Reaktionen zur 12. Etappe der Tour de France

Aldag: “Die sind gefahren, als würde es kein Morgen geben“

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Rolf Aldag (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

13.07.2023  |  (rsn) – Am Ende eines weiteren verrückten Tour-Tages konnte Ion Izagirre seiner Cofidis-Equipe den zweiten Tagessieg bei diesjährigen Tour de France bescheren – für den 34-jährigen Basken war es zudem der zweite nach 2016. Aber auch die Klassementfahrer schenkten sich nichts, denn auf den ersten 90 Kilometern hagelte es Attacken, an denen sich auch Spitzenreiter Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und der Gesamtzweite Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) beteiligten. Nach turbulenten 169 Kilometern der 12. Etappe zwischen Roanne und Belleville-en-Beaujolais gab es auf den ersten neun Positionen der Gesamtwertung dann allerdings keine Veränderungen.

Die Stimmen zur 12. Etappe der Tour de France:

Ion Izagirre (Cofidis / Etappensieger / Eurosport): “Wir haben toll zusammengearbeitet, am letzten Berg fühlte ich mich noch gut, habe angegriffen und es bis zur Ziellinie durchgezogen. 40 Kilometer sind ein langer Weg, aber du musst auf dich vertrauen. Am Ende hatte ich keine Abstände auf die Gruppe, habe einfach den Kopf unten gehalten und es durchgezogen. Wir kamen hierher und wollten eine Etappe gewinnen. Jetzt haben wir schon zwei und Guillaume (Martin) liegt auch noch gut in der Gesamtwertung. Bis jetzt läuft es gut für uns.“

Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies / Etappenzweiter / Eurosport): “Cofidis hat es einfach gut gespielt, da muss man applaudieren. Für mich ist es ein zweiter Platz, aber so läuft es halt. Wir haben hinten nicht gut zusammengearbeitet und deshalb ist das enttäuschend für mich. Bereuen tue ich aber nichts. Es war ein großer Tag und ich war darauf vorbereitet, wusste, dass es über eine Stunde dauern wird, bis die Gruppe steht. Gratulation aber an Ion Izagirre.“

Simon Geschke (Cofidis / ARD): “Er (Ion Izagirre) ist mein Zimmerkollege, wir kommen gut miteinander klar. Ich wusste schon, dass er stark ist. Das heute war wieder eine absolut verrückte Etappe, wie vor zwei Tagen. Wir sind mit der Tour sehr zufrieden. Bei zwei Etappensiegen würde wohl jedes Team sofort unterschreiben, dazu hat Guillaume (Martin, Teamkollege, d. Red.) heute auch noch etwas Zeit in der Gesamtwertung gut gemacht.“

Victor Campenaerts (Lotto - Dstny): “Vor zwei Tagen habe ich schon eine der härtesten Etappen meiner Karriere gefahren, aber das heute war noch härter. Es hat so lange gedauert, bis die Gruppe stand und wenn es so lange dauert, dann ist es eine starke Gruppe. Ich bin mein Tempo gefahren und hatte darauf gehofft, über den letzten Berg dann in der Gruppe zu sein. Das war aber nicht der Fall. Hier gewinnt der, der am meisten einstecken kann.“

Nils Politt (Bora – hansgrohe / RSN): “Es war extrem schnell die ersten beiden Berge, es folgte eine technische Abfahrt und in der Gegensteigung ist es abgerissen. Irgendetwas von einem Sturz habe ich auch gehört. Emanuel (Buchmann) hat bewiesen, wie er zurückkommt, dass er in einer guten Verfassung ist. Und wir anderen werden uns auch sehr bemühen, ihn in den Bergetappen zu unterstützen."

Felix Gall (AG2R Citroen / RSN): “Wir hatten keinen in der Gruppe. Einige wichtige Fahrer wurden durch den Sturz aufgehalten, die waren nicht vorne. Ich war alleine an den Anstiegen, das war schwierig. Es war ein super harter Tag. Ich habe den Sturz nicht mitbekommen. Es hat geheißen, wir sollen fahren. Das Klassement ist immer noch ein Ziel für uns.“ 

Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck / Wielerflits): “Ich habe mich noch nicht so gut gefühlt, aber es war viel besser als an den letzten Tagen. Ich war am Ende an meinem Limit, habe es zwar versucht, aber es hat nicht so geklappt wie ich es wollte. Ich habe alles gegeben, weil ichwusste, dass es diese Woche meine letzte Chance ist.“ 

Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma / Gelbes Trikot): “Jeder Tag wird hier auf Anschlag gefahren und der heutige war keine Ausnahme. Die Konsequenzen dieser harten Fahrweise werden wir in der dritten Woche sehen.“

Christian Pömer (Bora – hansgrohe / RSN): “Es ist alles aus dem Ruder gelaufen. Unglaublich, wie schnell die Jungs losgefahren sind und wie es sich dann weiterentwickelt hat. Es war eine mittelschwere Etappe, am Ende aber ein absoluter Klassementtag, wo viele tief in die Kiste greifen mussten. Nils (Politt) hat heute hervorragende Dienste geleistet, seine Ambitionen hinten angestellt."

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Gesamtzweiter / letour.fr): "Auf jeden Fall bin ich mit dem heutigen Tag zufrieden. Ich bin nicht überrascht, dass es heute schwierig war, wir wussten, dass es so laufen würde wie vor zwei Tagen. Aber ich bin auf Nummer sicher gegangen, wir haben darauf geachtet, dass sich niemand Gefährliches in der Ausreißergruppe befindet."

Jai Hindley (Bora – hansgrohe / Gesamtdritter): “Es war echt chaotisch, wieder ein langer Kampf um die Gruppe bis fast Kilometer 90. Und jeder war involviert. Radsport ist nicht mehr so traditionell, deshalb ist es immer eine ziemliche Wellenbewegung bei solchen Etappen und du musst das Unerwartete erwarten.“

Rolf Aldag (Sportdirektor Bora – hansgrohe): “Die sind gefahren, als würde es kein Morgen geben. Das zehrt natürlich richtig, zum Glück war es nicht so heiß. Aber da Tempo war enorm, die hatten bei 1.500 Höhenmetern einen 47er Schnitt nach zwei Stunden. Nils hatte einen riesigen Tag, Emu ist durch einen Sturz in der zweiten Hälfte des Feldes gewesen, aber wieder zurückgekommen. Daher waren wir gut aufgestellt, aber so etwas kostet richtig Energie."

Marijn Zeeman (Sportdirektor Jumbo – Visma / Eurosport): “Es war eine typische Tour-Etappe, bei der klar war, dass viele Teams in die Gruppe wollen. Es lief aber gut für uns. Wir wollten eine Gruppe haben, damit es keine Bonifikationen mehr im Ziel gab. Izagirre verdient den Sieg, es war eine tolle Attacke.“

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