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25.03.2017 | (rsn) - Chris Froome (Sky) erlebt ein Debakel und kommt mit riesigem Rückstand ins Ziel; Alejandro Valverde (Movistar) baut seine Führung aus und steht vor dem Gesamtsieg; Daryl Impey (Orica-Scott) sichert sich in einem spannenden Finale auf den letzten Drücker noch den Sieg - die turbulente 6. Etappe der 97. Katalonien-Rundfahrt hatte einiges zu bieten.
Der Südafrikanische Zeitfahrmeister Impey setzte sich dabei über 189,7 Kilometer von Tortosa nach Reus im Sprint einer rund 30-köpfigen Spitzengruppe knapp vor Valverde (Movistar) und dem Franzosen Arthur Vichot (FDJ) durch. "Das war ein sehr interessanter Tag mit den vielen Lücken. Wir hatten einige Fahrer an der Spitze und am Ende war die Gruppe sehr klein." wird der Etappensieger auf der Homepage seines Teams zitiert, nachdem er der schnellste Fahrer war, der es über die zahlreichen Anstiege schaffte. Dabei schien die Entscheidung über den Tagessieg zwischen zwei Ausreißern zu fallen.
Denn nachdem sie sich in der letzten Anfahrt des Tages rund 15 Kilometer vor dem Ziel aus der Gruppe um Valverde gelöst hatten, konnten die beiden Italiener Alessandro De Marchi (BMC) und Dario Cataldo (Astana) einen knappen Vorsprung bis auf die Zielgerade behaupten. Dort aber verspekulierten sich die beiden Routiniers und wurden knapp vor der Ziellinie noch von den Verfolgern gestellt. Das beste Ende hatte schließlich der 32-jährige Impey vor sich, der sein Vorderrad noch knapp an Valverde vorbeischob und im Anschluss lobende Worte hatte für seine Teamkollegen, die ihm diesen Sieg ermöglichten: "Zu Beginn der Etappe dachte ich nicht, dass ich eine Chance habe aber das Team ist wahnsinnig gut gefahren heute".
"Das war ein weiterer sehr harter Tag heute. Der Beginn der Etappe war so schnell, dass auf der ersten Abfahrt alles auseinandergerissen ist, das war sogar schwerer als im Anstieg. Wir waren immer an der Spitze der ersten Gruppe und haben Froome hinten auf dem falschen Fuß erwischt“, sagte Valverde. Der Spanier verpasste zwar seinen dritten Tageserfolg, baute aber seine Führung im Gesamtklassement weiter aus und wird am Sonntag in Barcelona aller Voraussicht nach seinen zweiten Gesamtsieg bei der Volta a Catalunya feiern können. Eine Pleite erlebte dagegen bei nass-kaltem Wetter Chris Froome, als sich das Feld schon früh, und zwar in der Abfahrt vom ersten von vier kategorisierten Bergen teilte. Danach resignierte der Brite und erreicht rund 27 Minuten inmitten einer fast 60 Fahrer starken Gruppe das Ziel - fast genauso viele Profis gaben das vor allem in der Anfangsphase bei extrem hohem Tempo absolvierten Rennen auf.
Vor der morgigen Schlussetappe liegt Valverde nun 53 Sekunden vor Alberto Contador (Trek-Segafredo), dem neuen Gesamtzweiten, und 1:06 Minuten vor seinem Teamkollegen und Landsmann Marc Soler. Niemand zweifelt mehr daran, dass der 36-Jährige in Barcelona seinen zweiten Gesamtsieg nach 2009 wird feiern können.
“Nun kommt alles auf den Sonntag an. Es sollte kein Problem sein, das Führungstrikot zu verteidigen, aber trotzdem müssen wir so konzentriert bleiben wie schon die gesamte Woche. Es wird sicher Attacken geben und viele Fahrer sind noch eng beisammen an der Spitze und noch dabei im Kampf um das Podium. Wir werden nur versuchen, so weiterzufahren wie in den letzten Tagen“, kündigte Valverde an.
Den Gesamtsieg wird er auch seinem überragendem Team zu verdanken haben, dass am Samstag gemeinsam mit Trek-Segafredo in der Anfangsphase in die Offensive ging und eine 50-köpfige Gruppe initiierte, in der fast alle Favoriten dabei waren - allerdings nicht Froome, dessen Team mit keinem einzigen Fahrer in der Spitze vertreten war.
Der Versuch einer Aufholjagd wurde schnell aufgegeben, da Movistar in der ersten Gruppe noch Unterstützung von LottoNL-Jumbo und Quick-Step Floors erhielt. In der Folge wuchs der Abstand immer weiter an, als es den 970 Meter hohen und von Schnee bedeckten Alt de la Musara hinauf ging, dessen Gipfel rund 36 Kilometer vor dem Ziel erreicht wurde, bewegte er sich schon in Richtung 20 Minuten.
Valverdes Team vereitelte in dem Anstieg eine halbherzige Attacke von Contador, und hatte auch in der folgenden langen Abfahrt alles im Griff - bis sich eben das italienische Duo De Marchi/Cataldo 15 Kilometer vor dem Ziel zu einem Angriff entschloss, der Movistar und die anderen Teams überraschte. Obwohl die beiden nur maximal zwölf Sekunden Vorsprung herausfahren konnten, hielten sie sich bis auf den letzten Meter vorne. Doch dann begannen sie noch zu taktieren - keiner der beiden wollte den Sprint zuerst lancieren.
So aber jagten die Verfolger auf den letzten Metern noch heran und an den Spitzenreitern vorbei. De Marchi wurde schließlich Fünfter, Cataldo Siebter, eine Position vor Lennard Kämna (Sunweb), dem besten Deutschen an diesem turbulenten Tag. Erst als die Siegerehrungen längst beendet waren, rollten Froome und alle anderen abgehängten Fahrer über die Ziellinie.
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