--> -->
21.06.2019 | (rsn) - Wie schon gestern hat Egan Bernal (Ineos) bei der Tour de Suisse mit einer Attacke knapp drei Kilometer vor dem Ziel alle seine Konkurrenten abgehängt. Diesmal vollendete der Kolumbianer aber die wieder beeindruckende Vorarbeit seiner Helfer mit dem Etappensieg, wogegen er am Donnerstag noch Antwan Tolhoek (Jumbo - Visma) der Vorstritt lassen musste.
Im 12,5 Kilometer langen Schlussanstieg der 7. Etappe jedoch stellte Bernal schnell den kurz zuvor aus der Favoritengruppe enteilten Enric Mas (Deceuninck - Quick-Step), schüttelte den Spanier mühelos ab und sicherte sich nach 217 Kilometern von Unterterzen zur Bergankunft am Gotthardpass (2.091 Meter) souverän den Tagessieg vor dem Bahrain-Merida-Duo Domenico Pozzovivo und Rohan Dennis, das mit 23 Sekunden Rückstand ankam.
34 Sekunden hinter Bernal wurde der Österreicher Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) Vierter vor den zeitgleichen Jan Hirt (Astana) und Tiesj Benoot (Lotto Soudal). Nach einer imponierenden Vorstellung am Schlussanstieg wurde Lennard Kämna (Sunweb) mit 1:03 Minuten Rückstand Neunter und bestätigte damit seine gestrige starken Vorstellung.
Dank des Vorsprungs und der Zeitbonifikation von zehn Sekunden für den Etappensieg baute der 22-jährige Bernal seinen Vorsprung gegenüber Dennis vor dem morgigen Zeitfahren auf 41 Sekunden aus. "Ich denke, dass dieser Sieg der bisher wichtigste meiner Karriere ist“, strahlte Bernal nach seinem zweiten Erfolgserlebnis in diesem Jahr, als er im März bereits Paris - Nizza für sich hatte entscheiden können. “Ich weiß nicht, ob es genug Vorsprung auf Rohan Dennis ist, er ist der Weltmeister im Zeitfahren und morgen werde ich sicher Zeit auf ihn verlieren, ich hoffe nicht zuviel. Aber wir haben ja auch noch eine Bergetappe“, fügte der Mann im Gelben Trikot an.
Sollte Ineos auch zum großen Finale am Sonntag derart dominant auftreten wie auf den beiden ersten Bergetappen, könnte Bernal auch noch einen möglichen Rückstand gegenüber Dennis, der bereits das Auftaktzeitfahren gewonnen hatte, wettmachen können. Im Schlussanstieg waren es zunächst Sprint- und Klassikerspezialist Ben Swift und dann Jonathan Castroviejo sowie Kenny Elissonde, die für hohes Tempo sorgten, ehe Bernal auf den letzten knapp drei Kilometern antrat und zum ungefährdeten Sieg stürmte.
Konrad behauptete bei nunmehr 1:13 Minuten Rückstand auf Bernal seinen dritten Gesamtrang, Kämna (+3:33) rückte auf Platz 15 vor. “Die letzten fünf Kilometer waren echt hart, der Straßenbelag mit dem Kopfsteinpflaster hat die Angelegenheit nicht leichter gemacht. Aber ich bin mit meiner Form und dem Ergebnis sehr zufrieden. Es sieht immer noch gut aus für das Podest, aber morgen haben wir ein Einzelzeitfahren, da muss ich gut durchkommen“, sagte der 27-jährige Niederösterreicher, der mit Blick auf die Tour de France ebenfalls gut im Plan zu liegen scheint.
So lief das Rennen:
Die längste Etappe der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt begann mit einem horrenden Tempo von fast 52 Kilometern in der ersten Stunde, bei dem alle Ausreißversuche vergebens waren. Erst zu Beginn des fast zwölf Kilometer langen Anstiegs nach Flims (2. Kat.) konnte sich eine Gruppe absetzen, in der mit Michael Albasini (Mitchelton - Scott), Steve Morabito (Groupama - FDJ) und Mathias Frank (AG2R) gleich drei Schweizer dabei waren. Dazu gesellten sich der Kolumbianer Winner Anacona (Movistar) sowie der Niederländer Koen Bouwman (Jumbo - Visma) sowie kurz darauf Albasinis äthiopischer Teamkollege Tsgabu Grmay, der Pole Lukasz Wisniowski (CCC) und mit Gino Mäder (Dimension Data) noch ein weiterer heimischer Fahrer.
Den ersten der drei Bergpreise des Tages holte sich Bouwman, zwei Minuten nach der nun acht Fahrer starken Spitzengruppe überquerte das Feld den Gipfel. Bis zum Fuß des Lukmanier konnten die Ausreißer bei nach wie vor hohem Tempo ihren Vorsprung sogar auf rund drei Minuten ausbauen. Morabito, mit 2:13 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot der im Klassement bestplatzierte der Gruppe, hatte da sogar die virtuelle Gesamtführung übernommen.
Nach einer 15 Kilometer langen Kletterpartie, während der Wisniowski den Anschluss an die Spitze verlor, holte sich Bouwman auf mehr als 1.900 Metern Höhe auch die zweite Bergwertung (1. Kat.). In der rasenden Abfahrt vergrößerten die Ausreißer ihren Vorsprung auf das von Ineos kontrollierte Feld sogar noch auf rund vier Minuten.
Auch wenn der kategorisierte Schlussanstieg erst knapp 13 Kilometer vor dem Ziel begann, führte das Terrain schon nach dem ersten Zwischensprint, den sich nach 175 Kilometern Morabito holte, bergan. Kurz darauf musste sch Albasini zurückfallen lassen, ehe sich der Schweizer Meister 20 Kilometer vor dem Ziel auch am zweiten Sprint drei weitere Bonussekunden sicherte.
Als Bahrain - Merida sich auch noch an der Tempoarbeit beteiligte, schmolz der Rückstand schnell auf 1:30 Minuten zusammen, kurz darauf schüttelte Bouwmann seine Begleiter ab - nur um auf dem ersten über Kopfsteinpflaster führenden Passage wieder eingefangen zu werden. Sofort setzte Frank die Konterattacke, doch die Favoritengruppe, in der nun auch Movistar für Tempo sorgte, sammelte bis auf den Luzerner schnell alle verbliebenen Ausreißer an. Und auch Frank hielt sich nicht mehr lange an der Spitze und wurde 5,5 Kilometer vor dem Ziel auf dem nächsten Kopfsteinpflasterstück von der nur noch rund 20 Fahrer starken Verfolgergruppe gestellt.
Prompt ging Mas in die Offensive, doch Bernals Helfer Castroviejo und Elissonde hielten den Spanier an der kurzen Leine, ehe Bernal auf den letzten knapp drei Kilometern den Turbo einschaltete und wie gestern alle Konkurrenten abhängte. Pozzovivo konnte zunächst folgen, wartete dann aber, um Dennis ans Hinterrad zu nehmen und Schadensbegrenzung zu betreiben. Der Gesamtführende dagegen schaffte schnell den Anschluss an Mas, um den 24-Jährigen sofort stehenzulassen. Hinter Bernal war die kleine Favoritengruppe schnell zerfallen.
Dem Duo Pozzovivo/Dennis folgten Konrad, Hirt und der starke Benoot, während Mas auch noch hinter diese Gruppe zurückfiel und schließlich mit 40 Sekunden Rückstand noch sechs Sekunden hinter dem vierplatzierten Konrad ins Ziel zu kommen. Kurz darauf folgte der 22-jährige Kämna vor den zeitgleichen Routiniers Fabio Aru (UAE - Team Emirates), Carlos Betancur (Movistar) und Sergio Henao (UAE - Team Emirates). Als bester Schweizer belegte Kilian Frankiny (Groupama - FDJ) unmittelbar vor Landsmann Patrick Schilling (Nationalteam) den 14. Platz.
(rsn) - Huge (riesig) lautet der Spitzname von Hugh Carthy. Das Wortspiel bezieht sich vor allem auf die Körperlänge des Briten, der 193 Zentimeter misst. Auf der gestrigen Schlussetappe allerdings
24.06.2019Schelling: “Eine unglaubliche Woche“(rsn) - Nicht einer der routinierten WorldTour-Profis wie Mathias Frank (AG2R), Steve Morabito (Groupama - FDJ) oder Michael Albasini (Mitchelton - Scott) gewann bei der 83. Tour de Suisse die inoffiz
24.06.2019Für Dennis ist das Gesamtklassement der Tour kein Thema(rsn) - Seit einigen Jahren schon verfolgt Rohan Dennis den Plan, sich von einem Zeitfahrer der Weltklasse, der auch einwöchige Rundfahrten gewinnen kann, zu einem GrandTour-Kandidaten zu entwickeln.
24.06.2019Bernal weiter loyaler Thomas-Helfer, “wenn er stärker ist“(rsn) - Egan Arley Bernal, so lautet der Name des bislang erfolgreichsten Rundfahrers der Saison 2019. Gesamtsieger bei Paris-Nizza, Dritter bei der Katalonien-Rundfahrt und nun auch Gesamtsieger bei
23.06.2019Kämna: “Am letzten Berg musste ich das Parkticket ziehen“(rsn) - Am letzten Tag der Tour de Suisse fiel Lennard Kämna (Sunweb) vom 12. auf den 17. Platz der Gesamtwertung zurück. Trotzdem überzeugte der 22-Jährige in der Schweiz mit einer eindrucksvolle
23.06.2019Konrad: “Das war eine gute Generalprobe für die Tour“(rsn) - Es ist vollbracht. Nach 24 Jahren steht mit Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) wieder ein österreichischer Profi am Podium der Tour de Suisse. Der Niederösterreicher verteidigte seinen drit
23.06.2019Carthy im Zeitfahrmodus unantastbar über die drei Bergriesen(rsn) – Ein bisschen mehr als 100 Kilometer war der Schlussabschnitt der 83. Tour de Suisse lang und ein bisschen weniger als 100 Kilometer verbrachte der Brite Hugh Carthy (EF Education First) an
23.06.2019Carthy gewinnt Schlussetappe mit Soloritt(rsn) - Der Brite Hugh Carthy (EF Education First) hat mit einem eindrucksvollen Soloritt die 100 Kilometer lange Königsetappe der Tour de Suisse gewonnen, die über den Nufenen-, den Gotthard- sowie
23.06.2019Dennis glaubt nicht an schwachen Tag von Bernal(rsn) - Um 19 Sekunden hat er seinen Rückstand auf Egan Bernal (Ineos) im Einzelzeitfahren am Samstag zwar verringert, doch bei weiterhin 22 Sekunden Rückstand auf den Kolumbianer macht sich Rohan D
23.06.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 23. Juni(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht
22.06.2019Bernal: Um ein Haar der nächste Ineos-Kapitän am Boden(rsn) - Mit einem beeindruckenden Einzelzeitfahren hat Egan Bernal (Ineos) das Gelbe Trikot der Tour de Suisse verteidigt. 22 von seinen 41 Sekunden Vorsprung gegenüber Zeitfahr-Weltmeister Rohan Den
22.06.2019Lampaert und Bernal überraschen sich im Zeitfahren selbst(rsn) - Yves Lampaert (Deceuninck - Quick-Step) und Egan Bernal (Ineos) sind die Gewinner am vorletzten Tag der Tour de Suisse. Der Belgier entschied das 19,2 Kilometer lange Einzelzeitfahren rund um
(rsn) – Katie Archibald, Emma Finucane, Matthew Richardson und Dylan Bibic heißen die ersten vier Führenden der diesjährigen Track Champions League. Das britische Trio und der Kanadier waren beim
23.11.2024Iserbyt krönt cleveres Zusammenspiel mit Vanthourenhout(rsn) – Nachdem Fem van Empel (Jumbo – Visma) im Frauenrennen ihren Vorjahressieg wiederholen konnte, hat auch Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) beim Excact Cross in Kortrijk seinen Titel v
23.11.2024Van Empel ist bereit für den ersten Cross-Weltcup(rsn) – Fem van Empel (Jumbo – Visma) hat nach ihrer Rennpause schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Die Weltmeisterin gewann wie bereits im vergangenen Jahr den Exact Cross in Kortri
23.11.2024Dank Freiheiten bei Stevens für vier Teams im Einsatz(rsn) – Hinter Tillman Sarnowski liegen zwei turbulente U23-Jahre. Der U19-Bundesliga-Gesamtsieger von 2022 hatte sich im Jahr darauf dem Team Dauner Akkon angeschlossen, das dann aber doch nicht wi
23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte
23.11.2024Red-Bull-Neuzugang Pithie will van der Poel herausfordern(rsn) – Laurence Pithie gewann im Januar mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race sein erstes WorldTour-Rennen und beeindruckte bei den Frühjahrsklassikern. Der 22-jährige Neuseeländer belegte b
23.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202
23.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag
23.11.2024Britisches Duo fordert Lavreysen und Andrews heraus(rsn) – Mit Ausnahme der fehlenden deutschen Stars um die zweimalige Olympiamedaillengewinnerin Lea Sophie Friedrich hält die Auflistung der Athletinnen und Athleten der diesjährigen Sprintsaison
23.11.2024Wafler: Rückkehr nach Paris weckt Olympia-Erinnerungen(rsn) - Tim Wafler hat es erstmals in das illustre Feld der Ausdauerfahrer der UCI Track Champions League geschafft. Der Österreicher startet am Samstagabend im Velodrome National in Saint-Quentin-en
23.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
22.11.2024Top-Favoritin? Archibald nach schwerem Jahr eine “7 von 10“(rsn) – Katie Archibald ist die Königin der Track Champions League. 2021 und 2023 gewann sie jeweils souverän den Titel in der Endurance League und auch 2022 wäre das wohl gelungen, wenn sie dama