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31.01.2023 | (rsn) – Mads Pedersen rettete die Teambilanz 2022: Der Weltmeister von 2018 holte zehn der 19 Saisonsiege, gewann eine Etappe der Tour de France sowie drei Teilstücke und die Punktewertung der Vuelta a Espana. Nur im Frühjahr fuhr der Däne etwas den Erwartungen hinterher: Bei den großen Klassikern verpasste Pedersen einen Podestplatz. Dennoch bleibt der 27-Jährige auch für 2023 die Schlüsselpersonalie in den Plänen von Trek – Segafredo – und zwar sowohl in den Klassikern als auch in den Sprints.
___STEADY_PAYWALL___Die Ausrichtung des Teams hat sich inzwischen mehr in diese Richtung gewandelt. Über Jahre hin schmückte sich Trek – Segafredo mit altgedienten Stars wie Alberto Contador, Vincenzo Nibali oder Richie Porte und strebte Grand-Tour-Erfolge an. Mit Ausnahme eines dritten Platzes von Porte bei der Tour de France 2020 blieb der Rennstall von Manager Luca Guercilena jedoch hinter den Ambitionen zurück.
Mads Pedersen, der im Vorjahr drei Etappen und das Grüne Trikot der Vuelta a Espana gewann, ist auch in dieser Saison wieder erster Erfolgsgarant bei Trek – Segafredo. | Foto: Cor Vos
Ein großer Rundfahrer-Name fehlt mittlerweile im Aufgebot. Das Team fokussiert sich wieder auf die Frühjahrsklassiker, wo neben Pedersen auch Jasper Stuyven insbesondere bei den flämischen Rennen zum Favoritenkreis gehört. Pedersen stand bei der Flandern-Rundfahrt 2018 als Zweiter auf dem Podium und gewann Gent-Wevelgem 2020 sowie Kuurne-Brüssel-Kuurne 2021. Stuyven siegte 2016 ebenfalls bereits bei Kuurne-Brüssel-Kuurne und 2020 beim Omloop Het Nieuwsblad. Aber auch bei Mailand – Sanremo gehört Trek – Segafredo mit dem Duo zu den aussichtsreichen Kandidaten – schließlich triumphierte Stuyven 2021 beim ersten der fünf Monumente des Jahres.
Große Anzahl vielversprechender Talente
Neben den Kapitänen zeichnet den Kader vor allem eine hohe Talentdichte aus: Elf Fahrer sind 25 Jahre oder jünger, viele davon besitzen großes Potenzial: Der 21-jährige Quinn Simmons gewann 2021 die Tour de Wallonie und beendete im Vorjahr Strade Bianchi auf Rang sieben. Nicht weniger vielversprechend waren bislang die Leistungen des 22-jährigen Mattias Skjelmose, der 2022 die Luxemburg-Rundfahrt für sich entschied. Mit starken Leistungen überzeugte auch der 21-jährige Italiener Antonio Tiberi, sein Landsmann Filippo Baroncini stieß im Vorjahr als U23-Weltmeister zur Mannschaft. Trek - Segafredo kann auch weiterhin große Entwicklungssprünge seiner Talente erwarten.
Das US-Team baut mehr denn je auf junge Talente, so wie auf den ehemaligen Juniorenweltmeister Quinn Simmons. | Foto: Cor Vos
Bei den Neuverpflichtungen richtete das Management das Auge ebenfalls auf den Nachwuchs: Natnael Tesfatsion, Mathias Vacek und Thibau Nys sind allesamt 23 Jahre oder jünger. Von den Abgängen lässt sich lediglich Alexander Kamp als Verlust bezeichnen. Der Dänische Meister schloss sich dem neuen, von Fabian Cancellara geleiteten Zweitdivisionär Tudor an.
Lopez gibt sein Tour-Debüt, Ciccone geht auf Giro- Etappenjagd
Das Thema Rundfahrten hat Trek – Segafredo allerdings nicht ganz ad acta gelegt. Das liegt insbesondere an Juan Pedro Lopez: Der Spanier trug im Vorjahr zehn Tage das Rosa Trikot des Giro d’Italia und beeindruckte als Gesamtzehnter. Für Lopez ist 2023 das Debüt bei der Tour de France geplant. Ob er nachhaltig ein Top-Ten-Kandidat für die Grand Tours ist, muss Lopez allerdings noch beweisen. Dabei könnte er angesichts seiner 25 Jahre auch noch zum Talentepool des Teams gezählt werden.
Das gilt hingegen nicht mehr für Giulio Ciccone, dem trotz guter Ansätze bislang nicht der Durchbruch als Rundfahrer gelang. Für 2023 peilt der 28-Jährige Italiener nach eigener Aussage Grand-Tour-Tagessiege an – immerhin ist Ciccone bereits dreifacher Giro-Etappensieger. Mit den Kletterer Antwan Tolhoek und Kenny Elissonde, Routinier Bauke Mollema oder Markus Hoelgaard verfügt Trek – Segafredo über eine ganze Reihe weiterer Kandidaten für Etappensiege und auch für Spitzenergebnisse bei schweren Eintagesrennen.
Der Top-Transfer 2023: Angesichts seines Namens dürfte Thibau Nys, Sohn von Cross-Legende Sven Nys, die meiste Aufmerksamkeit erzeugen, vor allem natürlich in Belgien. Und als U23-Straßeneuropameister von 2021 hat Nys sein Potenzial bereits nachgewiesen. Einen Schritt weiter scheint dennoch Mathias Vacek zu sein: Im Vorjahr gewann der Tscheche aus einer Fluchtgruppe heraus eine Etappe bei der UAE-Tour – und das mit 19 Jahren. Kurz darauf war seine Saison jedoch beendet: Der Radsportweltverband UCI sperrte Vaceks Mannschaft Gazprom – RusVelo wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für alle internationalen Rennen. Im Anschluss musste das Team aufgelöst werden.
Auch der 22-jährige Mattias Skjelmose steht vor einer großen Zukunft. Im vergangenen Jahr überzeugte der junge Däne bei zahlreichen Einsätzen und gewann im Herbst die Luxemburg-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos
Im August kam Vacek als Stagiaire bei Trek – Segafredo unter. Im Saisonendspurt wurde er U23-Vizeweltmeister auf der Straße und landete beim italienischen Eintagesrennen Veneto Classic auf Platz sechs. “Er ist stark an Anstiegen und im Zeitfahren, und er kann sehr schnell sprinten. Ich denke, er hat die DNA eines Siegers“, sagte Ex-Profi Markel Irizar, Sportlicher Leiter und Talentscout, über den Neuzugang.
Im Fokus: Mattias Skjelmose ist eine der Entdeckungen der vergangenen Saison. Insgesamt fünf kleinere Etappenrennen beendete der 22-Jährige auf dem Podium, darunter waren dritte Plätze bei der Tour de Wallonie und der Dänemark-Rundfahrt sowie eben der Gesamtsieg in Luxemburg. Dabei bewies Skjelmose bei seinem ersten Profisieg in Luxemburg nicht nur Klasse auf dem Zeitfahrrad, sondern zeigte sich bei anderen Rennen auch in den Bergen konkurrenzfähig.
“Wir haben Mattias die Kapitänsrolle bei einigen kleineren Etappenrennen anvertraut, und es war erfreulich zu sehen, wie er mit dieser Verantwortung umgeht“, sagte Teamchef Luca Guercilena und fügte an: “Mattias ist nicht nur ein starker Fahrer, sondern hat auch gezeigt, dass er die Rennen sehr gut versteht und die Fähigkeit besitzt, Gefahren aus dem Weg zu gehen.“ 2023 soll seine Entwicklungskurve weiter steil nach oben zeigen und der Däne mehr Verantwortung auch bei WorldTour-Etappenrennen übernehmen. Auch ein Debüt bei der Tour de France ist möglich. Im Vorjahr beendete Skjelmose seine erste Grand Tour beim Giro d’Italia auf einem passablen 40. Rang.
Anfang 2022 gewann der damals 19-jährige Mathias Vacek eine Etappe der UAE Tour. In seinem ersten kompletten Profijahr will der Tscheche bei Trek – Segafredo durchstarten. | Foto: Cor Vos
Das Aufgebot 2023: Filippo Baroncini (Italien / 22), Dario Cataldo (Italien / 37), Giulio Ciccone (Italien / 28), Jacopo Mosca (Italien / 29), Antonio Tiberi (Italien / 21), Thibau Nys (Belgien / 20), Jasper Stuyven (Belgien / 30), Edward Theuns (Belgien / 31), Otto Vergaerde (Belgien / 28), Jon Aberasturi (Spanien / 33), Marc Brustenga (Spanien / 23), Juan Pedro Lopez (Spanien / 25), Julien Bernard (Frankreich / 30), Kenny Elissonde (Frankreich / 31), Tony Gallopin (Frankreich / 34), Asbjorn Hellemose (Dänemark / 23), Mads Pedersen (Dänemark / 27), Mattias Skjelmose (Dänemark / 22), Daan Hoole (Niederlande / 23), Bauke Mollema (Niederlande / 36), Antwan Tolhoek (Niederlande / 28), Amanuel Ghebreigzabhier (Eritrea / 28), Natnael Tesfatsion (Eritrea / 23), Emils Liepens (Lettland / 30), Toms Skujins (Lettland / 31), Markus Hoelgaard (Norwegen / 28), Alex Kirsch (Luxemburg / 30), Quinn Simmons (USA / 21), Mathias Vacek (Tschechien / 20)
Davon Neuzugänge: Thibau Nys (Baloise - Trek Lions), Natnael Tesfatsion (Drone Hopper - Androni Giocattoli), Mathias Vacek (CK Pribram - Fany Gastro)
Teamleitung:
Manager: Luca Guercilena
Sportdirektor: Steven de Jongh
Sportliche Leiter: Kim Andersen, Adriano Baffi, Markel Irizar, Luc Meersman, Yaroslav Popovych, Grégory Rast, Paolo Slongo
Material:
Rahmenhersteller: Trek
Gruppe: SRAM
Laufräder: Bontrager
Reifen: Pirelli
Trikot: Santini
Helm: Bontrager
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