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24.12.2018 | Bei der Team-Präsentation im Rahmen des Abschluß-Trainings-Camps von Bahrain-Merida auf der Insel Hvar in Kroatien hatte Radsport-News Gelegenheit, mit General Manager Brent Copeland zu sprechen – über die vergangene Saison, die Neuzugänge, und die Pläne für das Jahr 2019.
Bei der Gründung des Teams Bahrain-Merida hatte der Eigner Scheich Nasser verkündet, das "größte Team der Welt“ werden zu wollen. Im ersten Jahr landete die Mannschaft auf Rang 14 der World-Tour-Liste, dieses Jahr auf Platz sieben. Wie sind die Ziele für die Saison 2019?
Brent Copeland: Wir wollen in die Top Five. Wenn Nibali die Tour hätte zu Ende fahren können, hätten wir das wohl schon dieses Jahr geschafft. Aber wir arbeiten kontinuierlich weiter, und nicht zuletzt mit der Unterstützung unserer neuen Fahrer wird es 2019 sicher klappen, unter die besten Fünf zu kommen, vielleicht sogar unter die besten Drei.
Sky hat verkündet, das Sponsoring des Teams 2019 zu beenden, auch BMC ist nicht mehr dabei. Damit könnte doch die Nummer eins in der Rangliste ein realistisches Ziel werden - oder?
Copeland: Wir werden die Bodenhaftung nicht verlieren, auch wenn das Team Sky so nicht mehr dabei sein sollte – was ich aber nicht glaube. Sie haben Benchmarks im Radsport gesetzt, sie werden andere Sponsoren finden. Ob das Team nun in der World-Tour bleibt oder nicht, ändert aber nichts an unserer Planung.
In den vergangenen Jahren stand der Giro im Fokus Ihrer Planungen. Bleibt das weiter so?
Copeland: Der Giro ist nach wie vor eines der wichtigsten Rennen der Welt, mit einer sehr hohen Sichtbarkeit für uns. Wir werden auch 2019 wieder alles für Vincenzo (Nibali) tun – auch wenn er 2019, wie Sie nun wissen, auch die Tour fahren will (das hatte Nibali auf der Team-Präsentation angekündigt, d.Red.). Sein und auch unser Fokus bleibt jedoch der Giro.
Mit Ion Izaguirre hat Ihr zweiter Grand-Tour-Kapitän das Team verlassen. Wer wird ihn ersetzen?
Copeland: Wir setzen große Hoffnungen auf den Belgier Dylan Teuns. Er konnte 2017 die Rundfahrten in Polen, Norwegen und der Wallonie gewinnen. Wir wollen ihn vor allem bei den Frühjahrsklassikern haben, aber auch bei den Grand Tours.
Neben Teuns sind sieben weitere Fahrer neu zum Team gestoßen - etliche vielversprechende Talente, aber kein Fahrer von der Klasse Nibalis. Ist es nicht mehr so leicht, die Cracks zu bekommen?
Copeland: Wir sind mit unseren Neuzugängen sehr zufrieden. Vor allem Phil Bauhaus ist ein Fahrer mit großem Potenzial, aber auch von Rohan Dennis und Damiano Caruso erwarten wir viel. Wir wollen nicht einfach Top-Five-Fahrer einkaufen – Geld ist nicht alles. Viel spannender ist es doch, Talente zu holen, und die dann im Team zu entwickeln. Das war und ist unser Plan seit Gründung von TBM.
Sie versprechen sich also viel von Phil Bauhaus. Wie werden Sie ihn 2019 einsetzen?
Copeland: Ich habe Phil schon länger beobachtet, und wollte ihn unbedingt haben, erst recht nach seiner großartigen vergangenen Saison. Er wird unser Sprinter Nummer eins.
Was ist mit Sonny Colbrelli?
Copeland: Sonny ist kein reiner Sprinter, wir wollen ihn stärker zum Allrounder entwickeln. Bauhaus ist 2019 unser Top-Sprinter und Marcel Sieberg wird ihn unterstützen.
Sieberg ist mit 36 Jahren der älteste Fahrer bei TBM. Kann er Bauhaus noch ausreichend in Rennen helfen?
Copeland: Marcel ist nun wohl der älteste im Team, aber er hat so viel Erfahrung, nicht zuletzt aus seiner langjährigen Zusammenarbeit mit André Greipel, die er nun nicht nur an Phil weitergeben kann. Ich möchte Marcel daher nicht als den ältesten, sondern vielmehr als den weisesten Fahrer bei Bahrain-Merida sehen. Ich kenne keinen Profi wie ihn, der gleichzeitig so unglaublich witzig sein kann, aber der auch ein echter Arbeiter ist, der alles für seinen Sprinter und sein Team tut. Unsere jungen Fahrer können richtig viel von ihm profitieren.
Seit der vergangenen Saison ist auch Hermann Pernsteiner im Team. Wie war sein erstes Profi-Jahr aus Ihrer Sicht?
Copeland: Hermann hat eine tolle Entwicklung gemacht, er hat schnell so einiges gelernt. Als früherer Mountainbiker war die Umstellung auf die Straße nicht ganz leicht für ihn, da bleibt weiter etwas zu tun für ihn. Aber er hat ein wirklich hohes Potenzial, vor allem als Kletterer: In unseren Tests hat er hier stets echte Top-Werte erreicht. Er wird bei den Grand Tours sicher zu Nibalis wichtigsten Helfern gehören.
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