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05.08.2020 | (rsn) - Normalerweise kämpfen bei Mailand-Turin die Kletterer an der Basilica di Superga um den Sieg. Doch durch den Corona-Kalender und eine Streckenänderung stand die 101. Ausgabe des italienischen Halbklassikers, der normalerweise Anfang Oktober ausgetragen wird, unter ganz anderen Vorzeichen: Auf dem ebenen Parcours konnten die Sprinter ihre Form vor Mailand - Sanremo testen, und Arnaud Démare (Groupama-FDJ) entschied das Kräftemessen zu seinen Gunsten.
"Wir wussten, dass das heute ein wichtiges Rennen wird. Und durch den Sieg fahre ich mit viel Selbstbewusstsein nach Sanremo", beschrieb Démare seine Gefühlslage in Turin. "Nach der Quarantäne und der ganzen Situation sind wir sehr froh, wieder Rennen fahren zu können. Bei der Burgos-Rundfahrt hatten wir schon ein schönes Comeback, die Mannschaft funktionierte auch da schon sehr gut."
Seine Teamkollegen hatten Démare den Erfolg mustergültig vorbereitet. Jacopo Guarnieri und Ramon Sinkeldam lieferten den Franzosen knapp 250 Meter vor dem Ziel ab. Von dort aus konnte sich Démare, der sofort in den Windschatten des vorbeisprintenden Peter Sagan (Bora - hansgrohe) sprang und diesen rund 100 Meter vor dem Ziel dann wieder überholte, gegen Caleb Ewan (Lotto-Soudal) und Wout Van Aert (Jumbo-Visma) durchsetzen.
Ewan trotz Niederlage optimistisch fürs Wochenende
Für Démare ist das Teamwork kein Zufall: "Wir wussten, dass wir heute große Konkurrenz haben. Aber meine Teamkollegen und ich kennen uns sehr gut. Wir waren drei Wochen im Trainingslager und die gesamte Mannschaft war gut in Form", sagte er.
Ein Knackpunkt im Sprint war ein Ellenbogen-Duell zwischen Démare und Ewan, knapp 200 Meter vor dem Ziel. Démare setzte sich durch und stellte den kleinen Australier in den Wind. "Mein Team hat mich gut platziert. Ich wurde im Sprint ein wenig von meiner Linie gedrängt, weshalb Démare den besseren Windschatten hatte", analysierte Ewan nach dem Rennen.
Trotz der Niederlage blickte der Australier positiv auf seine Chancen für Mailand-Sanremo: "Ich bin nicht unglücklich über das Resultat, dies war mein erstes Rennen nach fünf Monaten. Mit meiner Form vor dem Rennen am Samstag bin ich aber sehr zufrieden."
Wie lief es bei den anderen Sanremo-Favoriten?
Auch die nächstplatzierten Van Aert und Sagan dürften mit ihrer Form zufrieden sein. Das selektivere Finale bei Mailand-Sanremo sollte beiden entgegenkommen.
Deceunick - Quick-Step hingegen erwischte keinen guten Nachmittag. Yves Lampaert musste nach einem von Sagan verursachten Sturz acht Kilometer vor dem Ziel aufgeben. Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch keine Diagnose, aber eine Verletzung an Schulter oder Arm erscheint nicht unwahrscheinlich. Auch Michael Morkov, der Anfahrer von Sam Bennett, verlor im Zuge des Sturzes den Kontakt zum Feld, kam aber nicht zu Fall. Bennett wurde im Finale eingebaut und erreichte nur den 19. Platz. Fernando Gaviria (UAE-Team Emirates), der in der Burgos-Rundfahrt noch eine Etappe für sich entschieden hatte, kämpfte ebenfalls mit Positionierungsproblemen und wurde Siebter.
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