RSNplusRSN-Rangliste, Platz 10: Phil Bauhaus

Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus"
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) | Foto: Cor Vos

24.12.2024  |  (rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison war der Kölner auch weitestgehend zufrieden, nur das Saisonende hätte besser laufen können.

“Das Jahr war ganz in Ordnung. Klar wäre es schön gewesen, den einen oder andere Sieg mehr zu haben. Leider hatte ich nach Hamburg mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen“, erklärte Bauhaus gegenüber radsport-news.com. Seinen eigenen Erwartungen wurde der 30-Jährige mit Sprintsiegen bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) und der Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) sowie Podiumsplatzierungen bei Giro und Tour gerecht.

___STEADY_PAYWALL___

“Ich bin mit meiner Ausbeute zufrieden. Ich bin nicht der beste Sprinter der Welt, habe nicht die Power eines Philipsens, Merliers oder Milans in den Beinen. Wenn sie am Start stehen ist es für mich unwahrscheinlicher, ein Rennen zu gewinnen. Mehr als zwei, drei Radrennen pro Saison habe ich eigentlich nie gewonnen“, so Bauhaus, der aber auch anfügte: "Ich brauche mich jedoch nicht zu verstecken.“

Giro und Tour wie geplant vorzeitig verlassen

Mit dem Giro und der Tour bestritt Bauhaus in diesem Jahr erstmals zwei große Landesrundfahrten. In Italien stieg er nach zwei dritten Plätzen vor der 14. Etappe aus, bei der Tour nach einem zweiten Rang und insgesamt fünf Top-Ten-Ergebnissen vor Etappe 17. Beides sei so aber auch geplant gewesen. “Als Sprinter muss man auch realistisch sein. Ich hätte es etwa nicht verkraftet, den Giro zu Ende zu fahren. Dann wäre ich bei der Tour nicht mehr auf ein hohes Niveau gekommen“, so der Deutsche.

Der größte Erfolg der Saison: Bauhaus gewinnt die 3. Etappe bei Tirreno-Adriatico in Gualdo Tadino. | Foto: Cor Vos

Auch wenn es für Bauhaus im Vergleich zum Vorjahr bei der Tour zwei Podiumsplatzierungen weniger waren, so meinte er: "Ich habe definitiv meine Leistung aus dem Vorjahr bestätigt. Ob man einmal oder dreimal auf das Podium fährt, macht für mich keinen großen Unterschied. In den Sprints geht es so eng zu. Wer Fünfter oder Sechster wird, der kann mit etwas Glück auch Zweiter oder Dritter werden“, ergänzte er.

Nach der Tour standen aber nur noch 13 Renntage für Bauhaus im Kalender, wobei Platz sechs bei einer Etappe der Renewi Tour (2.UWT) Ende August sein bestes Ergebnis war. Gerade für die Bemer Cyclassics hatte er sich mehr vorgenommen als Rang 96. Nach dem WorldTour-Rennen in Hamburg wären für Bauhaus eigentlich noch weitere Wettkämpfe geplant gewesen, doch aus gesundheitlichen Gründen sollte nach dem 8. September kein Rennen mehr folgen.

Zum Saisonende hin fehlte die Kraft

“In Hamburg wäre es schön gewesen, besser zu fahren. Hintenraus war ich aber auch etwas kränklich und etwas müde nach Giro und Tour und knapp 70 Renntagen bis Anfang September. Ich bin ja schon Mitte Januar Rennen gefahren und war bei Giro und Tour jeweils in guter Form, habe dort viel Energie gelassen. Ich denke, da ist es auch normal, wenn man dann etwas früher müde wird als andere. Und ich bin ja auch nicht der stärkste Fahrer der Welt. Für mich sind diese WorldTour-Rennen allesamt schwer“, so Bauhaus.

Platz 2 in Nimes, deutlich hinter Philipsen (ganz rechts) war für Bauhaus (2. von rechts) das beste Ergebnis bei der Tour 2024. | Foto: Cor Vos

Für die kommende Saison wünscht sich Bauhaus wieder eine Grand Tour fahren zu können, im Idealfall die Tour de France. “Mit dem flachen Auftakt könnte die Tour für mich im nächsten Jahr interessant werden. Die Tour würde für mich zum Ziel, sollte ich nominiert werden“, so Bauhaus, der sich für 2025 wieder "einen Sieg als Minimalziel“ gesetzt hat. "Aber klar, ich möchte natürlich so viele Rennen wie möglich gewinnen“, fügte er an.

Dass es auch im nächsten Jahr keine zehn oder 15 Siege werden, das ahnt Bauhaus schon jetzt. “Ich denke, ich bin auf meinem Zenit. Ich denke nicht, dass ich im Sprint noch 100 Watt mehr hinbekomme. Man kann sich mit 30 noch minimal verbessern, aber zugleich verbessert sich ja auch die Konkurrenz. Es wäre jetzt falsch zu sagen, dass ich noch mal der beste Sprinter der Welt werde. Ich werde sicher nicht mehr den Riesen-Step machen“, schloss der Bahrain-Sprinter.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

01.01.2025Nach Traumsommer endlich in der absoluten Weltspitze

(rsn) – Erneut ist Marc Hirschi die klare Nummer 1 in der RSN-Jahresrangliste. Nachdem er schon 2023 mehr als doppelt so viele Punkte auf sein Konto gebracht hatte wie der damals zweitplatzierte Ste

31.12.2024Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2024

(rsn) – Seit inzwischen 17 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u

31.12.2024Mit freiem Kopf zu schönen Erfolgen

(rsn) - Nils Politt kann auf eine erfolgreiche erste Saison beim UAE Team Emirates zurückblicken, es war vielleicht sogar die beste in seiner gesamten Karriere. Der Allrounder wurde Zweiter beim Omlo

30.12.2024Ausgerechnet bei den Highlights fehlten ein paar Prozent

(rsn) – Zwei große Highlights hatte sich Stefan Küng (Groupama – FDJ) für die Saison 2024 in seiner Spezialdisziplin, dem Einzelzeitfahren, vorgenommen. Doch sowohl bei den Olympischen Spielen

29.12.2024Dank Höhentrainingslager in neue Sphären

(rsn) – Keiner hatte diese Entwicklung erwartet. Vor allem nicht Florian Lipowitz selbst. Der Ex-Biathlet, der 2024 seine zweite Profisaison im Radsport absolvierte, wurde Siebenter der Vuelta Espan

27.12.2024Schweizer Radsport-Diamant glänzte auch in WorldTour-Rennen

(rsn) - Jan Christen trug mit drei Siegen bei kleineren Rennen und einer Top-10-Platzierung beim schweren Klassiker in San Sebastian seinen Teil zur überragenden Saison von UAE Team Emirates bei. “

27.12.2024Als Schweizer Meister knapp an einem Vuelta-Coup vorbei

(rsn) – Mauro Schmid (Jayco – AlUla) geht das Jahr 2025 im Schweizer Meistertrikot an. “Das war für mich sicher der Höhepunkt der Saison. Der Meistertitel ist einfach etwas, was man einmal in

26.12.2024Im neuen Trikot den Durchbruch geschafft und Siege gefeiert

(rsn) – Mit seinem Wechsel von dsm – firmenich zu Tudor Pro Cycling hat Marco Brenner im vergangenen Winter nicht nur einen für ihn auf persönlicher Ebene wichtigen Schritt gemacht, sondern auch

25.12.2024Zwei kräftezehrende Grand Tours haben etwas bewirkt

(rsn) – Nach seinem Etappensieg und Platz acht in der Gesamtwertung der Tour de France 2023 war Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) mit großen Erwartungen in die Saison 2024 gestartet, in

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

19.04.2025Martin auch Bester der Tour du Jura, Buchmann stark

(rsn) – Guillaume Martin (Groupama – FDJ) hat einen Tag nach seinem Sieg bei der Classic Grand Besançon Doubs (1.1) bei der Tour du Jura gleich noch einen draufgelegt. Er war im steilen Schlussan

19.04.2025“Rentenvertrag“ für Vos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder den Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

18.04.2025Nys verzichtet auf Brabant und fordert in Huy Pogacar heraus

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) der vom Mittwoch auf den Freitag vor dem Amstel Race verschobene Termin des Brabantse Pijl so gut in den Plan passt, dass er sich zum zweiten

18.04.2025Van Aert peilt in Overijse seinen 50. Profisieg an

(rsn) – Beim 65. Brabantse Pijl (1.Pro) sind alle Augen auf Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gerichtet. Der Belgier gibt nach langer Verletzungspause seinen Saisoneinstand und wird prompt zu

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine