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3. Etappe, Verviers – Longwy, 212,5 Km, hügelig

Klassikeretappe sorgt schon früh für Aufregung

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Klassikeretappe sorgt schon früh für Aufregung"
Das Profil der 3. Etappe der Tour de France | Foto: Cor Vos

03.07.2017  |  (rsn) – Es hätte sich angeboten, die 2. Etappe mit Ziel in Lüttich schwer zu gestalten, doch stattdessen haben sich die Organisatoren die Hügel für die 3. Etappe aufgespart, die durch Belgien und Luxemburg führt und schließlich in Frankreich endet. Die Ankunft erinnert stark an das Finale von Cherbourg im vergangenen Jahr, als es ebenfalls bereits auf der 3. Etappe schwer wurde und Peter Sagan (Bora-hansgrohe) den Sprint einer kleinen Gruppe gewann. Mit einer Länge von 212,5 Kilometern und einem ständigen Auf und Ab mit zum Teil giftigen Steigungen hat diese Etappe echtes Klassikerpotenzial und wird für die Klassikerspezialisten und vielleicht auch für die Favoriten die erste Herausforderung.

TagesTour: Von Verviers aus führt das Rennen zunächst nach Süden. Bereits nach 18 Kilometern wird die erste der fünf Bergwertungen des Tages erreicht. Über die Nationalstraßen 640 und 68, vorbei am Formel1-Rennkurs von Spa-Franchorchamps, geht es dann weiter in Richtung Luxemburg, das bei Kilometer 67 erreicht wird. Nach dem Zwischensprint bei Kilometer 89 stehen in kurzer Abfolge die Côte de Wiltz und die Côte d'Eschdorf ab, wobei vor allem letztere sehr steil ist. Über Saeul, Dippach und Esch-Sur-Alzette geht es dann nach Frankreich hinein. Das Finale wird an der Côte de Villers-la-Montagne 15 Kilometer vor dem Ziel eingeläutet. Hier wird es bereits hektisch werden und bis ins Finale hinein wird das Tempo horrend sein. Das Ziel befindet sich an der Citadelle de Longwy am Ende eines 1,6 Kilometer langen Anstiegs, der durchschnittlich 5,8 Prozent steil ist und auch einen Abschnitt mit elf Prozent beinhaltet. Reine Sprinter werden hier wohl keine Chance haben.

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KulTour: Das Ziel dieser 3. Etappe befindet sich an der bedeutendsten Sehenswürdigkeit der lothringischen Stadt Longwy, der mit Mauern und Gräben befestigten Oberstadt. Diese wurde im 17. Jahrhundert vom berühmten französischen Baumeister Vauban geplant und zählt, gemeinsam mit den anderen Befestigungsanlagen Vaubans, seit 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dazu gehört sowohl das trophäengeschmückte Porte de France als auch die bereits erwähnte Zitadelle, wo sich das Ziel dieser 3. Etappe befindet.

HisTourie: Das erste Mal machte die Tour de France im Jahre 1911 in Longwy Station, als noch keiner wusste, wie schnell es gehen würde, bis die Festigungsanlagen der Stadt gebraucht werden: Nur drei Jahre später begann der Erste Weltkrieg. Damals gewann der Belgier Jules Masselis die Etappe und sicherte sich somit auch die Gesamtführung. Der 24-Jährige musste das Gelbe Trikot jedoch bereits einen Tag später wieder abgeben und gab das Rennen während der 5. Etappe auf. Bis zu seinem Karriereende 1920 startete Masselis bei insgesamt fünf Frankreich-Rundfahrten – von denen er jedoch keine beenden konnte.

RSN-Prognose: Auch heute werden die Ausreißer wohl keine Chance haben, da es auch heute nicht nur um den Etappensieg, sondern eventuell auch um das Gelbe Trikot gehen könnte. Für Sprinter wie Marcel Kittel (Quick-Step Floors), André Greipel oder Nacer Bouhanni (Cofidis) ist diese Etappe definitiv zu schwer. Doch Typen wie Michael Matthews (Sunbweb), Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und John Degenkolb (Trek-Segafredo) werden hier ihre große Chance wittern.

Das gleiche gilt für Klassikerspezialisten und Puncheure wie Greg Van Avermaet (BMC), Daniel Martin (Quick-Step Floors) und Alejandro Valverde (Movistar). Auch auf Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) sollte man ein Auge haben. Der erfahrene Belgier wurde im Startort Verviers geboren und wird zwei Tage vor seinem 35. Geburtstag alles daran setzen, diese Etappe zu gewinnen. 2011 feierte Gilbert seinen bisher einzigen Tour-de-France-Etappensieg – und zwar bei einer dem heutigen Finale sehr ähnlichen Ankunft am Mont des Alouettes.

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