RSNplusWorldTeams 2023: Cofidis

Der guten Saison 2022 soll eine bessere folgen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Der guten Saison 2022 soll eine bessere folgen"
Die Cofidis-Equipe im Trainingslager | Foto: Cofidis

15.01.2023  |  (rsn) – Nach einer erfolgreichen Saison 2022 mit 19 Siegen und insgesamt 64 Podiumsplatzierungen sah Teamchef Cedric Vasseur keine Veranlassung, seine Cofidis-Equipe umzukrempeln. Fünf Fahrer, darunter der Schweizer Tom Bohli (zu Tudor) verließen den französischen Rennstall, vier stießen neu dazu. Auf die Verpflichtung großer Namen verzichtete Cofidis.

"Nach einer guten Saison 2022 wollten wir das Niveau unseres Kaders so beibehalten. Wir wollten unsere zehn besten Fahrer im Team halten, das haben wir geschafft. Es war nicht unsere Absicht, nach absoluten Top-Fahrern für die kommende Saison Ausschau zu halten“, begründete Vasseur gegenüber radsport-news.com die zurückhaltende Transferpolitik.

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Angeführt wird die Mannschaft, die in der UCI-Weltrangliste derzeit den zehnten Platz belegt, weiterhin vom Kletterspezialisten Guillaume Martin, der 2022 die Tour de l`Ain (2.1) gewann. Der Franzose soll in der kommenden Saison auch wieder auf allerhöchstem Niveau Rennen gewinnen. Denn das war es, was Vasseur mit Blick auf die zurückliegende Saison zu bemängeln hatte: Cofidis gelangen zu wenige Siege in der WorldTour. Lediglich Jesus Herrada bei der Vuelta a Espana und Ion Izagirre bei der Baskenland-Rundfahrt feierten Etappenerfolge auf höchstem Niveau. "Gerade bei den großen Rennen müssen wir noch konstanter unsere Leistungen abrufen“, betonte der Cofidis-Chef.

Kletterspezialist Guillaume Martin soll 2023 auch Siege in großen Rennen feiern – vorzugsweise bei der Tour de France, bei der Cofidis seit 14 Jahren auf einen Etappenerfolg wartet. | Foto: Cor Vos

Vasseur baut auch weiterhin auf Geschke und Walscheid

In den Sprints setzt die Mannschaft weiterhin auf Bryan Coquard und auch Max Walscheid und Simon Geschke zählen unverändert zu den Stützen. "Max und Simon sind zwei super Fahrer, wir sind sehr glücklich, sie zu haben“, so der 52-Jährige über die beiden Deutschen im Team. Vasseur zeigte sich vor allem von Geschkes Leistungen bei der Tour de Romandie und der Tour de France, wo der Freiburger neun Tage im Bergtrikot unterwegs war, beeindruckt. In der kommenden Saison soll der 36-Jährige nicht nur wieder zuverlässiger Berghelfer von Martin sein, sondern verstärkt auch seine Erfahrung an die jüngeren Teammitglieder weitergeben.

Auch von Walscheids starkem Frühjahr mit dem Sieg beim GP Denain (1.Pro) als Krönung zeigte sich der Teamchef angetan. "Dann kam aber dieser schlimme Unfall. Er kämpfte sich wieder zurück zur Tour de France und wurde dann noch zwei Mal durch Corona zurückgeworfen. Er hatte viele Rückschläge, aber er ist sehr talentiert und ein Perfektionist“, so Vasseur, der Walscheid wünscht, sowohl bei den kommenden großen Klassikern wie Paris – Roubaix als auch im Einzelzeitfahren seine Stärken ausspielen zu können. "Ich hoffe, dass Max mit dem neuen Zeitfahrrad das Material vorfindet, das es ihm ermöglicht, im Kampf gegen die Uhr wieder zu performen“, sagte Vasseur.

Als Erfolg würde er es betrachten, wenn Cofidis am Ende der Saison wieder zu den zehn besten Teams zählen würde. "Dazu wollen wir mindestens 20 Siege einfahren und Erfolge bei den drei großen Landesrundfahrten holen“, so Vasseur selbstbewusst an. Nachdem sich im Vorjahr die 19 Siege auf bereits zehn Profis verteilten, wünscht sich der Teamchef, dass in dieser Saison "12, 13 oder sogar 15 unterschiedliche Fahrer“ sich in die Siegerliste eintragen können.

Die Cofidis-Equipe blickt voller Optimismus auf die beginnende Saison. | Foto: Cofidis

Tour-Etappensieg wäre das Highlight

Das Highlight wäre ein Etappenerfolg bei der Tour de France. "Dem jagen wir schon lange hinterher. Es wäre fabelhaft, wenn uns das gelingen würde“, sagte Vasseur. Für die bisher letzten Siege bei einer Frankreich-Rundfahrt sorgten im Jahr 2008 Samuel Dumoulin (3. Etappe) und Sylvain Chavanel (19. Etappe). Beide haben ihre Karrieren längst beendet. Ein weiteres großes Ziel sind die französischen Straßenmeisterschaften, die unweit vom Firmensitz des Hauptsponsors ausgetragen werden. "Da das Trikot zu holen, das wäre super“, fügte er an.

Vasseur ist optimistisch, dass Cofidis auch ohne die Verpflichtung eines Topstars die Erfolgsbilanz weiter ausbauen kann. "Das Team ist sehr stabil, aber zugleich auch sehr jung. Also gehen wir davon aus, dass die Fahrer sich weiterentwickeln werden“, sagte er. Zudem stellte Vasseur Verbesserungen in Sachen Material, Trainingslagern und Ernährung in Aussicht . "Das alles kann unseren Fahrern helfen, erfolgreicher zu werden“, fügte er an.

Der Toptransfer:
Höchstrangige Neuverpflichtung ist der vom Zweitdivisionär Caja Rural verpflichtete Spanier Jonathan Lastra, den Vasseur als den "wichtigsten Transfer“ bezeichnete. "Jonathan ist sehr talentiert, er kann eine große Überraschung werden“, meinte Vasseur über den 29-Jährigen, der 2022 bei zahlreichen kleineren Rundfahrten in den Top Ten landete. Den Basken zusätzlich motivieren dürfte die Tatsache, dass die Tour de France am 1. Juli in seiner Heimatstadt Bilbao starten wird. Vasseur traut Lasta durchaus zu, den Sprung ins Tour-Aufgebot zu schaffen und damit erstmals am Start der Frankreich-Rundfahrt zu stehen.

Der Heidelberger Max Walscheid soll bei den Klassikern und in den Zeitfahren seine Stärken ausspielen. | Foto: Cofidis

Im Fokus:
Gleich in seiner ersten Profisaison startete Alex Zingle durch. Der Franzose gewann die Famenne Ardenne Classic (1.1) und die Route Adélie de Vitré (1.1), dazu feierte er noch einen Etappensieg beim Arctic Race of Norway (2.Pro). Nun soll Zingle, der im vergangenen Jahr auch Dritter der französischen Straßenmeisterschaften wurde, den nächsten Karriereschritt vollziehen. "Er könnte der Fahrer im Team werden, der sich am meisten verbessert. Er hat 2022 schon viel gelernt“, so Vasseur über den 24-Jährigen, dem er für die kommende Saison auch das Grand-Tour-Debüt in Aussicht stellte.

Das Aufgebot:
Francois Bidard (30), Thomas Champion (23), Bryan Coquard (30), Alexandre Delettre (25), Eddy Finé (25), Victor Lafay (26), Axel Mariault (24), Guillaume Martin (29), Anthony Perez (31), Pierre-Luc Périchon (36), Alexis Renard (23), Remy Rochas (26), Benjamin Thomas (27), Hugo Toumire (21), Axel Zingle (24/ alle Frankreich), Ruben Fernandez (31), Jesus Herrada (37), José Herrada, Ion Izagirre (33), Jonathan Lastra (29 / alle Spanien), Piet Allegaert (27), Christophe Noppe (28), Jelle Wallays (33 / alle Belgien), Davide Cimolai (33), Simone Consonni (28 /beide Italien), Simon Geschke (36), Max Walscheid (29 / beide Deutschland), Andre Carvalho (25 / Portugal), Wesley Kreder (32 / Niederlande), Harrison Wood (22 / Großbritannien)

Davon Neuzugänge:
Jonathan Lastra (Caja Rural), Axel Mariault (U Nantes Atlantique), Christophe Noppe (Arkéa Samsic), Harrison Wood (AVC Aix-en-Provence)

Die Cofidis-Equipe soll laut Teamchef Cedric Vasseur ihre beeindruckende Siegbilanz aus dem Vorjahr (19) in der kommenden Saison verbessern. | Foto: Cofidis

Teamleitung:
Manager: Cedric Vasseur
Sportdirektor: Bingen Fernandez
Sportliche Leiter: Roberto Damiani, Alain Deloeuil, Benjamin Giraud, Gorka Guerricagoitia, Jean Luc Jonrond, Thierry Marichal

Material:
Rahmenhersteller: Look
Gruppe: ?
Laufräder: Corima
Reifen: Michelinl
Trikot: Van Rysel
Helm: Ekoi

 

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