigermücke Aedes albopictus ist als Hauptüberträger des Erregers inzwischen auch in beliebten europäischen Urlaubszielen verbreitet. Dazu gehören neben Spanien auch Kroatien, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta und die Türkei.

„In der Vergangenheit gab es schon mehrfach
Ausbrüche von Chikungunya in Europa, zuletzt 2017 im italienischen Latium. Die Infektion von isländischen Urlaubern mit Chikungunya an der Costa Brava Spaniens ist daher nicht wirklich überraschend“, so Prof. Tomas Jelinek, Leiter des CRM: „Man wird immer wieder mit Infektionen von Urlaubern am Mittelmeer rechnen müssen.“

Lange Zeit trat Chikungunya-Fieber vorwiegend in Afrika, Südostasien, dem indischen Subkontinent und auf den Inseln im Indischen Ozean auf, dann auch in Süd- und Mittelamerika. Nur vereinzelt trugen Touristen den Virus in andere Länder.

Betroffene können vier bis sieben Tage
nach der Infektion hohes Fieber bekommen. Weitere Symptome sind starke Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Hautausschlag oder Kopfschmerzen.

„Ärzte sollten bei Urlaubern aus Spanien und dem weiteren Mittelmeerraum in jedem Fall auch eine Infektion mit Chikungunya in Betracht ziehen“, sagt Professor Jelinek. Die meisten Patienten erholen sich nach wenigen Tagen von selbst wieder.

Bei Säuglingen, älteren Menschen oder
chronisch Kranken kann es jedoch zu schweren Komplikationen wie einer Leber- oder Herzmuskelentzündung kommen. Einen Impfstoff oder eine gezielte Therapie gibt es bisher nicht.

„Reisende ans Mittelmeer sollten deshalb auf umfassenden Mückenschutz achten, sowohl tagsüber als auch nachts“, rät der Reisemediziner. Tagsüber hilft helle und geschlossene Kleidung eher, die Mücken fernzuhalten als dunkle. Da Moskitos durch dünne Materialien hindurchstechen können, ist es sinnvoll, feines Gewebe zusätzlich mit einem Insektenschutz zu imprägnieren.

Für freie Hautstellen empfehlen sich
mückenabweisende Mittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) in einer Konzentration ab 30 Prozent. Moskitonetze über dem Schlafplatz und an Fenstern und Türen sind abends und nachts als Schutz vor den Insekten ratsam.

Stephanie Priester ist Pressesprecherin des Centrums für Reisemedizin in Stuttgart.

Das Centrum für Reisemedizin
(CRM) trägt als unabhängiges, anerkanntes Fachinstitut Informationen über Infektions- und andere Gesundheitsrisiken aus aller Welt zusammen und wertet sie aus. Ärzte und Apotheker können auf die daraus entwickelten Fachinformationsdienste für ihre reisemedizinische Gesundheitsberatung zurückgreifen, etwa auf das jährlich erscheinende Standardwerk „CRM Handbuch Reisemedizin“.
Das CRM ist außerdem der führende Anbieter von Seminaren zur Reise- und Tropenmedizin, die von Landesärzte- und Apothekerkammern als Fortbildungsmaßnahmen anerkannt und mit Punkten bewertet werden. Das Centrum für Reisemedizin wurde 1988 gegründet und gehört seit 2005 zur Thieme-Verlagsgruppe.

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