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13.01.2020 | (rsn) - Wie lief die vergangene Saison, wie lauten die Ziele für das neue Jahr und welche Themen beschäftigen derzeit noch die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Verantwortlichen der heimischen Drittdivisionäre.
Teil 8: Ralf Grabsch (Rad - net- Rose)
Herr Grabsch, wie fällt die Saisonbilanz Ihres Teams aus?
Ralf Grabsch: Wir können mit der Saison 2019 zufrieden sein. Auf der Bahn wurde der deutsche Rekord in der 4000 Meter Mannschaftsverfolgung auf unter 3.52 Minuten verbessert, wir sind mit unseren Teamfahrern an der Weltspitze dran. Außerdem konnten wir in Hongkong mit dem Weltcupsieg und dem dazugehörigen Deutschen Rekord ein absolutes Ausrufezeichen setzen.
Theo Reinhardt ist zum zweiten Mal Weltmeister im Madison geworden. Felix Groß holte sich den U23-Europameistertitel in der 4000 Meter Einerverfolgung und Domenic Weinstein wurde bei der EM und WM jeweils Zweiter in der Einerverfolgung. Dazu kommen zahlreiche deutsche Meistertitel auf der Bahn. Auf der Straße haben wir mit unseren jungen Sportlern bei den deutschen Meisterschaften mehr als nur Akzente gesetzt. Vielleicht hat am Ende das Quäntchen Glück gefehlt, um einen Meistertitel zu gewinnen, aber drei Mal Bronze ist ja auch nicht schlecht und die Entwicklung der Jungs geht in die richtige Richtung. Bei den Bundesligarennen sind wir auch mehrmals knapp an einem Sieg vorbeigefahren.
Was waren die Highlights und die Enttäuschungen der vergangenen Saison? Grabsch: Besonders zufrieden bin ich mit der Entwicklung von Jakob Geßner, Jannis Peter und Pirmin Benz im ersten U23-Jahr. Das war so nicht unbedingt zu erwarten. Dazu haben wir mit Juri Hollmann (zu Movistar, d. Red.) den nächsten Sportler in die World-Tour gebracht. Wir haben als Team eine starke Einheit gebildet und darauf aufbauend konnten wir erfolgreich unsere Radrennen bestreiten. Marcel Franz konnte leider seine starken Ergebnisse von der Saison 2018/19 nicht annähernd wiederholen, auf der anderen Seite konnte ich mich auf seine mannschaftsdienliche Fahrweise verlassen.
Mit Hollmann verlässt der nächste Fahrer das Team in Richtung WorldTour. Macht Sie das stolz oder gehört das einfach zum Geschäft?
Grabsch: Ich freue mich, dass wir mit Juri Hollmann den nächsten Fahrer in die World-Tour abgegeben haben. Mein Ziel ist es, junge Sportler zu entwickeln, damit sie den Sprung zu den Profis schaffen können. Hier besteht meine Herausforderung, dass ich mit verschiedenen Fahrertypen arbeite und diese trainingsmethodisch und renntaktisch unterschiedlich auf Rennen vorbereitet werden müssen. Wenn dann so unterschiedliche Typen den nächsten Schritt machen herrscht natürlich innerlich in mir eine absolute Zufriedenheit.
Welchem Fahrer attestieren Sie 2019 die erfeulichste Entwicklung?
Grabsch: Unsere Teamphilosophie auf der Straße ist es, junge Sportler Schritt für Schritt zu entwickeln und im Optimalfall den Weg zu den Profis zu ebnen. Wie bereits erwähnt, bin ich besonders mit der Entwicklung meiner ganz jungen Sportler zufrieden. Sie sind eine konstant starke Saison gefahren, haben bereits Führungsqualitäten bewiesen und werden vor allem noch stärker werden.
Aus Heizomat Rad - net wird 2020 wieder Rad - net Rose. Was ändert sich noch außer dem Namen?
Grabsch: Wir werden weiter unserer Teamphilosophie nachgehen und mit jungen Straßensportlern arbeiten. Das steht absolut im Vordergrund. Gerade nach der letztjährigen Saison steht nun ein größerer personeller Umbruch bevor. Das ist für mich wiederholt eine neue Herausforderung und ich freue mich auf die Arbeit mit unserem neuformierten Team.
2020 stehen sicherlich die Olympischen Spiele im Fokus und mit Tschernoster, Haller und Hollmann haben drei starke Straßenfahrer das Team verlassen. Wird Rad-net Rose in der kommenden Saison auf der Straße kleinere Brötchen backen müssen?
Grabsch: Die Olympischen Spiele sind für unser Team ein absoluter Höhepunkt, aber auch die Bahn-Heim-WM in Berlin ist ein besonderes Highlight.. Mit der bisherigen Entwicklung des Bahnteams durch Sven Meyer können wir einiges in Tokio erwarten. Und die nächste Schallmauer - über 4000 Meter unter 3.50 Minuten zu fahren - ist auch nicht mehr weit entfernt. Auf der Straße werden wir auch weiterhin unseren Weg gehen. Warum sollen wir kleinere Brötchen backen? Unsere Ziele national bleiben weiterhin die verschiedenen deutschen Meisterschaften und natürlich die Bundesligaserie. Hier werden wir weiterhin versuchen, bei jedem Rennen unsere optimale Leistung abzurufen und wenn uns das gelingt, werden wir auch weiterhin vordere Platzierungen erzielen.
Auch aufgrund von Verletzungen und Erkrankungen mussten das Team bei den Rennen oftmals mit dezimierten Aufgeboten antreten. Ist der nun sehr große Kader mit 18 Mann auch als Reaktion darauf zu sehen?
Grabsch: Der größere Kader in dieser Saison lässt uns flexibler auf Straße und Bahn arbeiten. Um erfolgreich auf der Straße zu fahren, brauchen wir bei jedem Rennen eine komplette Mannschaft. So können wir als Team auftreten und hier auch taktisch vielseitig agieren und in jeder Situation die Rennen mitbestimmen!
Welchem Fahrer trauen Sie 2020 auch Erfolge auf der Straße zu wer könnte der Kandidat für den Sprung in ein höherklassiges Team sein?
Grabsch: Schwierig, hier schon eine Prognose dafür abzugeben. Alle meiner Straßensportler sind ja mitten in ihrer Entwicklung. Sie sollen sich Ziele setzen und diesen nachgehen. Jakob Geßner und Henrik Pakalski traue ich den Schritt definitiv zu. Jannis Peter und Pirmin Benz brauchen noch etwas Zeit und meine drei ganz jungen Fahrer sollen sich erst einmal an den U23-Bereich gewöhnen.
Wann und wo wird das Team in die Saison einsteigen und welche Highlights im Rennkalender haben Sie sich herausgesucht?
Grabsch: Wir werden wieder ab März in Kroatien in die Saison starten. Ziele sind wie bereits erwähnt die nationalen Rennen, das heißt die verschiedenen deutschen Meisterschaften und unsere Rad-Bundesligaserie. Besonders hier können wir uns profilieren, da durch die Konkurrenz der anderen Bundesligateams die Rennserie auf einem hohen Niveau ausgetragen wird.
Die Kontinental-Teams müssen für die neue ProSeries eine Gebühr bezahlen. Was halten Sie davon und wird Rad - net Rose diese Gebühr zahlen?
Grabsch: In der Vergangenheit war es teilweise bereits so, dass man für die Teilnahme an Rennen auch eine Gebühr bezahlen oder die Hotelkosten übernehmen musste. Allerdings sind einige Dinge immer noch etwas schwer durchschaubar, deswegen werden wir uns in Kürze mit der UCI intensiv austauschen, wie wir als Team die weiteren Schritte hierfür angehen werden. Für mich steht im Vordergrund, dass ich meinen Sportlern ein optimales Rennprogramm bieten kann, damit die Jungs weiterhin lernen und sich entwickeln können.
Werden Sie auch 2020 als U23-Bundestrainer verantwortlich sein?
Grabsch: Ich bin weiterhin Bundestrainer im U23-Bereich im Radsport. Es macht mir sehr viel Spaß, die jungen Sportler zu fördern und zu fordern. Es ist immer spannend mitzuerleben, wie sich die Fahrer über die Jahre entwickeln und welchen Weg sie gehen.
Welchem der deutschen Nachwuchsfahrer trauen Sie zu, dass er auch international vorne mitfahren kann?
Grabsch: 2019 konnten mit Jonas Rutsch, Georg Zimmermann und Hollmann einen Vertrag in einem World-Tour Team unterschreiben. Zu Beginn der letzten Saison wechselte bereits Florian Stork in die World-Tour. Auch diese Saison haben wieder einige Sportler das Potenzial, um international vorne mitzufahren. Der neue Kader ist in allen Bereichen sehr gut aufgestellt. Leon Heinschke und Miguel Heidemann haben in der Vergangenheit bereits gute Ansätze auf internationaler Ebene gezeigt. Von Johannes Adamietz und Niklas Märkl erwarte ich endlich international den Durchbruch. Auf Geßner, Dominik Röber, Kim Heiduk und Henrik Pakalski dürfen wir sehr gespannt sein und für Marius Mayrhofer hoffe ich, dass er nach seinem Seuchenjahr 2019 wieder in die Erfolgsspur zurückfindet!
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