Zimmermann in Andalusien stark

Drei Rennen, drei Siege! Pogacar spielt mit der Konkurrenz

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Drei Rennen, drei Siege! Pogacar spielt mit der Konkurrenz"
Drei aus Drei! Pogacar bleibt in Andalusien ungeschlagen. | Foto: Cor Vos

16.02.2023  |  (rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) bleibt dieses Jahr ungeschlagen. Auf dem zweiten Teilstück der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) von Diezma nach Alcalá la Real war der Auftaktsieger nach 156 Kilometern erneut der Stärkste. Sein dritter Sieg im dritten Rennen in diesem Jahr.

Enric Mas (Movistar) wurde mit vier Sekunden Rückstand vor den zeitgleichen Santiago Buitrago, Mikel Landa (beide Bahrain Victorious) und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) Zweiter. Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) belegte nach einem starken Tag als Helfer für seinen Teamkollegen Lorenzo Rota, der Sechster (+0:17) wurde, Rang zehn (+0:33).

"Im Rennen wurde von Anfang an Vollgas gefahren, weil jeder in der Fluchtgruppe sein wollte. Am vorletzten Anstieg hat Bahain Victorious attackiert und ich habe versucht, darauf zu antworten. Am Ende lief es dann perfekt", sagte der Tagessieger.

Schon am letzten Berg rund 25 Kilometer vor dem Ziel fuhr Pogacar dem Hauptfeld davon und zur frühen Ausreißergruppe um Zimmermann nach vorn. In der Abfahrt und im folgenden Flachstück kamen seine Konkurrenten wieder heran, doch am steilen Schlusshügel mit Kopfsteinpflaster in Alcalá la Real war der Slowene erneut nicht zu halten. Auf den letzten 150 Metern setzte er sich ab und fuhr nach seinen Triumphen bei Jaén Paraiso Interior (1.1) und der Auftaktetappe in Andalusien zu seinem dritten Sieg in nur vier Tagen.

Seine Hauptkonkurrenten der ersten Etappe konnten den Zeitverlust allerdings beschränken und büßten, inklusive der Zeitbonifikationen, nur vierzehn weitere Sekunden ein. Buitrago gewann als Tagesdritter vier Sekunden und liegt darum mit 48 Sekunden Rückstand vor Landa und Rodriguez auf Platz zwei im Klassement.

Zimmermann fuhr dem Feld gut 50 Kilometer vor dem Ziel mit einer Gruppe davon, wurde mit noch 25 Kilometer zu fahrenden Kilometern von Pogacar und fünf Kilometer danach von den weiteren Favoriten eingeholt. Eine Attacke kurz vor dem Schlusshügel verlief erfolglos, letztendlich konnte sich der Bayer knapp in den Top Ten behaupten.

In der Punktewertung bleibt Pogacar ebenfalls vorn, Träger des Bergtrikots bleibt Gotzon Martin (Euskaltel – Euskadi).

So lief das Rennen:

Nur wenige Meter nach dem Start stiefelte dem Peloton eine starke zwölfköpfige Gruppe davon. Mit dabei waren Matej Mohoric (Bahrain Victorious), Alessandro Covi (UAE Team Emirates), Joe Dombrowski (Astana Qazaqstan) und Nelson Oliveira (Movistar), der mit 2:41 Minuten Rückstand der bestplatzierte Fahrer dieses Dutzends, war. Nur etwas mehr als eine Minute Vorsprung bekamen die Ausreißer, die Jagd auf sie wurde von Ineos Grenadiers und Intermarché – Circus – Wanty angeführt.

Den ersten Zwischensprint entschied Aaron van Poucke (Flanders – Baloise) für sich, die drei Bergpunkte am Puerto del Zegri (3.Kat.) nach 48 Kilometern gingen an Luis Angel Maté (Euskaltel – Euskadi). Nichtsdestotrotz konnten sich die Zwölf nicht vorn behaupten, sie wurden an der 100-Kilometer-Marke wieder gestellt. Geoffrey Soupé (TotalEnergies) und Brent van Moer (Lotto Dstny) wagten einen Gegenangriff, der nach 20 und mit noch 74 zu fahrenden Kilometern aber ebenfalls vereitelt wurde.

Die nächste Attacke wurde 53 Kilometer vor dem Ziel gesetzt. Mohoric, Antonio Nibali (Astana Qazaqstan), Christopher Juul-Jensen (Jayco – AlUla), Axel Laurance (Alpecin – Deceuninck), Rota, Zimmermann (beide Intermarché – Circus – Wanty), Davide Bais (Eolo – Kometa), Dylan Teuns (Israel – Premier Tech) und Alan Jousseaume (TotalEnergies) setzten sich ab. Nibali holte sich den zweiten Zwischensprint, Jousseaume gewann die sechs Bergpunkte am Los Rosales (2.Kat.)

Pogacar düpiert die Konkurrenz

Maximal zwei Minuten Vorsprung bekamen diese Ausreißer, doch am Puerto de la Hoya de Charilla (2.Kat.) wendete sich das Blatt. Im Feld attackierte Landa. Pogacar folgte ihm und schüttelte den Spanier wenig später ab. Auch die Spitzengruppe zerfiel. Teuns, Mohoric, Rota und Zimmermann behaupteten sich vorn, bis Pogacar 24 Kilometer vor dem Ziel zu ihnen aufschloss. Er tauschte ein paar lachende Blicke mit seinem Landsmann Mohoric aus. Im Gegensatz zum Vortag griff Pogacar seine Begleiter auf dem letzten ansteigenden Kilometer nicht an und Rota überquerte den Charilla als Erster, wofür er sechs Bergpunkte bekam.

Landa, Buitrago, Rodriguez und Mas überquerten den Wertungsstrich 25 Sekunden nach den Spitzenreitern und kamen auf dem folgenden Plateau mit noch 21 zu fahrenden Kilometern heran. Einen Angriff von Mohoric in der Abfahrt vereitelten dessen Verfolger bei der 12-Kilometer-Marke.

Im Tal belauerte sich das Nonett, wodurch Laurance, Damiano Caruso (Bahrain Victorious), Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) und Rafal Majka (UAE Team Emirates) schnell näher kamen. Die drei Kletterer schüttelten den Franzosen an einer kurzen Steigung ab und erreichten die Spitzenreiter 3,2 Kilometer vor dem Ziel.

Zimmermann wagte mit 2,2 zu fahrenden Kilometern einen Angriff, der allerdings von Pogacar und Bahrain schnell zunichte gemacht wurde. Der Deutsche blieb aber an der Spitze der Gruppe und bestimmte das Tempo für Rota. So ging das Dutzend in die steile Schlusssteigung. Mas erhöhte das Tempo auf dem Kopfsteinpflaster. Pogacar konterte, konnte den Movistar-Fahrer aber nicht loswerden.

Auf den letzten 150 Metern setzte Pogacar noch einen drauf, dieses Mal hatte Mas keine Antwort. Während der Slowene gewann, konnte Mas auf der Ziellinie gerade noch den heransprintenden Buitrago hinter sich halten.

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