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07.09.2021 | (rsn) – Ethan Hayter macht in seiner britischen Heimat da weiter, wo er im vergangenen Monat in Norwegen und Frankreich aufgehört hat: Er fährt ein Top-Resultat nach dem anderen ein und führt nun nach drei Tagen auch die Tour of Britain an. Zu verdanken hatte der 22-Jährige das am Dienstag vor allem seinem bärenstarken Team Ineos Grenadiers, das mit 17 Sekunden Vorsprung auf Deceuninck – Quick-Step und 20 Sekunden vor Jumbo – Visma das 18,2 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren der achttägigen Rundfahrt gewann.
"Wir haben alle sechs alles gegeben und so sind wir ein wirklich gutes Teamzeitfahren gefahren. Das ist sehr befriedigend", gab der neue Gesamtführende, der im August die Tour of Norway gewonnen hatte, zu Protokoll – mit einem Lächeln im Gesicht, aber ganz ruhig und unaufgeregt im Siegerinterview.
In der vergangenen Woche sei er noch erkältet gewesen, erklärte Hayter. "Aber das war heute eine gute Leistung und Vierter und Zweiter in den letzten Tagen war auch nicht schlecht. Ich hoffe es wird weiter immer besser."
Da musste sich die Konkurrenz fragen: Wie gut soll es denn noch werden? Hayter gewann in Norwegen Mitte August zwei Etappen, wurde einmal Tagesfünfter und holte den Gesamtsieg. Eine Woche später fuhr er beim WorldTour-Klassiker Bretagne Classic in Plouay auf Rang vier und nun bei der Tour of Britain stehen schon wieder die Rangziffern 4, 2 und 1 in seiner Saison-Statistik für 2021.
Beeindruckende Sommerbilanz für Hayter
Überhaupt: Bis auf die im Sprint endende Schlussetappe der Norwegen-Rundfahrt, als er im Gelben Trikot auf Rang 33 ausrollen ließ, und eine Sprintankunft der Algarve-Rundfahrt beendete Hayter seit April kein Rennen mehr schlechter, als auf Rang zwölf. 2021 gelangen an 34 Renntagen sieben Siege und zehn weitere Top-5-Resultate – bärenstark für einen 22-Jährigen, der kein waschechter Sprinter ist, sondern eher ein Allrounder mit der nötigen Spritzigkeit für Gruppenankünfte an schweren Tagen.
Trotzdem hielt er sich am Rande des Botanischen Gartens von Wales, wo das Teamzeitfahren am Dienstag endete, mit Euphorie zurück. "Es ist ganz schön schwer, das Rennen jetzt für die nächsten fünf Tage anzuführen. Es wird ein superhartes Rennen und sehr schwer zu kontrollieren sein", spielte er Erwartungen in Richtung Gesamtsieg bei seiner Heimat-Rundfahrt herunter, gab dann aber zu: "Aber es ist schön, vorne zu sein und 16 Sekunden Vorsprung zu haben ist besser, als 16 Sekunden zurückzuliegen."
Van Aert und Jumbo – Visma im Pech
16 Sekunden liegt Hayter nämlich nun vor dem ersten echten Kontrahenten, dem Gesamtdritten Wout Van Aert (Jumbo – Visma) – der Zweitplatzierte ist Teamkollege Rohan Dennis. Und deshalb tut Hayter wohl auch gut daran, auf die Euphoriebremse zu drücken. Van Aert als Gegner zu haben – und dann auch noch Weltmeister Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) weitere sieben Sekunden hinter dem Belgier auf Rang vier – viel härter könnte die Konkurrenz kaum sein, gerade auf dem Terrain des britischen Rennens.
Ein Glück für Hayter, dass Jumbo – Vismas Pascal Eenkhorn auf dem Schlusskilometer des Teamzeitfahrens von einem Reifenschaden eingebremst wurde. Der Niederländer fuhr mit plattem Pneu ins Ziel, war aber die wichtige Nummer vier im Team und kostete Van Aert so einige Sekunden – möglicherweise die Sekunden, die am Sonntag in Aberdeen nach der Schlussetappe über Sieg oder Niederlage in der Gesamtwertung entscheiden?
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