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01.10.2021 | (rsn) - Am Ende eines jeden Monats ziehen wir Bilanz: Wie lief es in den vergangenen Wochen für Teams und Fahrer? Wer hatte Grund zum Jubel, bei wem lief es nicht nach Wunsch?
Rund lief es bei:
Primoz Roglic
Souverän und ohne ein Zeichen der Schwäche hat der Slowene seinen Titel bei der Vuelta a Espana verteidigt. Roglic präsentierte sich vor allem auf den letzten fünf Etappen, die im September ausgetragen wurden, in Top-Form. Zunächst gewann er am 1. September das 17. Teilstück und löste damit den bisherigen Spitzenreiter Odd Christian Eiking im Roten Trikot ab. Die Gesamtführung gab der Titelverteidiger bis zum Ende der Rundfahrt nicht mehr ab und entschied zudem noch das abschließende Einzelzeitfahren für sich. Deutliche 4:42 Minuten betrug Roglics Vorsprung auf den zweitplatzierten Enric Mas nach 21 Etappen der letzten Grand Tour des Jahres.
Julian Alaphilippe
Im September gelang dem Franzosen zwar nur ein Sieg, doch der überstrahlte alles. Nach einer überragenden Vorstellung verteidigte Alaphilippe als Solist seinen WM-Titel in Flandern. Zuvor hatte er seine gute Form schon mit einem dritten Gesamtrang bei der Tour of Britain unter Beweis gestellt.
Jasper Philipsen
So erfolgreich wie der Belgier war im September kein anderer Fahrer. Zwar bestritt Philipsen nur vier Eintagesrennen, doch die konnte er allesamt gewinnen. Gelten die Kampioenschap van Vlaanderen, der Grand Prix Denain sowie die Classique Paris – Chauny eher als kleinere Rennen, so gewann Philipsen auch auf WorldTour-Niveau Eschborn-Frankfurt gegen starke Konkurrenz. Mit diesen Leistungen und seinen beiden Etappenerfolgen bei der Vuelta im August dürfte der 23-Jährige endgültig in der Weltspitze der Sprinter angekommen sein.
Filippo Baroncini
Der erst 21-jährige Italiener absolvierte einen bärenstarken Monat September. Zunächst wurde er bei der Friaul-Rundfahrt (2.2) Sechster, bei den Europameisterschaften in seiner italienischen Heimat holte Baroncini im Straßenrennen die Silbermedaille. Nachdem er auch bei der Coppa Sabatini (1.Pro) beim Sieg des Dänen Michael Valgren mit Rang vier beeindruckt hatte, gelang ihm schließlich bei der Straßen-WM der ganz große Coup. Dort holte sich Baroncini nämlich nach einer Attacke im Finale als Solist die Goldmedaille im U23-Straßenrennen. Seine Zukunft ist auch schon gesichert: Die nächsten beiden Jahre fährt der Weltmeister für Trek-Segafredo in der WorldTour.
Tony Martin
Nach seinen schweren Stürzen bei der Tour de France schaffte es Tony Martin punktgenau zur Straßen-WM nochmals in Top-Form zu kommen. In seiner Paradedisziplin wurde der viermalige Zeitfahrweltmeister nochmals Sechster. Das Highlight aber folgte in der Mixed-Relay-Staffel, wo sich der 36-Jährige mit seinen fünf Teamkolleginnen und -kollegen die Goldmedaille holte. Es war der krönende Abschluss einer glänzenden Karriere. Bei der Pressekonferenz nach dem Mixed-Relay-Gold erhielt Martin als Zeichen der Anerkennung sogar stehende Ovationen der anwesenden Journalisten.
Sonny Colbrelli
Auch wenn er mit Rang zehn bei der Straßen-WM hinter den Erwartungen zurück blieb, war der September ein fast perfekter Monat für den Italiener. Colbrelli gewann zunächst die Benelux Tour, bei der er auch eine Etappe zu seinen Gunsten entschied und zwei weitere zweite Plätze einfuhr. Danach wurde der 31-Jährige im Trento Straßen-Europameister und nach Rang zwei bei der Coppa Sabatini gelang ihm beim Memorial Marco Pantani schließlich noch der erste Sieg im Europameistertrikot.
Jonas Rapp
Es kam zuletzt nicht oft vor, dass deutsche Radsportler UCI-Rundfahrten gewinnen. Einen solchen Erfolg feierte der Pfälzer im September bei der Friaul-Rundfahrt. Den Grundstein zu seinem Gesamtsieg legte Rapp bei der Bergankunft auf der 2. Etappe, die er trotz Defekt im Schlussanstieg als Solist zu seinen Gunsten entschied. Als Belohnung wurde Rapp auch noch für die Straßen-EM nominiert, die er an der Seite von WorldTour-Profis wie Simon Geschke, Jannik Steimle und Jonas Rutsch bestritt.
Michael Valgren
Mehr als drei Jahre musste der Däne auf einen Sieg warten, dann gelangen ihm binnen zwei Tagen gleich zwei. Zunächst gewann Valgren den Giro della Toscana, 24 Stunden später, war er bei der Coppa Sabatini nicht zu schlagen. Mit guter Form und entsprechend viel Selbstbewusstsein nahm der 29-Jährige die Straßen-WM von Flandern in Angriff und konnte sich dort die Bronzemedaille im Straßenrennen sichern.
Intermarché – Wanty Gobert
Einen “Sahnemonat“ erwischte das belgische Team. Nachdem Intermarché – Wanty Gobert zu Beginn der ersten Saison in der WorldTour so seine Schwierigkeiten hatte, drehte die Equipe im September mächtig auf. Taco van der Hoorn gewann eine Etappe der Benelux-Rundfahrt und entschied den Omloop van het Houtland Lichtervelde zu seinen Gunsten. Neuzugang Biniam Girmay be der Classic Grand Besancon Doubs erfolgreich. Der Eritreer gewann zudem Silber im U23-Weltmeisterschaftsrennen, nachdem er schon bei der Tour du Doubs Zweiter geworden war. Für weitere Podiumsplatzierungen sorgten Andrea Pasqualon (Zweiter bei Paris – Chauny), Danny van Poppel (Zweiter beim Gooikse Pijl und in Lichtervelde, Dritter auf zwei Etappen der Benelux-Rundfahrt) und van der Hoorn, der sich bei der Antwerp Port Epic sich nur Mathieu van der Poel geschlagen geben musste.
Johan Price Pejtersen
Der Däne gilt als einer der besten U23-Zeitfahrer. Diesen Ruf bestätigte Price Pejtersen bei den Straßen-Weltmeisterschaften. Nachdem er bereits bei der Straßen-EM in Trento im Kampf gegen die Uhr der Stärkste war, sicherte sich Price-Pejtersen auch in Flandern in seiner Paradedisziplin die Goldmedaille. Noch trägt er das Trikot des Zweitdivisionärs Uno-X unter Vertrag, doch die WorldTeams stehen bereits Schlange.
Benoit Cosnefroy
Nachdem ihm im August bei der Bretagne Classic der erste WorldTour-Sieg der Karriere gelungen war, stellte der Franzose auch im September seine starke Form unter Beweis. Zunächst gewann er die Tour du Jura und holte eine gute Woche später bei der Straßen-EM in Trento die Silbermedaille. Bei der Luxemburg-Rundfahrt verpasste Cosnefroy mit einem zweiten Etappenrang einen weiteren Sieg nur knapp. Bei der Straßen-WM von Flandern schließlich beeindruckte er als Helfer von Weltmeister Julian Alaphilippe und beendete das Straßenrennen sogar noch auf Rang 19.
Elia Viviani
Lange Zeit fuhr der Italiener in diesem Jahr den Erwartungen hinterher, im September zeigte Viviani aber, dass er noch immer einer der schnellsten Sprinter im Feld ist. Beim GP Fourmies verwies er Titelverteidiger Pascal Ackermann in die Schranken, beim Grand Prix d`Isbergues ließ er Tim Merlier keine Chance.
Michael Storer
Dafür, dass es bei DSM in den letzten Monaten deutlich besser läuft als noch in der ersten Saisonhälfte, steht stellvertretend der junge Australier. Im Juli war Storer Gesamt- und Etappensieger der Tour de l`Ain, im August zweifacher Etappensieger der Vuelta. Und auch im Endspurt der Spanien-Rundfahrt zeigte er seine Klasse. 46 Zähler sammelte der DSM-Profi auf den letzten vier Etappen für die Bergwertung und sicherte sich so das Trikot des besten Kletterers vor seinem Teamkollegen Romain Bardet.
Gino Mäder
Der Schweizer zeigte schon im Saisonverlauf mehrmals sein Können. Der große Durchbruch gelang Mäder schließlich bei der Vuelta a Espana. Vor allem auf den letzten fünf Etappen im September zeigte sich der Eidgenosse von seiner besten Seite und verbesserte sich in der Gesamtwertung noch vom zehnten auf den fünften Platz - und das als Helfer von Jack Haig, der im Gesamtklassement Dritter wurde. Zudem sicherte sich Mäder das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Dazu machte der 23-Jährige auch mit einer Spendenaktion auf sich aufmerksam, bei der er mehrere Tausend Euro für einen guten Zweck herausfuhr.
Deceuninck – Quick-Step
Fast jeden Tag eine Podiumsplatzierung - so lautet die Septemberbilanz des belgischen Teams. , so fällt die erneut starke Bilanz von Deceuninck – Quick-Step im September heraus. Neben neun Siegen stehen noch acht zweite und sieben dritte Plätze zu Buche. Dabei trugen sich nicht weniger als acht Fahrer in die Siegesliste ein. Joao Almeida gewann eine Etappe und die Gesamtwertung der Luxemburg-Rundfahrt, Jannik Steimle und Alvaro Hodeg freuten sich über Etappensiege bei der Slowakei-Rundfahrt, Fabio Jakobsen entschied den Gooikse Pijl zu seinen Gunsten, Florian Senechal war bei der Classic Impanis nicht zu schlagen, Yves Lampaert triumphierte auf der Schlussetappe der Tour of Britain und Mattia Cattaneo war im Zeitfahren der Luxemburg-Rundfahrt der Stärkste.
Nicht rund lief es bei...
Pascal Ackermann
Zu gerne würde sich der Pfälzer mit einem Sieg von seinem Team Bora – hansgrohe verabschieden. Im September allerdings gelang dem UAE-Neuzugang kein Erfolgserlebnis. Bei Rennen, die er in der Vergangenheit schon gewonnen hatte, musste Ackermann diesmal Konkurrenten den Vortritt lassen. Beim GP Fourmies, den er 2018 und 2019 für sich entschieden hatte, holte sich Viviani den Sieg, bei Eschborn – Frankfurt war der Titelverteidiger im Finale schlecht positioniert und wurde nur Fünfter. Bei der Straßen-WM spielte Ackermann erwartungsgemäß keine Rolle. Durch einen Sturz in der Frühphase des Straßenrennens aufgehalten, war die WM für den 27-Jährigen aber schneller vorbei als erhofft.
Miguel Angel Lopez
Als Gesamtdritter nahm der Kolumbianer die vorletzte Etappe der Vuelta a Espana in Angriff, doch dann lief alles schief, was nur schief laufen konnte. Lopez verpasste auf der entscheidenden Bergetappe den Sprung in die Favoritengruppe und durfte dann – laut Aussage seines Managers – keine Aufholjagd starten, um den zweiten Gesamtrang seines Teamkollegen Enric Mas nicht zu gefährden. Als klar war, dass er so seinen Podiumsplatz verlieren würde, gab der Kletterspezialist entnervt und frustriert auf. Es war sein letzter Einsatz für Movistar, denn wenige Tage später einigte er sich mit dem Team auf die Auflösung des Vertrags, der erst im Sommer verlängert worden war.
Rundfahrerfraktion von Ineos Grenadiers
Für die Vuelta nominierte die Teamleitung ein erstklassig besetztes Aufgebot um Giro-Sieger Egan Bernal, Olympiasieger Richard Carapaz, Pavel Sivakov und Adam Yates. Das Quartett sollte es nicht nur mit Titelverteidiger Primoz Roglic aufnehmen, sondern den Gesamtsieg holen. Doch dann lief bei der letzten Grand Tour des Jahres nicht viel zusammen. Ineos Grenadiers gelang kein Etappensieg und Yates verpasste als Vierter sogar das Schlusspodium. Bernal wurde Siebter, Carapaz stieg vorzeitig vom Rad und auch Sivakov konnte keine Akzente setzen. Letztlich verlief die Vuelta enttäuschend für Ineos Grenadiers.
Astana – Premier Tech
Die Kasachen lieferten im September die schlechteste Bilanz aller WorldTeams ab. Durch Hugo Houle, der Kanadischer Zeitfahrmeister wurde, gelang gerade einmal ein Sieg. Die einzige weitere Podiumsplatzierung fuhr Alexander Aranburu mit Rang drei beim Memorial Marco Pantani heraus. Bei den großen Rennen war von Astana dagegen nichts zu sehen.
Wout Van Aert
Mit dem Gesamtsieg bei der Tour of Britain lief die Vorbereitung auf die Heim-WM perfekt. Doch beim Saisonhöhepunkt lief nicht viel nach Plan. Im Zeitfahren musste sich der Belgier wie im Vorjahr dem Italiener Filippo Ganna geschlagen geben. Sechs Sekunden fehlten Van Aert dabei nach 43,3 Kilometern zur Goldmedaille. Deutlich weiter entfernt vom Regebogentrikot war Van Aert im Straßenrennen. Als großer Favorit gestartet, konnte der 27-Jährige im Finale nicht mit den Besten mithalten und überquerte in Leuven auf einem enttäuschenden elften Rang den Zielstrich.
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