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29.02.2020 | (rsn) - Auf Deutschlands Frauen ist Verlass bei 110. UCI-Bahnweltmeisterschaften im Berliner Velodrom. In der ersten Medaillenentscheidung des vierten Wettkampftages eroberte Lea Sophie Friedrich in 33,121 Sekunden das Regenbogentrikot im 500-Meter-Zeitfahren und etwas später gewannen Lisa Brennauer und Franziska Brauße in der Einzelverfolgung Silber und Bronze.
"Es ist so unfassbar krass! Deutschland hat nach drei Sprintwettbewerben bei den Frauen drei Goldmedaillen – und das im Olympia-Jahr. Ich bin einfach nur stolz, dass wir das so rocken können“", sagte Friedrich nach ihrer Fahrt ins Regenbogentrikot. "Ich bin mit einem größeren Gang angefahren. Ich wusste, dass ich ein gutes Durchhaltevermögen habe und damit sehr schnell auf der zweiten Runde bin. Das hat zum Sieg gereicht", fuhr Friedrich fort, die am Sonntag im Keirin noch eine weitere Medaillenchance hat. Dort startet auch Emma Hinze.
Friedrich war schon in der Qualifikation die Schnellste und startete daher als Letzte der acht Finalteilnehmerinnen in den Wettkampf. Um 33 Tausendstel unterbot die 20-Jährige aus Dassow in Mecklenburg-Vorpommern die Bestzeit der Mexikanerin Jessica Salazar Valles und eroberte nach dem Teamsprint ihre zweite Goldmedaille bei diesen Weltmeisterschaften. Bronze ging an die Italienerin Miriam Vece, die sich um acht Tausendstel gegenüber Pauline Sophie Grabosch durchsetzte, die Vierte wurde.
Madison (Frauen):
Im Madison der Frauen setzen sich die beiden Niederländerinnen Amy Pieters und Kirsten Wild durch. Die Titelverteidigerinnen feierten einen Start-Ziel-Sieg in einem hektischen Wettbewerb. Sie gewannen gleich die ersten beiden Wertungen des 140 Runden langen Rennens und verteidigten ihre Führung clever. Keiner Mannschaft gelang es, eine Runde auf das Feld herauszufahren. Die beiden Niederländerinnen sammelten in den Zwischensprints fleißig Punkte und behaupteten ihre Führung. Eng wurde es dann im Kampf um die weiteren beiden Plätze auf dem Podium, da bis zum finalen Punktesprint sechs Teams innerhalb von fünf Punkten lagen. Am Ende waren es die Französinnen Clara Copponi und Marie le Net die Silber gewannen. Bronze ging an die Italienerinnen Letizia Paternoster und Elisa Balsamo.
Einzelverfolgung (Frauen):
Nur die US-Amerikanerin Chloe Dygert war in der Qualifikation der Einzelverfolgung schneller als die deutschen Frauen. Sie verbesserte dabei ihren Weltrekord um über drei Sekunden und traf im Finale auf die 31-jährige Allgäuerin Lisa Brennauer. Von Beginn unterstrich die US-Amerikanerin ihre Goldambitionen und setzte sich deutlich von der Deutschen ab. Wie ein Uhrwerk spulte Dygert ihre Runden ab, vergrößerte den Vorsprung immer weiter und verbesserte in 3:16.937 ihren am Nachmittag aufgestellten Weltrekord erneut.
Im Kleinen Finale standen sich Lisa Klein und Franziska Brauße gegenüber. Die beiden lieferten sich in der ersten Rennhälfte der 3.000 Meter ein Kopf-an-Kopf-Rennen, ehe sich dann die erst 21-Jährige aus Metzingen absetzte und mit einer Zeit von 3:24.284 knapp zwei Sekunden vor ihrer Teamkollegin, mit der sie kurz zuvor das Madison bestritt. Dort war das Duo nach einem Sturz von Klein auf dem zehnten Platz gelandet.
Omnium (Männer):
Das Scratch zum Auftakt des Mehrkampfes der Männer gewann der Franzose Benjamin Thomas, der gemeinsam mit dem Briten Matthew Walls eine Runde auf das Feld herausfahren konnte. Im Temporennen belegte der aktuelle Europameister aus Lavaur den zweiten Rang hinter dem Niederläder Jan Willem van Schip und brachte sich in eine gute Ausgangslage für die letzten beiden Rennen.
Der Eisenhüttenstädter Roger Kluge wurde Dritter im Temporennen und kämpfte dann auch wie van Schip, Thomas und der Weltmeister von 2019, der Neuseeländer Campbell Stewart, um den Sieg. Der Neuseeländer gewann den dritten Bewerb vor Kluge, der damit vor dem abschließendem Punkterennen hinter Thomas und van Schip auf dem dritten Rang lag und somit nach einer Medaille griff.
Dort baute Thomas seine Führung mit fleißigem Sammeln von Punkten in den Zwischensprints weiter aus. Der Niederländer festigte seinen zweiten Platz, während Kluges virtuelle Bronzemedaille hart umkämpft war. Elf Runden vor Ende schafften der Brite Matthew Walsh und der Australier Cameron Meyer einen Rundengewinn. Damit schob sich der Brite auf die zweite Stelle und Kluge brauchte einen Rundengewinn für eine Medaille. Diese gelang aber nicht Kluge sondern Thomas und van Schip und somit gewann der Franzose Gold vor dem Niederländer und Dritter wurde Walls. Kluge musste sich mit dem vierten Rang anfreunden. Der Schweizer Thery Schir wurde 15ter.
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