Beim Giro als Ausreißer knapp am ersten Profisieg vorbei

Denz: “Ich dachte mir´jetzt oder nie‘“

Foto zu dem Text "Denz: “Ich dachte mir´jetzt oder nie‘“"
Nico Denz (AG2R) im Ziel der 10. Giro-Etappe | Foto: Cor Vos

15.05.2018  |  (rsn) - Es war knapp, aber es hat nicht gereicht. Nach seinem sensationell starken Auftritt am längsten Tag des 101. Giro d’Italia hatte Nico Denz (AG2R) auf den letzten Metern der 244 Kilometer langen 9. Etappe von Penne nach Gualdo Tadino im Sprintduell gegen Matej Mohoric (Bahrain-Merida) nichts mehr zuzusetzen und musste sich dem Slowenen knapp geschlagen geben. Hinter dem Zielstrich gratulierte der 24-jährige Deutsche dem ein Jahr jüngeren früheren Junioren- und U23-Weltmeister und zeigte sich auch danach als fairer Verlierer.

“Am Ende hat Mohoric gezeigt, dass er stärker war als ich. Er hat den Sieg verdient, mehr kann man dazu nicht sagen“, meinte Denz, um dann doch einzugestehen: "Ich bin zwar Zweiter auf einer Etappe des Giro d’Italia geworden, mein bestes Resultat in einem UCI-WorldTour-Rennen, aber ich bin enttäuscht, weil ich so nah dran war.“

Imponierend war, wie sich der AG2R-Profi so nah in die Position für seinen ersten Profisieg herangebracht hatte. Nachdem Mohoric gemeinsam mit Davide Villella (Astana) am letzten Anstieg des Tages gut 30 Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld davon gezogen war und den bis dahin führenden Italiener Davide Frapporti (Androni-Sidermec) mühelos kurz vor der Bergwertung abgeschüttelt hatte, jagte Denz gemeinsam mit Sergio Henao (Sky) und Alessandro De Marchi (BMC) dem Duo hinterher.

Dank seiner Abfahrtkünste gelang es ihm auf nassen Straßen auch, zur kleinen Spitzengruppe aufzuschließen und Mohorics Tempoverschärfungen an einigen Wellen, denen schließlich Villella zum Opfer fiel, mitzugehen. Nachdem Mohoric sah, dass er seinen Konkurrenten nicht loswurde, arbeiteten die beiden auf den letzten Kilometern zusammen, um es auf einen Zielsprint ankommen zu lassen.

"Vom Start weg habe ich mich wirklich stark gefühlt. Beim Briefing am Morgen wurde mir dann klar, dass es an der Zeit war, etwas zu probieren. Die Etappe war den ganzen Tag über sehr schnell, aber ich habe mich wirklich gut gefühlt. Deshalb dachte ich mir 'jetzt oder nie‘“, sagte Denz, der bis auf die Zielgerade alles richtig machte und an Mohorics Hinterrad die optimale Position hatte. Als beide dann aber fast zeitgleich antraten, stellte sich heraus, dass der Gewinner der 7. Etappe der letztjährigen Spanien-Rundfahrt noch einige Körner mehr übrig hatte.

So musste sich Denz mit dem zweiten Platz begnügen - auf den Tag genau 86 Jahre, nachdem Hermann Buse am 15. Mai 1932 in Udine als erster Deutscher eine Giro-Etappe gewann und damals erster deutscher Gesamtführender der Rundfahrt wurde.

"Nico konnte die 20-Sekunden-Lücke auf Mohoric schließen, der einer der besten Abfahrer im Peloton ist. Das war eine große Leistung“, lobte AG2R-Sportdirektor Stéphane Goubert seinen Fahrer und betonte, dass diese Vorstellung nicht von ungefähr gekommen sei. "Schon seit einigen Tagen ging es ihm sehr gut und das sagte er uns auch. Am Ende hatte er es fast geschafft. Er hat keinen Fehler gemacht und uns heute seinen Wert für uns bewiesen“, so der Franzose, der darauf hofft, dass seine Equipe nun auch den ersehnten Etappensieg wird einfahren können. "Wir sind nahe dran am Heiligen Gral und werden ihn hoffentlich in den nächsten Tagen erreichen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.05.2018Selig nach Giro-Aus nun bei der Dauphiné in Ackermanns Diensten

(rsn) - Nach auskurierter Bronchitis, die ihn zur frühen Aufgabe beim Giro d`Italia zwang, befindet sich Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) seit neun Tagen wieder im Training und wird am Sonntag beim Cr

30.05.2018Zoncolan, Finestre und Co: gefahren, erledigt und nie wieder

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

30.05.2018Burger am Ruhetag und wieder neben der Freundin aufwachen

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

29.05.2018Froome hat keinen “Landis gemacht“, aber dass er fährt, tut weh

(rsn) - Fünf Tage ist es her, dass die radsport-news.com-Redaktion vor dem Café 3klang auf dem sonnigen Riegerplatz in Darmstadt zum Redaktionstreffen zusammensaß und die Planungen für die Tour de

29.05.2018Es herrschte vier Wochen eine super Stimmung

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Hinault: “Froome hätte nicht am Giro-Start stehen dürfen“

(dpa/rsn) - Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault hat den frisch gekürten Giro-Gewinner Chris Froome heftig kritisiert. "Es gab einen Positiv-Test von ihm bei der letzten Vuelta. Er

29.05.2018Sushi als Belohnung - ohne den schlafwandelnden Zimmerkollegen

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Von Höhen und Tiefen und dem Ende der Radsportdiät

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl

(rsn) - Ob er jetzt ein anderer Mann sei, wurde Sam Bennett (Bora-hansgrohe) nach seinem Etappensieg am Schlusstag des Giro d´Italia in Rom gefragt. Der Ire hatte gerade seinen dritten Tageserfolg be

28.05.2018Froome wechselte für die entscheidenden Tage den Sattel

(rsn) - Bevor Chris Froome (Sky) am vergangenen Freitag sein 80-Kilometer-Solo ins Rosa Trikot hinlegte, soll der Brite eine kleine, aber möglicherweise schwerwiegende Veränderung an seinem Material

28.05.2018Vom Reggae-Zimmer in die Hängematte auf der Alm

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Die letzten Tage des Giro d´Italia aus der Sicht von Dumoulin

(rsn) - Chris Froome (Sky) stellte den Giro d'Italia auf der 19. Etappe auf den Kopf - und zwar fast exakt so, wie Tom Dumoulin (Sunweb) es in Besprechungen mit der Sportlichen Leitung von Sunweb und

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine