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31.03.2022 | (rsn) - Hinter Max Walscheid (Cofidis) liegt ein turbulenter Monat. Zunächst startete er voll durch und feierte seinen ersten Saisonsieg, dann jedoch wurde der Heidelberger durch einen schweren Trainingssturz abrupt ausgebremst.
Auch wenn Walscheid bei den großen Klassikern Gent - Wevelgem und Dwars door Vlaanderen fehlte, konnte die Konkurrenz im Ranking nicht mehr am Cofidis-Neuzugang vorbeiziehen. Mit insgesamt 111 Punkten ist Walscheid unser Fahrer des Monats, gefolgt von den Schweizern Stefan Küng (Groupama - FDJ) und Marc Hirschi (UAE Team Emirates), die es auf 68 respektive 55 Punkte brachten.
Walscheid blieb zu Monatsbeginn noch ohne zählbaren Erfolg. Bei Le Samyn (1.1) belegte er Rang 32, bei der anschließenden Fernfahrt Paris-Nizza stellte er sich in den Dienst von Bryan Coquard und verließ das Rennen vorzeitig, um sich auf seine ersten persönlichen Highlights vorzubereiten.
___STEADY_PAYWALL___ Und das zahlte sich aus. Bei Nokere Koerse (1.Pro) musste sich der 1,99 Meter große Walscheid am Nokereberg im Bergaufsprint über Kopfsteinpflaster nur Tim Merlier (Alpecin - Fenix) geschlagen geben. Beim GP Denain (1.Pro) am folgenden Tag war aber kein Fahrer stärker als Walscheid.
Beim GP Denain platzte der Knoten: Walscheid bejubelt seinen ersten Sieg im Cofidis-Trikot. | Foto: Cor Vos
"Ich war das Rennen noch nie gefahren, aber mein Team sagte mir, dass sei heute genau mein Ding, insofern war ich schon optimistisch. Anfangs des Rennens habe ich mich aber gar nicht so super gefühlt und dachte, dass einige andere doch ganz schön schnell fahren können", blickte er gegenüber radsport-news.com auf den 17. März zurück.
In De Panne nur knapp am Podium vorbei
In sein drittes Rennen in Folge ging er ebenfalls mit großen Ambitionen, doch bei der Bredene Koksijde Classic (1.Pro), die Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) gewann, hatte Walscheid mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Der 44. Platz rührte nach Walscheids Worten aber nicht vom Kräfteverschleiß bei den beiden vorangegangenen Einsätzen.
"Ich habe mich erstaunlicherweise während des Rennens besser gefühlt als in Denain. Wir haben die Positionierung im Finale verpasst“, erklärte er und konkretisierte: “Ich hatte 1500 Meter vor dem Ziel in vorderer Position noch meinen Anfahrer, wir haben uns dann aber völlig einbauen lassen und sind nicht losgekommen, als die Konkurrenz von hinten kam. An der Flamme Rouge war mein Finale gelaufen. Sehr frustrierend.“
Umso besser lief es dann aber wenige Tage später bei Brügge - De Panne, wo Walscheid auf WorldTour-Niveau sein Können unter Beweis stellte. Beim Sieg von Merlier sprintete der gebürtige Neuwieder auf Rang vier, allerdings wäre aufgrund der hohen Endgeschwindigkeit auch das Podium möglich gewesen. Nur fand Walscheid im Finale keine Lücke mehr. Der spontane Frust darüber war ihm beim Überqueren des Zielstrichs deutlich anzumerken.
Bei Brügge-De Panne war Walscheid im Finale eingebaut und fand trotz hoher Endgeschwindigkeit zu spät seine Weg nach ganz vorn. | Foto: Cor Vos
"Das war eher dem Moment geschuldet als einer generellen Haltung. Ich hatte auf den letzten 100 Metern mehr Speed in den Beinen als ich auf die Straße bringen konnte. Es gab für mich keine Lücke und es gibt nichts Schlimmeres, als im Sprint nicht alles geben zu können und noch `mit Reserve‘ über die Linie zu fahren", begründete Walscheid seinen Ärger.
Ein schwerer Trainingsunfall unterbrach abrupt den Lauf
Eine Spitzenplatzierung hätte er nur zu gerne bei Gent-Wevelgem oder Dwars door Vlaanderen angepeilt. Doch der schwere Trainingsunfall, bei dem ihm eine Autofahrerin die Vorfahrt nahm, er über die Windschutzscheibe durch die Luft gewirbelt wurde und in einem Graben landete, machte alle Ambitionen zunichte.
"Ich hätte es sehr interessant gefunden, bei diesen Rennen zu starten. Klar habe ich mir etwa Gent-Wevelgem am Sonntag angeschaut und mich gefragt, was ich hätte erreichen können. Dwars door Vlaanderen lief letztes Jahr gut, ich war allerdings Helfer für Nizzolo. Dieses Jahr hätte ich freie Fahrt gehabt und hatte mir einiges vorgenommen", so Walscheid.
Und auch auf sein Frühjahrshighlight Paris - Roubaix, wird er wohl verzichten müssen. Zu 100 Prozent ausgeschlossen ist ein Start zwar nicht, da die Verletzungen erfreulicherweise weniger schwerwiegend sind als im ersten Moment befürchtet. "Ich hatte bei dem Unfall tatsächlich sehr viel Glück, nicht schwerer verletzt zu werden. Es war extremes Pech, überhaupt überfahren zu werden. Ich hatte nichts falsch gemacht, keinerlei Risiko genommen, sondern war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort", meinte der Allrounder.
Doch wahrscheinlicher als die Teilnahme am dritten Monument des Jahres scheint als Vorsichtsmaßnahme eine längere Pause. "Nicht teilzunehmen wäre extrem enttäuschend. Ich denke, dass bei dem Rennen alles möglich wäre", so Walscheid, der im vergangenen Oktober Zwölfter bei Paris-Roubaix wurde und diesmal bei der Rückkehr des Frühjahrsklassikers an den April-Termin sogar zu den Favoriten gezählt hätte.
Im vergangenen Oktober wurde der Heidelberger nach einer straken Vorstellung Zwölfter bei Paris-Roubaix. Diesmal wird Walscheid nach einem Trainingsunfall wohl fehlen. | Foto: Cor Vos
Höheres “Standing“ im Team und im Peloton
Auch wenn der März für ihn mit einem Schockmoment endete, nimmt Walscheid viel Positives dem vergangenen Monat mit. Sein “Standing“ sowohl bei seiner neuen Mannschaft als auch im Feld seien gestiegen. "Im Peloton habe ich mich über das viele Lob sehr gefreut", berichtete der Cofidis-Profi.
Viel wichtiger war aber die eigene Erkenntnis darüber, was in ihm steckt. "Ich glaube nicht, dass ich so in der Vergangenheit hätte fahren können. Ich hatte nicht das Gefühl, die Form komplett ausgereizt zu haben, das hätte in Roubaix der Fall sein sollen, ich habe mich aber subjektiv definitiv stärker als in der Vergangenheit gefühlt", berichtete er.
Auf dem Weg zurück in den Wettkampfmodus dürfte Walscheid die Erinnerung an seinen schweren Trainingssturz aus dem Jahr 2016, nach dem er sich schon einmal zurückgekämpft hatte, zusätzliche Moral verleihen. "Das war auch ein schlimmer Unfall, auch da sind wir schuldlos überfahren worden. Ich hatte in meiner Laufbahn gerade am Anfang einige Rückschläge, neben dem Unfall auch Krankheiten. Das hat sich super stabilisiert in den letzten Jahren und ich bin mir absolut sicher, dass ich nicht nur da weiter mache, wo ich im März war, sondern dass es noch weiter geht!", betonte er.
(rsn) – In seiner Zeit bei DSM blieb Max Kanter eine Podiumsplatzierung noch verwehrt. Im Trikot von Movistar, bei dem er seit Anfang des Jahres unter Vertrag steht, konnte der gebürtige Cottbuser
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