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30.01.2024 | (rsn) – Es wäre mal wieder einer dieser berühmten Kreise, der sich schließen könnte. Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) kämpft am Sonntag im tschechischen Tabor um seinen sechsten Elite-Weltmeistertitel im Cross. Dort sicherte er sich 2015 nach zwei Titeln bei den Junioren erstmals das Regenbogentrikot bei den Männern.
Nachdem die böhmische Kleinstadt vor neun Jahren den Beginn einer der erfolgreichsten Cross-Karrieren der Geschichte sah, könnte sie nun Schauplatz für ihr Ende werden. Denn auch der inzwischen 29-jährige Niederländer sieht den Kreis, der sich da schließen würde. "2015 der erste Titel, jetzt wieder Tabor … Ich weiß es noch nicht“, antwortete van der Poel in der Pressekonferenz nach dem Weltcup-Rennen in Hoogerheide am vergangenen Wochenende auf die Frage, ob er auch im nächsten Winter Crossrennen fährt. “Ich muss da noch genau drüber nachdenken.“
Dass “eine Stunde mit halsbrecherischem Tempo“ weniger hilfreich ist für seine Ambitionen im Frühling auf der Straße als “fünf oder sechs Stunden Ausdauertraining“ ist ihm natürlich bewusst. “Aber ich will diesen WM-Titel unbedingt“, machte er einmal mehr klar. “Die anderen Cross-Rennen sind keine Ziele mehr“, dienten lediglich der Vorbereitung.
Die lief nahezu perfekt. Von den 13 Rennen, bei denen van der Poel in diesem Winter am Start stand, konnte er lediglich das in Benidorm, einen Weltcup, nicht gewinnen. Nach einem Sturz landete er nur auf Rang fünf. Allein aufgrund dieser Statistik fällt es schwer daran zu glauben, dass irgendetwas seinen sechsten Titel verhindern könnte. Oder irgendwer. Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers) verzichten auf einen Start, um sich besser auf die Straßensaison vorbereiten zu können. Und vielleicht auch ein bisschen, weil van der Poel ohnehin in einer eigenen Welt unterwegs und im Normalfall unschlagbar ist. So hat der absolute Topfavorit den Youngster Thibau Nys (Lidl - Trek) zu seinem größten Konkurrenten auserkoren.
Noch steht van der Poel bei fünf Weltmeistertiteln und damit auf einer Stufe mit dem Schweizer Albert Zweifel und dem Franzosen André Dufraisse sowie Renato Longo aus Italien. Mehr hat nur Erik de Vlaeminck. Der Belgier sammelte in den 1960ern und 70ern erst einen und dann nochmal sechs Titel am Stück. Mit dem Rekordhalter mindestens gleichzuziehen, das galt für van der Poel noch vor weniger als zwei Monaten als alles überragendes Ziel seiner Cross-Karriere, wie er der Gazzetta dello Sport damals sagte. Machbar, das zeigt seine aktuelle Dominanz, wäre das in jedem Fall.
Doch möglicherweise verlagert sich sein Fokus doch mehr auf die Straße. Immerhin hat er mit Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix im Frühling gleich zwei Monumente zu verteidigen. Ein erneuter Angriff auf die Flandern-Rundfahrt war zudem ebenfalls geplant. Während ein Großteil seiner Konkurrenten um van Aert und Co. spätestens Mitte Februar wieder Rennkilometer sammeln wird, dürfte sich van der Poel erstmal eine kleine Zwangspause gönnen müssen. Ein ursprünglich angedachter Auftakt in Portugal bei der Figueira Champions Classic (10. Februar), nur eine Woche nach der Cross-WM, und anschließend bei der Algarve-Rundfahrt, scheint mittlerweile jedenfalls wieder vom Tisch zu sein.
Zumindest eine Cross-Pause im nächsten Winter scheint eine willkommene Abwechslung für Mathieu van der Poel zu sein. “Ab und zu kann ein Winter ohne Cross auch gut sein, vor allem auch für die mentale Erholung."
(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor
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