Vorschau 79. Gent-Wevelgem

Sagan will die Titelverteidigung, Boonen den alleinigen Rekord

Foto zu dem Text "Sagan will die Titelverteidigung, Boonen den alleinigen Rekord"
Peter Sagan gewann 2016 Gent-Wevelgem. | Foto: Cor Vos

25.03.2017  |  (rsn) - Nach Dwars Door Vlaanderen und E3 Harelbeke steht der nächste Klassiker binnen fünf Tagen in Flandern an. Das traditionsreiche Gent-Wevelgem bittet am Sonntag in seiner 79. Auflage zum letzten Härtetest, bevor am kommenden Wochenende die Kür bei der Flandern-Rundfahrt (2. April.) folgt. Topografisch ist das Rennen zwischen Deinze und Wevelgem weniger anspruchsvoll als die beiden vorherigen Klassiker, mit einer Distanz von 249 Kilometern aber um einiges länger.

Als Titelverteidiger reist Peter Sagan (Bora-hansgrohe) an, der im Vorjahr im Vierersprint Sep Vanmarcke, Viacheslav Kuznetsov und Fabian Cancellara hinter sich ließ. Allerdings blieb das Rennen vor allem durch einen tragischen Vorfall im Gedächtnis: Der Belgier Antoine Demoitié zog sich bei einem Unfall mit einem Begleitmotorrad schwere Verletzungen zu und verstarb noch am selben Tag.

Die Strecke: Aufgepasst auf die sogenannten "Plugstreets“. Dabei handelt es sich um Naturstraßen, die über insgesamt 5,2 Kilometer führen und nach der ersten Kemmelberg-Passage (60 Kilometer vor dem Ziel) 2017 erstmals im Programm stehen. Wie groß der Einfluss dieser unbefestigten Straßen sein wird, bleibt aber abzuwarten. Sie wurden als Erinnerung an die Opfer des 1. Weltkrieges und an den geschichtsträchtigen kurzzeitigen Waffenstillstand zwischen den Soldaten der verfeindeten Mächte zum Weihnachtsfest 1914 ins Profil eingebaut.

Ansonsten wandert Gent-Wevelgem auf bekannten Pfaden. Der Startschuss fällt in Deinze in der Nähe von Gent, das Ziel wird nach 249 Kilometern in Wevelgem erreicht. Dazwischen gilt es, gleich zweimal den Kemmelberg zu überqueren, ein kurzer giftiger Anstieg von bis zu 23 Prozent und – typisch flämisch – mit Kopfstein bepflastert. Die letzte Überfahrt steht allerdings 35 Kilometer vor dem Ziel an und die restliche Strecke zum Ziel ist weitgehend flach. Möglich, dass hier alles wieder zusammenläuft – was auch einigen Sprintern die Chance auf einen Klassikersieg bietet. In Belgien sollte aber nie der Wind außer Acht gelassen werden.

Die Favoriten: Schaffen die Belgier den Hattrick? Bei Dwars Door Vlaanderen und  E3 Harelbeke feierten Yves Lampaert (Quick-Step Floors) und Greg Van Avermaet (BMC) Heimsiege, und auch bei Gent-Wevelgem stehen die Chancen der heimischen Stars nicht schlecht. Neben Van Avermaet wäre nach den bisherigen Eindrücken vor allem sein Landsmann Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) zu nennen, der als jeweiliger Zweiter bei Dwars door Vlaanderen und dem E3 seine gute Form bewies. Allerdings könnte Gent-Wevelgem am Ende zu wenig selektiv für ihn sein.

Bessere Chancen dürften ehemalige Sieger wie Weltmeister Sagan (2014, 2016), John Degenkolb (Trek-Segafredo, 2015) oder Tom Boonen (Quick-Step Floors, 2004, 2011, 2012) haben. Zu beachten sind auch Jens Debusschere (Lotto Soudal), Michael Valgren (Astana), Fernando Gaviria und Matteo Trentin (Quick-Step Floors), Arnaud Démare (FDJ), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) oder Edvald Boasson Hagen (Dimension Data, Sieger 2009)  - alles endschnelle Leute mit Klassikeraffinität.

Aber flämische Rennen sind selten vorhersehbar, weshalb auch Fahren wie Sep Vanmarcke (Cannondale), Olivier Naesen (Ag2r), Tony Martin (Katusha-Alpecin), Guillaum Van Keirsbulck (Wanty-Groupe Gobert), Luke Rowe und Ian Stannard (Sky) sowie Niki Terpstra oder Zdenek Stybar (beide Quick-Step Floors) dem Rennen durch entsprechende Fahrweise ein anderes Gesicht geben können. Viele mögliche Szenarien und gute Chancen auf ein spannendes Gent-Wevelgem 2017!

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.03.2017Jetzt hoffen Kristoff und Martin auf die Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Für das Katusha-Alpecin-Duo Alexander Kristoff und Tony Martin läuft es bei den Klassikern bisher alles andere als rund. Auch bei Gent-Wevelgem blieb das norwegisch-deutsche Duo hinter den E

26.03.2017Degenkolb: "Ich habe den Split verpasst"

(rsn) - Eine kleine Unaufmerksamkeit in der entscheidenden Phase des Rennens und die Siegchance beim Klassiker Gent-Wevelgem war für John Degenkolb (Trek-Segafredo) dahin. Im Interview (unten auch al

26.03.2017Highlight-Video vom 79. Gent - Wevelgem

(rsn) - Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC) hat seinen dritten Klassikersieg in dieser Saison gefeiert. Der 31-jährige Belgier setzte sich am Sonntag nach 249 Kilometern von Deinze nach Wevelgem im

26.03.2017Van Avermaet auf dem Weg zum Klassiker-Primus

(rsn) - Sekundenkrimi im Finale von Gent-Wevelgem! Nach einer irren und – aus Sicht der Verfolger erfolglosen – Hetzjagd auf den letzten Kilometern des belgischen Klassikers entschied Greg Van Ave

26.03.2017Sagan sauer: "Ich weiß nicht, was Terpstra da wollte"

(rsn) - Ein vor Selbstbewusstsein strotzender Sieger Greg Van Avermaet (BMC), ein – trotz der knappen Niederlage – glücklicher zweiter Jens Keukeleire (Orica-Scott), nur Peter Sagan (Bora-hansgro

26.03.2017Sturz bei Gent-Wevelgem - Martin kam mit Hautabschürfungen davon

(rsn) - Der Sturz etwa 40 Kilometer vor dem Ziel der 79. Auflage von Gent-Wevelgem endete für Tony Martin (Katusha-Alpecin) glimpflich. Der viermalige Zeitfahrweltmeister zog sich bei einer Massenkar

26.03.2017Lepistö siegt hauchdünn: "Als Jolien fragte, war ich nicht mehr sicher"

(rsn) - Auf der Linie knapp die Erste, auf dem Podium erneut die Langsamste: Das Öffnen von Champagner-Flaschen muss die Finnin Lotta Lepistö (Cervelo-Bigla) noch üben, das Sprinten aber scheint si

26.03.2017Van Avermeat feiert dritten Sieg, Tony Martin gestürzt

(rsn) - Bei den Frühjahrsklassikern führt kein Weg an Greg Van Avermaet (BMC) vorbei. Der Belgier gewann nach dem Omloop Het Nieuwsblad und dem E3 Harelbeke nun auch Gent-Wevelgem (249 km) im Zweier

26.03.2017Vizeweltmeister Märkl Vierter, Wacker siegt

(rsn) - Niklas Märkl (RSC Linden) ist bei der Junioren-Version von Gent-Wevelgem auf Platz vier gesprintet. Das Rennen, dass zum U23 Nationen Cup gehört, gewann der Däne Anton Wacker. Märkl, der i

26.03.2017Bakelants: "Ein Strade Bianche ist genug"

(rsn) - Die Entscheidung der Veranstalter von Gent-Wevelgem, zur heutigen 79. Austragung des Rennens das Feld über insgesamt vier Kilometer Naturstraßen - sogenannte "plugstreets“ - zu jagen, stö

26.03.2017Kemmelberg und starker Wind entscheiden über den Ausgang

(rsn) - Insgesamt sieben Rennen stehen am Sonntag im Rahmen des WorldTour-Events Gent-Wevelgem auf dem Programm: über die U17- und U19-Klassen bis zur U23 der Männer sowie die Eliterennen der Männe

25.03.2017Degenkolb: "Das war mehr als ein Härtetest“

(rsn) - John Degenkolb will nach dem für ihn und sein Trek-Segafredo-Team enttäuschend verlaufenen E3 Harelbeke nach vorne schauen. Am Freitag nämlich passte bei dem 206,1 Kilometer schweren Klass

Weitere Radsportnachrichten

12.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

11.03.2025Nimmt sich Milan für Mailand-Sanremo Ganna als Maßstab?

(rsn) – Bei der UAE Tour gelangen Jonathan Milan (Lidl – Trek) genau wie Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) gleich zwei Etappensiege. Nun legte der Belgier bei Paris-Nizza zwei weitere nach, ehe

11.03.2025Machen Jorgenson und Vingegaard den Sieg unter sich aus?

(rsn) – Einen starken Eindruck hinterließen Jonas Vingegaard und Matteo Jorgenson (beide Visma – Lease a Bike) im Teamzeitfahren des 83. Paris-Nizza. Mit einem Vorsprung von 14 Sekunden auf das a

11.03.2025Die Strecke der Vuelta Femenina 2025

(rsn) – Die 11. Vuelta Femenina, die Spanien-Rundfahrt der Frauen, wird vom 4. bis 10. Mai 2025 von Barcelona quer durch den Norden Spaniens nach Asturien führen und dort mit einer schweren Bergank

11.03.2025Highlight-Video der 2. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 2. Etappe des 60. Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 24-jährige Italiener setzte sich nach perfekter Vorbereitung seines Teams über 192 Kilometer von Ca

11.03.2025Visma setzt den Zeitfahrplan perfekt um, Red Bull Dritter

(rsn) – Deutlicher Favoritensieg im Mannschaftszeitfahren von Paris-Nizza: Visma – Lease a Bike hat die 3. Etappe der Fernfahrt über 28,4 Kilometer für sich entschieden. Für Matteo Jorgenson un

11.03.2025Aus dem Vorjahr gelernt: Milan holt sich in Follonica den Sieg

(rsn) – Am zweiten Tag von Tirreno-Adriatico waren die Sprinter am Zug. Auf den 192 Kilometern zwischen Camaiore nach Follonica gab es lediglich eine Bergwertung, so kam es zum Kräftemessen der sc

11.03.2025Vingegaard wehrt sich: “Wir sind keine Maschinen“

(rsn) – Mit einem weiteren denkwürdigen Auftritt bei der Strade Bianche hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) eindrucksvoll unterstrichen, nicht nur der beste, sondern auf der spektakulärs

11.03.2025Fünf Wochen nach Sturz: Kudus aus dem Krankenhaus entlassen

(rsn) – Rund fünf Wochen nach seinem schweren Sturz in der Anfangsphase des Grand Prix de La Marseillaise (1.1) hat Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) das Krankenhaus in Burgos verlassen könn

11.03.2025Trofeo Alfredo Binda im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Das erstmals 1974 ausgetragene italienische Eintagesrennen Trofeo Alfredo Binda - Comune di Cittiglio (1.WWT) zählt zu den prestigeträchtigsten Rennen im Rennkalender der Frauen. Das hügel

11.03.2025Startzeiten und Modus zum Teamzeitfahren bei Paris-Nizza

(rsn) – Das 28,4 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren von der Motorsport-Rennstrecke Magny-Cours in die nahegelegene Stadt Nevers wird das Gesamtklassement beim 83. Paris-Nizza (2.UWT) zweifelsfrei

10.03.2025Ayuso hält die Konkurrenz um den Gesamtsieg in Schach

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) war beim Auftaktzeitfahren von Tirreno-Adriatico (2.UWT) in seiner eigenen Liga unterwegs. Er schlug die Konkurrenz um 23 Sekunden. Der Abstand zwischen ihm

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)