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01.02.2022 | (rsn) - Dylan Groenewegen will 2022 ein ganz neues Kapitel in seiner Karriere aufschlagen. Das vergangene Jahr war von seinem vor allem mental schwierigen Comeback nach dem von ihm verursachten Horrorcrash bei der Polen-Rundfahrt 2020 gekennzeichnet.
“Für mich liegt das alles lange zurück. Die letzte Saison war schwer, auch für mich“, spielte er auf die juristischen Auseinandersetzungen mit Sturzopfer Fabio Jakobsen (Quick - Step Alpha Vinyl) und die Hassbotschaften mancher sogenannter Radsportfans an. “Aber jetzt beginnt etwas Neues. Ich bin in einem neuen Team, in dem ich mich sehr wohl fühle und mit dem ich neue Ziele erreichen kann“, sagte er radsport-news am Rande der Saudi Tour (1. - 5. Feb. / 2.1). “Wir alle haben viel Selbstvertrauen“, sagte er mit breitem Grinsen.
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Der 28jährige Niederländer wirkte gut gelaunt. Bei einem PR-Termin drehte er Runden auf einem E-Bike durch die Felsen- und Wüstenlandschaft Saudi-Arabiens. Sein Team, der australische Rennstall BikeExchange, erwartet auch einiges von seinem Neuzugang. “Wir mussten mit dem Abgang von Adam Yates unsere Teamstruktur umbauen. Auf dem Markt gab es keinen Klassementfahrer von vergleichbarer Güte. Wir haben zwar noch seinen Bruder Simon. Aber mit ihm konzentrieren wir uns auf den Giro. Wir wollen, dass er da endlich einmal auf der obersten Podeststufe steht. Mit Michael Matthews und Dylan Groenewegen fokussieren wir jetzt mehr auf die Sprints“, sagte BikeExchange-Manager Brent Copeland zu radsport-news.com. Vor allem Sprintsiege bei der Tour de France soll Groenewegen holen. “Wir bauen da das Team um ihn herum“, sagte Copeland.
Die Saudi Tour mit drei Sprintankünften bei fünf Etappen bietet da beste Gelegenheit zum Ausprobieren. Groenewegen selbst freut sich darauf. “Ich habe jetzt einen tollen Sprintzug. Vor allem Luka Mezgec ist superstark, aber auch die anderen“, sagte er. Das sei der wichtigste Unterschied zu seinem Vorgängerteam: “Bei Jumbo Visma gab es ja viele gute Kletterer und Klassementfahrer. Da hatte ich wenig Platz“, blickte er auf sein früheres Engagement beim Team um den Tour-Zweiten Jonas Vingegaard und den dreimaligen Vuelta-Sieger und ebenfalls Zweitplatzierten der Tour, Primoz Roglic, zurück.
In Saudi Arabien spannende Sprintduelle mit Ewan?
Groenewegen wirkte auch etwas angefressen, was sein Comeback im letzten Jahr bei Jumbo betraf. “Die Motivation war groß. Aber es war etwas seltsam im Team. Das Gefühl war ok, aber ich habe auch nach etwas Neuem geschaut, mit einem Sprintzug und etwas anderem Training. Jetzt ist die Motivation riesig bei mir, im neuen Team mit Vollgas in die Sprints zu gehen“, sagte er nun.
Das klingt ganz nach dem alten Kraftpaket Groenewegen. Die Konkurrenz hofft natürlich, dass er Vollgas nur geradeaus gibt und die Linie hält. Die Saudi Tour wird erste Aufschlüsse geben. Für Groenewegen gibt es zum Neuanfang noch ein kleines Extra. Auf der Schulterpartie seines Trikots trägt er – wie alle seine Mannschaftskameraden – das Logo der Royal Commission of Al Ula. Diese königliche Kommission soll den Tourismus in Al Ula ankurbeln. In und um die Stadt Al Ula findet auch die Saudi Tour statt. Für BikeExchange ist es also quasi ein halbes Heimrennen. “Ein Sieg hier wäre natürlich besonders schön“, sagte Groenewegen deshalb.
In seinem neu gewonnenen Selbstbewusstsein verstand er auch die Frage, ob er fürchte, der Sponsor werde weniger Geld zahlen, wenn es keinen Heimsieg gäbe, komplett falsch. “Wir können sie ja fragen, ob es mehr Geld gibt. Aber dazu müssen wir erstmal gewinnen. Dann werden wir sehen“, meinte er. Keinen Sieg in Saudi Arabien zu holen, kann er sich schlichtweg nicht vorstellen. Am heutigen Dienstag hat er erstmals Gelegenheit, sein Können zu zeigen. Hauptrivale dürften Caleb Ewan (Lotto Soudal) mit dem Sprintzug um Roger Kluge und Rüdiger Selig sein. Ewan nannte gegenüber radsport-news.com auch Groenewegen als seinen größten Rivalen.
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