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30.08.2020 | (rsn) - Die siebte Tour-Teilnahme brachte John Degenkolb (Lotto Soudal) kein Glück. Nach einem Sturz rund 65 Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe verpasste der Oberurseler um zwei Minuten das Zeitlimit in Nizza und musste deshalb bereits nach nur 156 gefahrenen Kilometern die diesjährige Frankreich-Rundfahrt beenden. Dazu zog er sich bei dem Crash auch noch Verletzungen an Knien und Armen zu.
“Ich bin natürlich sehr enttäuscht, nach dem dem ersten Tag der Tour de France schon wieder nach Hause zu fliegen“ sagte ein sichtlich geknickter Degenkolb in einem Video-Beitrag, der am Flughafen von Nizza kurz vor seinem Heimflug aufgenommen wurde. “Ich bin ziemlich kaputt, sowohl im Kopf als auch körperlich“, bestätigte der 31-Jährige mit seinen Worten die Bilder.
Wie Degenkolb weiter erklärte, sei ein anderer Fahrer bei einem der zahlreichen Stürze auf glitschiger Straße in ihn hereingerutscht. “Ich konnte nichts machen, weil von hinten jemand in mich hineingestürzt ist und es mir das Rad weggerissen hat. Zuerst dachte ich, es ist nicht so schlimm, ich hatte Schürfwunden an beiden Ellenbogen und beiden Knien. Als ich dann endlich ein neues Rad hatte, habe ich mich drauf gesetzt und bin losgefahren, da ging's gar nicht so schlecht.“
Dann aber durchzuckte Degenkolbs Knie in einer Abfahrt ein “so unfassbarer Schmerz“, dass er die anderen Mitglieder seiner abgehängten Gruppe ziehen lassen musste. Er gab zwar nicht auf, wurde aber für seinen großen Kampf gegen die Zeit nicht belohnt.
“Irgendwie habe ich mich ins Ziel gequält, ich habe auf die Zähne gebissen, war aber um zwei Minuten aus dem Zeitlimit draußen. Das ist das Ende meiner Tour de France 2020, bin super traurig, dass ich die Mannschaft verlassen muss“, so Degenkolb, der nicht der einzige Lotto-Fahrer war, für den bereits nach dem ersten Tag Schluss ist: Auch Philippe Gilbert schied nach einem Sturz aus. Der Belgier zog sich wie schon bei der Tour 2018 eine Fraktur der Kniescheibe zu. “Das ist natürlich ein schwerer Schlag für Lotto Soudal, ich hoffe, dass wir die nächsten Tage und Wochen mit etwas mehr Glück gesegnet werden“, kommentierte Degenkolb den schwarzen Tag seines Teams.
Trotz alle Niedergeschlagenheit bemühte sich der Tour-Etappensieger von Roubaix 2018 auch für sich selber um einen positiven Ausblick. “Ich werde mich jetzt so schnell es geht erholen, damit ich bald wieder auf dem Rad sitze“, sagte Degenkolb und schloss an die Fans gewandt an: “Ich wünsche Euch trotzdem eine schöne Tour de France und alles Gute.“
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