--> -->
11.09.2022 | (rsn) – Mit einer Überraschung endete die 21. Etappe der Spanien-Rundfahrt in Madrid. Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) zog seinem Kapitän Pascal Ackermann den Sprint so stark an, dass nach 96,7 Kilometern weder der Deutsche noch ein anderer Fahrer am Kolumbianer vorbeifahren konnte. Molano gewann so seine erste Grand-Tour-Etappe vor dem Dänen Mads Pedersen (Trek – Segafredo) und Ackermann, der damit ohne Etappensieg bei dieser Vuelta blieb. Auf den Plätzen vier und fünf erreichten die beiden Niederländer Mike Teunissen (Jumbo – Visma) und Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) das Ziel in der spanischen Hauptstadt.
Der Gesamtführende Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) konnte die Schlussetappe genießen und sich als erster belgischer Grand-Tour-Sieger seit 1978, als Johan de Muynck den Giro d’Italia gewann, feiern lassen. Ein Jahr vor de Muyncks Triumph in Italien entschied Freddy Maertens die Vuelta als letzter Belgier für sich. “Jetzt ist es wirklich offiziell. Gestern war ich schon emotionell, da waren wir eigentlich schon am Ziel. Aber zuerst muss man natürlich hier ankommen. Wir haben heute so gut wie möglich genossen“, freute sich der 22-jährige Evenepoel im Ziel-Interview.
Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) gewann als Debütant die Vuelta und erster Belgier seit 44 Jahren wieder eine Grand Tour | Foto: Cor Vos
Der Spanier Enric Mas (Movistar) beendete seine Heimatrundfahrt bereits zum dritten Mal nach 2018 und 2021 als Zweiter. Hinter ihm wurde sein Landsmann Juan Ayuso (UAE Team Emirates) Dritter. Der Debütant ist der erste Teenager auf einem Grand-Tour-Podest seit mehr als 100 Jahren. Nach Henri Cornet - der 1904 nachträglich von Rang vier zum Sieger aufstieg, weil die drei vor ihm liegenden Fahrer heimlich den Zug genommen hatten – ist der Spanier der zweitjüngste Athlet, der je auf dem Podest einer dreiwöchigen Rundfahrt geendet ist. “Es ist unglaublich. Ich will jetzt hier mit meinen Freunden und meiner Familie genießen, danach richte ich mich auf die Weltmeisterschaft“, sagte Ayuso, der am 16. September seinen 20. Geburtstag feiert.
Rang vier ging an Miguel Angel Lopez (Astana Qazaqstan / +5:56), Fünfter wurde Ayusos portugiesischer Teamkollege Joao Almeida (+7:24), gefolgt vom Niederländer Thymen Arensman (DSM /+7:45), und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers / +7:57), dem dritten Spanier in den Top Ten, die von Giro-Sieger Jai Hindley (Bora – hansgrohe / +12:01) komplettiert wurden.
Brenner der jüngste Deutsche, der je eine Grand Tour beendete
Der 27-jährige Molano düpierte Freund und Feind mit seinem frühen Antritt. “Ich wollte den Sprint wirklich anziehen und habe knapp 300 Meter vor dem Ziel voll angesetzt. Ich hatte gute Beine und sah, dass Pedersen links kam. Aber niemand kam vorbei, also habe ich voll weitergesprintet“, erzählte Südamerikaner.
John Degenkolb (DSM) wurde im finalen Sprint in Madrid Vierzehnter. Sein Teamkollege Marco Brenner ist mit 20 Jahren und 15 Tagen der jüngste Deutsche, der je eine Grand Tour beendete. Der Augsburger erreichte Madrid als 74. im Gesamtklassement und war damit bester der noch fünf deutschen Profis im Rennen.
Pedersen gewann die Punktewertung mit mehr als doppelt so vielen Punkten (409) wie der zweitplatzierte Fred Wright (Bahrain Victorious), der 186 Zähler auf dem Konto hat. Das Bergtrikot mit nach Hause nimmt Richard Carapaz (Ineos Grenadiers), der wie Pedersen drei Etappen dieser Spanien-Rundfahrt gewann. Gesamtsieger Evenepoel wurde auch der beste Nachwuchsfahrer, das Teamklassement geht an UAE Team Emirates, das mit 55:35 Minuten Vorsprung auf Ineos Grenadiers die beste Mannschaft war.
So lief das Rennen:
Ehe die noch 134 Profis die letzten Kilometer dieser Spanien-Rundfahrt unter die Ränder nahmen, ehrte das Feld die beiden Routiniers Alejandro Valverde (Movistar) und Vincenzo Nibali (Astana Qazaqstan), die zum Jahresende ihre Karrieren beenden. Für den 42 Jahre alten Spanier und den fünf Jahre jüngeren Italiener, die beide ihre letzte Grand Tour bestritten, bildeten die Profis am Start ein Spalier.
Im Rennen tat sich dann, abgesehen von den üblichen “Feierlichkeiten auf dem Rad“, zunächst erwartungsgemäß nichts, und auch, als es auf den zehn Mal zu befahrenden Rundkurs ging, hielten sich die Fahrer noch zurück und überließen das Terrain Valverde, der in respektvollem Abstand vor dem Feld und unter dem Jubel der vielen Fans eine Ehrenrunde drehte.
Das Radrennen begann so richtig kurz vor dem Zwischensprint, an dem Ineos Grenadiers 50 Kilometer vor dem Ziel noch versuchte, den Spanischen Meister Carlos Rodriguez, der als Siebter des Gesamtklassements nur eine Sekunde hinter Thymen Arensman (DSM) lag, noch am Niederländer vorbeizubringen. Doch das Vorhaben misslang, da Mas den Zwischensprint und damit drei Sekunden vor Joris Nieuwenhuis (DSM / 2) und Carapaz (1) gewann und somit noch auf den dritten Platz im Punkteklassement vorrückte.
Kurz danach zogen Luke Plapp (Ineos Grenadiers) und Julius Johansen (Intermarché – Wanty - Gobert) davon und fuhren sich einen kleinen Vorsprung von rund 25 Sekunden auf das Feld, in dem die Sprinterteams das Tempo vorgaben, heraus. Die Verfolger hatten es allerdings nicht eilig und hielten das Spitzenduo an der kurzen Leine, ehe sie die Ausreißer auf der Schlussrunde 800 Meter vor dem Ziel stellten.
Auf der Zielgeraden spielte UAE Emirates seine Karten dann am geschicktesten. Vor Molano und Ackermann hielten noch zwei Mannschaftskollegen das Tempo hoch, ehe Molano schon frühzeitig mit Ackermann am Hinterrad den Sprint anzog. Doch der Pfälzer kam nicht mehr an seinem nominellen Anfahrer vorbei und musste sich hinter Molano und dem dreimaligen Etappensieger Pedersen, der zudem viermal Tageszweiter bei dieser Vuelta wurde, mit dem dritten Rang begnügen.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – In den vergangenen Jahren war Enric Mas (Movistar) bei der Vuelta a Espana jeweils der beste heimische Fahrer. Doch zum Gesamtsieg reichte es für den 27-jährigen Spanier dabei nicht. 2018
14.09.2022Ackermann: In Vuelta-Schlusswoche auf “extrem hohen Level“(rsn) – Mit drei Podiumsplatzierungen, aber ohne den erhofften Etappensieg trat Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) die Heimreise von der Vuelta a Espana an und sprach deshalb gegenüber radsport-
13.09.2022“Leute haben ein Erinnerungsvermögen von 48 Stunden“(rsn) – Dass Remco Evenepoel (Quick-Step - Alpha Vinyl) am Sonntag in Madrid zum ersten belgischen Grand-Tour-Sieger seit 44 Jahren wurde, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Doch der 22-Jährige h
12.09.2022Leitet Evenepoel die Grand-Tour-Trendwende ein?(rsn) - Mit Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat die Radsport-Nation Belgien nach sage und schreibe 44 Jahren Pause wieder einen Grand-Tour-Sieger. Zuletzt hatte Johan De Muynck 1978 den Giro
12.09.2022Mohoric kritisiert Roglic: “Wir alle wissen, dass Primoz oft stürzt“(rsn) – Die Reaktionen des Teams Jumbo – Visma auf den für Primoz Roglic die Vuelta beendenden Sturz am Ende der 16. Etappe in Tomares am vergangenen Dienstag haben rund um das Peloton für Unver
12.09.2022Mas rettet Movistar im Abstiegskampf(rsn) - Viel war vom Movistar Team in dieser Saison nicht zu sehen. Nur 15 Siege fuhr der spanische Traditionsrennstall ein, keiner davon auf WorldTour-Niveau. Bei der Heimatrundfahrt band das Team ab
12.09.2022Evenepoel fast ohne Schlaf hellwach zum Vuelta-Triumph(rsn) – Schon in den Jugendjahren war ein rotes Trikot eines der großen Ziele von Remco Evenepoel (Quick-Step – Alpha Vinyl). Als Nachwuchsfußballer des RSC Anderlecht und vom PSV Eindhoven scha
12.09.2022Highlight-Video der Vuelta-Schlussetappe(rsn) – Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) hat zum Abschluss der 77. Vuelta a Espana die 21. Etappe für sich entschieden. Der Kolumbianer setzte sich nach 96,7 Kilometern von Las Rozas nach
11.09.2022Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe(rsn) - 183 Profis aus 23 Teams sind am 19. August im niederländischen Utrecht zur 77. Vuelta a Espana (2. UWT) angetreten. Hier listen wir auf, welche Fahrer wann und aus welchen Gründen die letzte
11.09.2022Il Lombardia wird Valverdes letztes Profirennen(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wird im Oktober beim italienischen Monument Il Lombardia das letzte Rennen seiner langen und erfolgreichen Profikarriere bestreiten. Das kündigte der 42-jähri
11.09.2022Vuelta-Dritter Ayuso: Eine Siegermentalität wie Pogacar(rsn) - Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) verblüfften bei dieser Vuelta a Espana. Beide Rundfahrtdebütanten kämpften lange um das Podium. Der 21-jährige Rodrig
11.09.2022Großes (Sprint)-Finale in MadridNach einjähriger Unterbrechung endet die Vuelta a Espana wieder in der spanischen Hauptstadt. Die Strapazen liegen nun hinter den Fahrern, die letzten der insgesamt 3.280,5 Kilometer dieser 77. Ausga
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den