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08.04.2019 | (rsn) - Mit gleich drei Kapitänen war Deceuninck - Quick-Step in die 103. Flandern-Rundfahrt gestartet. Nach 270 Kilometern von Antwerpen nach Oudenaarde sorgte aber ein Ronde-Debütant für das Ergebnis beim belgischen Rennstall. Der 24 Jahre alte Kasper Asgreen, erst im Frühjahr 2018 von Manager Patrick Lefevere verpflichtet, sicherte sich 14 Sekunden hinter dem überragenden Alberto Bettiol (EF Education First) den zweiten Platz beim belgischen Radsport-Monument und stellte damit die Team-Hierarchie völlig auf den Kopf.
Dagegen blieben die vermeintlich schärfsten Deceuninck-Waffen an diesem Tag stumpf. Bob Jungels etwa kam in der Favoritengruppe 17 Sekunden hinter dem siegreichen Italiener völlig ausgepumpt als Sechzehnter ins Ziel und gestand danach den Journalisten: “Ich bin sehr, sehr froh, dass es vorbei ist.“ Zdenek Stybar, in dieser Saison Gewinner des Omloop Het Nieuwsblad und der E3 BinckBank Classic, konnte bereits auf den letzten 30 Kilometern dem Tempo seiner Konkurrenten nicht mehr folgen und belegte 2:20 Minuten hinter Bettiol nur Rang 36. Philippe Gilbert schließlich, 2017 Ronde-Sieger und im Vorjahr Dritter in Oudenaarde, musste, wohl auch noch geschwächt durch eine Erkältung unter der Woche, das Rennen aufgeben.
Umso beeindruckender war die Vorstellung, die Asgreen bei der Jagd über die 17 Hellingen ablieferte. Der Däne ging auf den letzten 50 Kilometern als Aufpasser eine Attacke von Stijn Vandenbergh (AG2R) und Sep Vanmarcke (EF Education) mit, der sich kurz darauf auch noch Dylan van Baarle (Sky) anschloss. Als die Gruppe später gestellt und Bettiol am Oude Kwaremont seine entscheidende Attacke ritt, konnte zwar auch Asgreen nicht folgen. Doch auf den letzten knapp drei Kilometern stahl er sich mit einer letzten Kraftanstrengung aus der Favoritengruppe davon, um sich so den zweiten Platz zu sichern.
Wie schon 2018 ein junger Däne auf dem Ronde-Podium
“Zweiter zu werden ist ein riesiges Resultat, das mich sehr überrascht, aber auch ein Schritt in die richtige Richtung, und es lässt mein Selbstvertrauen mit Blick auf die nächsten Rennen anwachsen“, kommentierte er voller Freude seine Leistung. Die kam umso überraschender, als Asgreens Aufgaben eher im ersten Teil des Klassikers lagen, wie er anfügte: “Mein Job zu Beginn des Rennens war es, die Ausreißergruppe zu kontrollieren und das Team vor den wichtigen Anstiegen in Position zu bringen. Als im weiteren Verlauf das Peloton schrumpfte, habe ich versucht, in einige der Gruppen zu kommen und die Dinge im Auge zu behalten.“
Das gelang Asgreen im erst zweiten Monument seiner Laufbahn - Il Lombardia im vergangenen Herbst hatte er vorzeitig beenden müssen - zwar perfekt, allerdings gelang es im Finale der Verfolgergruppe um seine beiden Teamkollegen Jungels und Yves Lampaert nicht, Bettiol einzufangen und um den Ronde-Sieg zu kämpfen. Das schaffte zwar auch Asgreen nicht mehr, doch mit seiner späten Attacke überraschte er seine Konkurrenten in der Verfolgergruppe und machte es seinem Landsmann Mads Pedersen (Trek - Segafredo) gleich, der im vergangenen Jahr hinter Niki Terpstra Zweiter geworden war.
Dass die Klassikerbäume nach einem Sensationsergebnis aber nicht sofort in den Himmel wachsen, zeigte sich gestern am Beispiel des 23-Jährigen. Pedersen erreichte nicht das Ziel der 103. Flandern-Rundfahrt.
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