Kittel früh distanziert, Greipel schlecht positioniert

Viviani gewinnt den Sprint-Royal in Hamburg

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Elia Viviani (Sky) | Foto: Cor Vos PRÃœFEN

20.08.2017  |  (rsn) - Die Mönckebergstraße in Hamburg blieb auch 2017 der Boulevard der Sprintelite – allerdings nicht für die einheimischen schnellen Männer. Den Sieg nach 221 Kilometern bei den 22. EuroEyes Cyclassics in der Hansestadt sicherte sich im Sprint-Royal der Italiener Elia Viviani (Sky), Platz zwei und drei gingen an Arnaud Demare (FDJ) und Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo).

"Bei den Europameisterschaften habe ich mit meinem Sprint zu lange gewartet. Heute habe ich ihn früher eröffnet, bin von vorne gefahren und habe mit voller Power bis zum Ende durchgezogen. Mit diesem langen Sprint nach mehr als über 200 Kilometern konnte ich auch zeigen, dass sich die harte Arbeit für die Frühjahrsklassiker ausgezahlt hat"; so Viviani.

Für André Greipel (Lotto Soudal), Sieger in Hamburg 2015, reichte es als bestem Deutschen nur zu Platz fünf hinter Europameister Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin). Damit ließ Viviani vier ehemalige Cyclassics-Sieger hinter sich. Marcel Kittel (Quick-Step Floors) hatte indes mit der Entscheidung nichts zu tun. Lokalmatador Nikias Arndt (Sunweb) war im Finale durch einen Sturz ins Hintertreffen geraten.

Dabei sah es für Greipel gegen Rennende vielversprechend aus: Der Rostocker gehörte zunächst nach der letzten Überfahrt über den Waseberg zur zwischenzeitlichen Spitzengruppe und Teamkollege Marcel Sieberg führte das Feld anschließend auf den letzten Kilometer. Doch in der Folge fand Greipel auf den letzten Metern nicht die richtige Position im Sprinterpulk, war zu weit hinten und konnte letztendlich nicht um den Sieg mit spurten.

Erst gar nicht in die Entscheidung konnte dagegen Marcel Kittel eingreifen. Der Arnstädter verlor bereits 15 Kilometer vor dem Ziel am Waseberg den Anschluss. „Die Cyclassics laufen immer nach demselben Schema ab. Für mich war es nicht so geil“, gab Kittel nach dem Rennen bei der ARD zu – und ergänzte: „Mir fehlt noch die Frische. Die Tour de France hat richtig Körner gezogen. Ich will jetzt nicht rumheulen, aber so ist es“.

Während des Rennens gehörte mit Kamil Malecki (CCC Sprandi) und Nikolay Trusov (Gazprom) lange einem Duo an der Spitze die Aufmerksamkeit. Beide hatten sich allerdings erst nach rund 80 Kilometern absetzen können, was auch an den schlechten Wetterbedingungen lag. Strömender Regen begleitet das Rennen über weite Strecken – entsprechend deutlich lag das Fahrerfeld zeitweise hinter dem Zeitplan. Erst gegen Rennende wurden die Bedingungen trockener und das Tempo deutlich höher. Nach der ersten von drei Überfahrten über den kurzen Waseberg (16 Prozent Steigung) war 60 Kilometer vor dem Ziel das Unterfangen für Malecki und Trusov beendet.

Kurz darauf unternahmen Silvan Dillier (BMC), Truls Korsaeth (Astana) und Jonas Koch (CCC Sprandi) noch einen weiteren Fluchtversuch, der aber ebenfalls in der letzten Waseberg-Passage 15 Kilometer vor dem Ziel scheiterte.

Im Anschluss wurde das Rennen hektisch. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) hatte eine kleine Spitzengruppe über die Kuppe des Wasebers geführt, zu der unter anderem auch Greipel, Kristoff, Jasha Sütterlin (Movistar) und Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) gehörten. Große Einigkeit herrschte jedoch nicht unter den 21 Fahrern, kleinere Tempovorstöße zerstörten immer wieder den Rhythmus und 5,5 Kilometer vor dem Ziel konnte die größere Verfolgergruppe wieder aufschließen. Der jährliche Sprint-Royal in Hamburg war eröffnet – dieses Mal mit Viviani als glücklichen Gewinner.

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