Vorschau 60. E3-Harelbeke

Sagan, Quick-Step & Co.: Hohe Favoritendichte in Westflandern

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Sagan, Quick-Step & Co.: Hohe Favoritendichte in Westflandern"
Peter Sagan (Bora-hansgrohe, li.) und Tom Boonen (Quick-Step Floors) beim Omlooop Het Nieuwsblad 2017 | Foto: Cor Vos

23.03.2017  |  (rsn) - Es herrscht Hochkonjunktur für Liebhaber belgischer Klassiker. Nach dem Dwars Door Vlaanderen und vor Gent-Wevelgem (26..März ) steht mit dem E3-Harelbeke (24.03.) der nächste Höhepunkt einer belgischen Klassiker-Woche an, die in fünf Tagen nicht weniger als drei Rennen auf WorldTour-Niveau bietet. Der E3-Harelbeke hat dabei in den vergangenen Jahren deutlich an Reputation gewonnen und gilt mittlerweile als wichtigster Härtetest für die Flandern-Rundfahrt (03. April), die teilweise über dieselben Streckenabschnitte führt.

Entsprechend hochklassig fällt das Fahrerfeld für die 60. Auflage des Rennens durch die Provinz Westflandern aus. Im Vorjahr gewann Michal Kwiatkowski (Sky) den Klassiker vor Peter Sagan (damals Tinkoff) und Teamkollege Ian Stannard.

Die Strecke: Start und Ziel ist in Harelbeke, dazwischen liegen 206,1 Kilometer und eine Menge kleiner giftiger Anstiege – die berühmten flämischen Hellingen. Insgesamt 15 davon haben die Organisatoren in die diesjährige Route eingebaut, einige sind zusätzlich – typisch Flandern – mit Kopfstein bepflastert.

Der Beginn verläuft allerdings ruhig. Lediglich zwei dieser Hellingen begegnen den Fahrern auf den ersten 100 Kilometern, anschließend geht es jedoch nur noch auf und ab. Ein Ausscheidungsfahren, an dessen Ende nur die zähesten und besten Spezialisten für dieses Terrain übrig bleiben. Der Kruisberg leitet die entscheidende Phase nach 109 Kilometern ein, anschließend folgen steile wie berühmte Schwergewichte à la Taaienberg (Kilometer 133), Eikenberg (144), Paterberg (164) oder der Oude Kwaremont (167).

Der Karnemelkbeekstraat und der Tiegemberg sind abschließend die letzten beiden Hellingen, bevor 20 flache Kilometer bis zum Ziel verbleiben und ganz unterschiedliche Rennszenarien versprechen. Und wie immer in Belgien: Aufgepasst auf den Wind!

Die Favoriten: Die großen Namen lassen sich den Formtest der Flandern-Rundfahrt nicht entgehen. Die Favoritendichte ist entsprechend groß: Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe), der Sieger von 2014, gilt ebenso als einer der großen Favorit wie Greg Van Avermaet (BMC), Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) oder das sagenhafte Aufgebot von Quick-Step Floors mit Tom Boonen, Philippe Gilbert, Zdenek Stybar, Niki Tersptra, Matteo Trentin und dem Sieger des Dwars Door Vlaanderen, Yves Lampaert. Ein Team, das quasi nur aus Siegfahrern besteht.

Mit Michal Kwiatkowski (Sky) fehlt allerdings der Vorjahressieger. Der Pole, der am Samstag bei Mailand-Sanremo triumphierte, verzichtet in diesem Jahr auf die Kopfsteinpflasterrennen. Mit Luke Rowe und Ian Stannard schickt die britische Equipe dennoch zwei aussichtsreiche Kandidaten ins Rennen, denen ebenfalls eine gute Platzierung oder auch mehr zuzutrauen wäre. Gleiches gilt für Tiesj Benoot und Jurgen Roelandts (beide Lotto Soudal), Oliver Naesen (Ag2r), Alexey Lutsenko (Astana), Lars Boom (LottoNL-Jumbo), Guillaume Van Keirsbulck (Wanty-Groupe Gobert), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo), Arnaud Démare (FDJ) oder Sep Vanmarcke (Cannondale-Drapac).

Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen auf den Schultern von John Degenkolb (Trek-Segafredo), der mit Platz sieben bei Mailand-Sanremo seine gute Form mehr als nur angedeutet hat. Ein Blick lohnt sich auch auf Tony Martin (Katusha-Alpecin), dessen Ambitionen für die Klassiker gestiegen sind, und der sich in dieser Saison im Kreis der ganz großen Namen behaupten will. Wichtige Helferrollen werden voraussichtlich auf Marcus Burghardt (Bora-hansgrohe), Marcel Sieberg (Lotto Soudal), Christian Knees (Sky) sowie Nils Politt (Katusha-Alpecin) zukommen.

Die Startliste

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.03.2017Noch drei Rennen und Boonen hofft auf zwei Siege

(rsn) - Noch drei Rennen, dann ist die lange und schillernde Karriere des Tom Boonen vorbei. Am Freitag beim E3 Harelbeke gab der Star des Quick-Step Floors Teams noch einmal eine - kleine - Kostprobe

25.03.2017Sagan: Am Paterberg war das Rennen gelaufen

(rsn) - Peter Sagan im Gruppetto - dieses Bild sieht man auch nicht alle Tage. Doch beim gestrigen E3 Harelbeke war für den Weltmeister aus dem deutschen Bora-hansgrohe-Team das Rennen nach einem Stu

25.03.2017Martin: "Ich musste alles oder nichts fahren"

(rsn) - Auch im dritten gemeinsamen Klassikereinsatz gingen Alexander Kristoff und Tony Martin leer aus. Die Doppelspitze von Katusha-Alpecin wurde am Freitag bei E3 Harelbeke auseinandergerissen und

25.03.2017Degenkolb: "Das war mehr als ein Härtetest“

(rsn) - John Degenkolb will nach dem für ihn und sein Trek-Segafredo-Team enttäuschend verlaufenen E3 Harelbeke nach vorne schauen. Am Freitag nämlich passte bei dem 206,1 Kilometer schweren Klass

24.03.2017Pöstlberger genießt: "Mal schauen, was die Woche noch bringt"

(rsn) - Völlig entkräftet hielt Lukas Pöstlberger (Bora-hansgrohe) kurz nach der Zieldurchfahrt in Harelbeke rechts am Absperrgitter an. Noch nicht einmal die 200 Meter bis zu den Mannschaftsbetreu

24.03.2017Highlight-Video von der 60. Auflage des E3 Harelbeke

(rsn) - Mit einem komplett belgischen Podium endete die 60. Auflage des E3 Harelbeke. Nach 206,1 Kilometern durch Westflandern schlug Olympiasieger Greg Van Avermaet in Harelbeke iim Sprint eines Ausr

24.03.2017Van Avermaet will ein ganz Großer werden - "so wie Tom Boonen"

(rsn) - Bis zu seinem ersten Tour-de-France-Etappensieg in Rodez 2015, als er im Bergauf-Sprint Peter Sagan (Bora-hansgrohe) schlug, galt Greg Van Avermaet (BMC) nicht als Siegfahrer. Der Belgier erzi

24.03.2017Van Avermaet beendet die belgische Durststrecke

(rsn) - Das Warten der Belgier hat ein Ende. Fünf lange Jahre mussten vergehen, ehe es nach Tom Boonen (2012) wieder einen Heimerfolg beim E3 Harelbeke gab – die längste belgische Durstrecke in de

24.03.2017Tony Martin und Kristoff - "eine wirklich gute Kombination"

(rsn) - Beim heute anstehenden E3 Harelbeke (ab 15 Uhr im LIVE Ticker) bestreiten Tony Martin und Alexander Kristoff ihren dritten gemeinsamen Klassiker für Katusha-Alpecin. Die beiden ersten Einsät

24.03.2017Van Avermaet schlägt Gilbert und Naesen, Pöstlberger Fünfter

(rsn) - Greg Van Avermaet (BMC) hat die 60. Auflage des E3 Harelbeke gewonnen. Der Olympiasieger aus Belgien ließ am Freitag bei dem flämischen Klassiker über 206,1 Kilometer mit Start und Ziel im

23.03.2017Tiesj Benoot: Riesentalent mit nur einer Schwäche

(rsn) - Als Tiesj Benoot das erste Mal bei der Flandern-Rundfahrt vor Ort ist, wird er Zeuge von etwas Großem: Tom Boonen, die große Hoffnung der Flamen, erfüllt endlich die Sehnsucht seiner Landsl

23.03.2017Degenkolb träumt von der "Ronde" und vom zweiten Pflasterstein

Frankfurt/Main (dpa) - Die Enttäuschung über den verpassten Sieg beim Klassiker Mailand-Sanremo war bei John Degenkolb schnell verflogen. Mit ehrgeizigen Zielen machte sich der Klassikerspezialist a

Weitere Radsportnachrichten

02.01.2025Evenepoel kennt nur ein Ziel: Bei der Tour “besser als letztes Jahr“

(rsn) – “Jedes Jahr beim Frühstück am ersten Januar schreibe ich meine Ziele für das Jahr auf.“ Das sagte Remco Evenepoel kurz vor dem Jahreswechsel der belgischen Zeitung Het Laatste Nieuws.

02.01.2025Illustre Besetzung für Tour Down Under angekündigt

(rsn) – Das Jahr 2025 ist noch jung, doch der WorldTour-Saisonstart schon jetzt nicht mehr weit entfernt. Am 17. Januar beginnt die dreitägige Tour Down Under der Frauen, vom 21. bis 26. Januar fol

02.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

02.01.2025Hermans findet kein neues Team und macht Schluss

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.01.2025Meisen fährt aufs Podium

(rsn) - Marcel Meisen hat an Neujahr das beste Ergebnis des laufenden Cross-Winters eingefahren. Beim Grand Prix Garage Collé (C2) im luxemburgischen Petange fuhr der 35-Jährige als Dritter erstmals

01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

01.01.2025Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

01.01.2025Iserbyt beendet Durststrecke mit starkem Auftritt in Baal

(rsn) – Mit einer starken Vorstellung hat sich Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Cibel) souverän den Neujahrscross in Baal gesichert. Der Belgische Meister entschied den fünften Lauf der X2O Badkame

01.01.2025Van Empel krönt in Baal furioses Finale mit drittem Sieg in Folge

(rsn) – Nachdem sie sich in den beiden vergangenen Jahren beim Neujahrscross in Baal jeweils Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hatte geschlagen geben müssen, schien die Niederländerin Lucin

01.01.2025Neujahrscross in Baal ohne Top-Favorit van der Poel

(rsn) - Ohne Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wird am Nachmittag der Neujahrscross in Baal stattfinden. Wie sein Team auf X mitteilte, laboriert der sechsmalige Weltmeister noch an Rippen

01.01.2025Nach Traumsommer endlich in der absoluten Weltspitze

(rsn) – Erneut ist Marc Hirschi die klare Nummer 1 in der RSN-Jahresrangliste. Nachdem er schon 2023 mehr als doppelt so viele Punkte auf sein Konto gebracht hatte wie der damals zweitplatzierte Ste

01.01.2025“Unglückliches Jahr“ endet mit “Freude über diesen Preis“

(rsn) – Die Saison 2024 war nicht die beste von Elise Chabbey – im Gegenteil: Nach UCI-Punkten war es die schlechteste ihrer vier Jahre beim deutschen Team Canyon – SRAM. Allerdings beeindruckte

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine