RSNplusFahrer des Monats September

Kanter imponierte mit Lockerheit und Zielstrebigkeit

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Kanter imponierte mit Lockerheit und Zielstrebigkeit"
| Foto: Cor Vos PRÃœFEN

02.10.2022  |  (rsn) – In seiner Zeit bei DSM blieb Max Kanter eine Podiumsplatzierung noch verwehrt. Im Trikot von Movistar, bei dem er seit Anfang des Jahres unter Vertrag steht, konnte der gebürtige Cottbuser sich aber deutlich weiter entwickeln und bei gleich vier Rennen jeweils unter die besten Drei fahren. Besonders gut lief es im September.

Mit zwei dritten Plätzen bei der Primus Classic (1.Pro) und dem Gooikse Pijl (1.1) sowie Rang zehn beim Omloop van Het Houtland Lichterfelde (1.1) sammelte Kanter insgesamt 39 Zähler für die Radsport-News-Jahresrangliste. Das gelang keinem anderen Fahrer, so dass sich Kanter die Auszeichnung zum Fahrer des Monats verdiente.

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"Ich bin mit dem September sehr zufrieden. Ich konnte zeigen, dass ich bei den belgischen Herbstklassikern konstante Leistungen abliefern kann. Auch wenn ich leider mit einem Sturz beim GP Wallonie (in den Monat) gestartet bin, habe den Fokus nicht verloren und konnte zwei Podiumsplatzierungen auf unterschiedlichen Terrains einfahren“, blickte Kanter gegenüber radsport-news.com auf die vergangenen Wochen zurück.

Max Kanter (Movistar) beeindruckte im September mit starken Vorstellungen bei flämischen Eintagesrennen, wie hier beim Gooikse Pijl | Foto: Cor Vos

Movistar ist auch dank Kanter bei den Klassikern zu beachten

Als Highlight nannte er dabei den dritten Platz bei der Primus Classic, bei dem 15 Anstiege anstanden, von denen mehrere über Kopfsteinpflaster führten. "Es war ein ziemlich hart ausgefahrenes Rennen, dazu herrschten keine guten Witterungsbedingungen. Am Ende war es bei allen Fahrern Kopfsache und ich habe keine großen Fehler gemacht. Ich bin stolz, wie wir im Rennen gefahren sind, auch wenn ein Teamkollege von mir im Finale gestürzt ist“, berichtete Kanter, der sich schließlich nur dem Belgier Jordi Meeus (Bora - hansgrohe) und dem Franzosen Arnaud Demare (Groupama - FDJ) geschlagen geben musste.

Aufgrund seiner Leistungen sieht Kanter für sich und sein Movistar-Team eine erfolgreiche Zukunft bei den Klassikern, nachdem der spanische Rennstall in den letzten Jahren bei den flämischen Rennen kaum in Erscheinung treten konnte. "Wir haben gezeigt, dass wir bei den Klassikern Potenzial haben und man bei diesen Rennen wieder mehr mit Movistar rechnen kann“, meinte der endschnelle Allrounder.

Seine positive Entwicklung in seiner ersten Saison bei Movistar führt Kanter auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen sei sein Leistungssprung auf “ein bisschen mehr Erfahrung“ zurückzuführen. "Aber ich denke, dass ich dieses Jahr eine Lockerheit habe, die ich im letzten Jahr nicht ganz so hatte. Letztlich ist es eine Mischung aus Lockerheit und Zielstrebigkeit, die für meine ziemlich konstanten Ergebnisse führten“, spielte Kanter auf seine mittlerweile 20 Top-Ten-Platzierungen im Jahr 2022 an.

Bei der stark besetzten Primus Classic musste sich der Movistar-Profi nur Jordi Meeus (Bora – hansgrohe, li.) und Arnaud Démare (Groupama – FDJ, Mi.) geschlagen geben. | Foto: Cor Vos

Gelingt im Oktober noch der erste Profisieg?

Zum anvisierten ersten Profisieg reichte es allerdings noch nicht. "Es fehlt nicht viel“, meinte Kanter. “Vielleicht fehlt noch etwas die Routine im Leadout, hier und da noch ein besseres Timing und ein Quäntchen Glück gehört auch dazu“, sagte der zweimalige Deutsche U23-Meister, für den der erste Sieg allerdings nur noch “eine Frage der Zeit“ ist.

Dabei bieten sich Kanter noch in dieser Saison einige Chancen. Am 3. Oktober bestreitet er mit der Deutschen Nationalmannschaft den Münsterland Giro, danach geht es mit Movistar nach Italien zur Piemont-Rundfahrt, ehe die Saison mit der Tour de Langkawi in Malaysia zu Ende geht.

“Ich hoffe, dass es noch mit einem Sieg klappt. Wenn es sein soll, passiert es, wenn nicht, dann nächstes Jahr“, betonte Kanter, der sich “mittlerweile ein ziemlich gutes Standing“ in der Hierarchie seines Rennstalls erarbeitet hat. "Wir haben als Team zusammen Spaß, das ist wichtig, um erfolgreich zu sein. Dadurch bekommt man auch eine gute Bindung zu Betreuern und Fahrern und es fällt einem relativ einfach, sich im Team einzuleben“, fügte er an.

Bei seinem Movistar-Team hat sich der deutsche Sprinter schnell eingelebt. | Foto: Cor Vos

 

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