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20.07.2019 | (rsn) – Am Tag nach dem Einzelzeitfahren bekommen die Bergfahrer die Chance, zurückzuschlagen. Mit nur 117,5 Kilometern ist die Etappe zwar kurz, doch die Bergankunft auf dem sagenumwobenen Tourmalet wird den Fahrern alles abverlangen.
TagesTOUR:
Wie schon vor zwei Tagen bleibt den Fahrern Raum zum Warmfahren. Die Côte de Labatmale (4. Kat.) nach 18 Kilometern sollte niemanden in ernste Schwierigkeiten bringen. Anders sieht es da schon am Col du Soulor aus (1. Kat.): 11,9 Kilometer bei 7,8 Prozent werden das Peloton nach 60,5 Kilometern neu sortieren. Für einen Angriff ist es aber noch zu früh. Nach der Abfahrt und dem Zwischensprint in Pierrefitte-Nestalas bei Kilometer 86 steigt die Straße zunehmend an, ehe das Etappenziel auf dem Col du Tourmalet (HC) erreicht ist. Offizielle 19 Kilometer Anstieg bei 7,4 Prozent trennen die Spreu vom Weizen und sorgen für Abstände unter den Besten. Vor allem die letzten vier Kilometer weisen zweistellige Prozente auf und laden zur Attacke ein.
KulTOUR:
Der Col du Tourmalet ist mit 2115 Metern die höchste asphaltierte Passstraße in den französischen Pyrenäen. Wie viele hiesige Bergpässe führt auch die Strecke des Tourmalet durch Weiden, auf denen sich Nutztiere wie Kühe, Ziegen und Lamas frei bewegen können. Die Tiere sind in aller Regel nicht eingezäunt und können frei die Straße betreten. Warren Barguil rauschte auf der Abfahrt vom Tourmalet bei der Tour 2015 mit über 80 km/h auf eine Kuh zu, die der Bretone ungebremst (und unverletzt) passierte. Sein Kommentar: “Ich habe der Kuh fest in die Augen geschaut und ihr vertraut, dass sie stehen bleibt“.
HisTOURie:
Der Tourmalet war schon oft essenzieller Bestandteil der Tour, allerdings endet erst zum dritten Mal eine Etappe auf dem Pyrenäenriesen. 1974 siegte Jean-Pierre Danguillaume auf der 17. Etappe, 2010 war es Andy Schleck, der ebenfalls auf dem 17. Teilstück triumphierte. Der Luxemburger versuchte, Alberto Contador aus dem Gelben Trikot zu fahren. Doch der Spanier überquerte den Zielstrich zeitgleich als Zweiter und trug Gelb nach Paris, ehe es Schleck aufgrund der Clenbuterol-Affäre um Contador nachträglich am Grünen Tisch zugesprochen bekam.
TOURakel:
Wir erleben eine Vollgas-Etappe mit einem schweren Schlussanstieg. Vor allem Fahrer, die im gestrigen Zeitfahren haben einstecken müssen, können heute zum Gegenschlag ausholen. Für mutige Ausreißer wird es dagegen schwer. Kann Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) ein weiteres Mal Gelb verteidigen?
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