Circuit Ardennens: Felbermayr holt Bergtrikot

Wilksch fuhr alles oder nichts, für Peter war Bergfinale zu kurz

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Wilksch fuhr alles oder nichts, für Peter war Bergfinale zu kurz"
P&S Benotti beim Circuit des Ardennes | Foto: Team P&S Benotti

08.04.2023  |  (rsn) – Am dritten Tag des schweren Circuit des Ardennes (2.2) konnte das Team P&S Benotti in Person von Jannis Peter erstmals im Finale vorne mitmischen. Der Deutsche U23-Meister musste auf der Königsetappe mit sechs schweren Bergen erst in der 900 Meter langen Schlussrampe reißen lassen und überquerte mit 17 Sekunden Rückstand auf Rang 30 den Zielstrich. Damit war er hinter dem zeitgleichen Henri Uhlig (Alpecin – Deceuninck Development) zweitbester Deutscher. Den Tagessieg holte sich nach 189 Kilometern der Franzose Thibaud Gruel (Groupama – FDJ Development).

“Das ansteigende Finale war mir leider etwas zu kurz, da habe ich die längeren Berge schon lieber. Erst 300 Meter vor dem Ziel wurde der Sprint berghoch eröffnet und da war ich leider nicht mehr spritzig genug. Aber für den Kopf war es ein solider Tag, denn hier im Peloton herrscht eine große Qualität und ohne zu oft gefordert zu sein, vorne bei der Musik dabei zu sein ist für mich ein gutes Zeichen“, sagte Peter zu radsport-news.com.

P&S Benotti zeigt eine starke Vorstellung

Aber nicht nur der P&S-Kapitän zeigte eine gute Leistung, sondern das gesamte Team. “Wir sind hier in den Bergen weiter zusammengewachsen. Jeder war da, wo die Musik spielte und jeder wusste, was zu tun war. Wir fühlen uns eben alle in den langen Bergen wohler, als in den kurzen Anstiegen der letzten Tage“, so Peter, der in der ersten Rennhälfte vor allem von Jakob Schmidt und Nick Bangert unterstützt wurde. “Sie haben einen sehr guten Job gemacht“, lobte Peter, der bis tief hinein “nie in Schwierigkeiten“ geriet.

Ein offensives Rennen zeigte Hannes Wilksch (Tudor Development). Der Deutsche attackierte 45 Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld heraus und fuhr zu den zu diesem Zeitpunkt noch drei Spitzenreitern des Rennens vor. 20 Kilometer vor dem Ziel war es aber um Wilksch und seine Begleiter geschehen. Dieser attackierte danach nochmals und stellte sich schließlich im Finale in den Dienst seiner Mannschaft.

"Das Rennen ging leider nicht so aus, wie wir es uns erhofft hatten, was auch an den anderen Teams lag, da diese andere Ideen hatten. Ich bin heute mit meiner Attacke alles oder nichts gegangen, um noch irgendwie um den Gesamtsieg mitkämpfen zu können. Die Beine sind gut, das gibt mir Selbstvertrauen", sagte Wilksch zu radsport-news.com.

Michael Kukrle (Felbermayr Simplon Wels) ist neuer Führender der Bergwertung. Foto: Team Felbermayr Simplon Wels

Ein sportliches Lebenszeichen sendete derweil nach dem enttäuschenden Vortag das österreichische Team Felbermayr Simplon Wels. Dieses war wie auf der Auftaktetappe durch den Tschechen Michael Kukrle in der Spitzengruppe des Tages vertreten, die sich nach 40 Kilometern formiert hatte und 45 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt wurde. Dabei punktete der Tscheche an den Bergen so ordentlich, dass er das Bergtrikot übernahm.

“Wir sind ja nur noch zu viert am Start und sind dadurch taktisch ein wenig eingeschränkt. Aber Kuki (Michael Kukrle, d. Red.) hat heute richtig performed. Es war nicht leicht, in die Spitzengruppe zu gekommen, da die ersten 30-40 Kilometer richtig Gemetzel war“, sagte Rupert Hödlmoser, der Sportliche Leiter von Felbermayr Simplon Wels, zu radsport-news.com.

Da die Spitzengruppe für die Gesamtwertung uninteressant war, hatte Hödlmoser schon die Hoffnung, dass das Team Leopard TOGT um den Gesamtführenden Mathias Bregnhoj die Gruppe würde fahren lassen. “Aber Leopard ist relativ schnell nachgefahren und hat die Lücke bei zwei Minuten gehalten“, bedauerte Hödlmoser, der sich aber vor allem über das Bergtrikot freute. “Das war unser Plan für heute, und das hat super funktioniert. Jetzt heißt es, morgen das Trikot zu verteidigen.“

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