RSNplus“Du musst gucken, wie du vor das Rennen kommst“

Märkl: Gut vorbereitet bei “Fritz-Walter-Wetter“ E3 mitgeprägt

Von Felix Mattis aus Harelbeke

Foto zu dem Text "Märkl: Gut vorbereitet bei “Fritz-Walter-Wetter“ E3 mitgeprägt"
Niklas Märkl (dsm-firmenich - PostNL) in der Spitzengruppe beim E3 Saxo Classic. | Foto: Felix Mattis

22.03.2024  |  (rsn) – Platz 50 in Harelbeke mit 5:35 Minuten Rückstand auf den Sieger – die Ergebnisliste legt nicht nahe, dass Niklas Märkl (dsm-firmenich – PostNL) beim 66. E3 Saxo Classic eine besondere Rolle gespielt hätte. Doch ein Resultat spiegelt manchmal eben doch nicht alles wider.

Der 25-jährige Pfälzer war einer von drei Deutschen in der zehnköpfigen Ausreißergruppe des Tages, die erst am Kapelberg 47 Kilometer vor dem Ziel von den Favoriten eingeholt wurde. Er hielt sich anschließend auch über den berüchtigten Paterberg hinweg noch vorne. Erst am Oude Kwaremont wurde es Märkl zu schnell und er musste abreißen lassen. ___STEADY_PAYWALL___

"Es ist einfach ein langer und brutal harter Anstieg. Da musste ich ein bisschen reißen lassen. Wir waren dann lange noch auf Sicht zu der Gruppe vor uns, wo es um Platz drei ging, glaube ich", schilderte Märkl den Moment, als ihm die Weltspitze der Klassikerfahrer davonfuhr. "Steimle, ich und Alaphilippe sind Vollgas gefahren, um da wieder ranzukommen, aber das hat leider nicht geklappt. Und das war's dann gewesen für heute."

Ganz aber doch nicht, denn der Pfälzer fuhr das Rennen natürlich noch zu Ende – als einer von nur zwei Fahrern seines Teams, deutlich vor dem auf Rang 101 klassierten Patrick Eddy. "Ich habe kein Ergebnis mitgenommen – das ist ein bisschen schade. Aber für die Moral war es ganz gut und ich denke, ich habe gezeigt, dass ich auch mitfahren kann, wenn man das Rennen schlau angeht", bilanzierte Märkl schließlich.

Mit Vorsprung zu den wichtigsten Hellingen

Dass er nach knapp 60 Kilometern den Sprung in die spät ausgerissene Spitzengruppe des Tages wagte, sei von Beginn an angedacht gewesen, erklärte er. "Ich habe mir das Rennen vorher schon gut angeguckt und habe eine ganz gute Form. Aber dann musst Du gucken, wie Du am besten vor das Radrennen kommst", so Märkl zur Entscheidung, früh Kraft zu investieren, um an den entscheidenden Stellen Vorsprung zu haben, anstatt dort im Hauptfeld bei den Antritten der Besten mitgehen zu müssen. "Ich meine: Gegen Wout van Aert oder Mathieu van der Poel habe ich nicht so viele Chancen. Deswegen war das schon der Plan."

Niklas Märkl führt die Spitzengruppe beim E3 Classic an. | Foto: Cor Vos

Mit der Spitzengruppe, zu der auch Jannik Steimle (Q36.5) und Emil Herzog (Bora – hansgrohe) gehörten, fuhr sich Märkl ein Polster von bis zu 4:30 Minuten heraus, bevor Kanarieberg und Oude Kruisberg das Anstiegs-Festival über die vielen Hellinge einläuteten.

Bei Gent-Wevelgem rechnet sich DSM etwas mehr aus

"In den Passagen, wo man Zeit gutmacht, haben wir draufgedrückt und in anderen Passagen etwas lockerer gelassen. Aber wir haben schon darauf spekuliert, über den Paterberg und die ganzen Dinger in der Gruppe zu kommen. Dann steht nur noch der Kwaremont im Weg. Das hat auch geklappt", erklärte er die taktische Fahrweise an der Spitze. "Aber wie gesagt: Es war doch auch einfach ein harter Tag."

Dazu beigetragen hat sicherlich auch das Wetter mit vielen Regenschauern und Wind. Den Pfälzer aber beeindruckte das kaum. "Das macht mir nicht so viel aus. In Kaiserslautern sagt man, das ist 'Fritz-Walter-Wetter'", grinste er und würde ähnliche oder sogar noch widrigere Bedingungen auch am Sonntag begrüßen, wenn Gent-Wevelgem ansteht. "Da haben wir nochmal eine ein bisschen stärkere Mannschaft am Start mit Dege (John Degenkolb) und Nils (Eekhoff)", freut sich Märkl jedenfalls schon aufs nächste Rennen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.03.2024Van Aert macht “dummen Fehler“ und stürzt “härter als gedacht“

(rsn) – Nachdem Wout van Aert für ein Höhentrainingslager auf Mailand-Sanremo verzichtet hatte, waren die belgischen Fans vor dem E3 Saxo Classic voller Vorfreude: Alle erwarteten ihren Liebling a

23.03.2024Lidl - Trek glänzt beim E3: Großer Wurf jetzt in Wevelgem?

(rsn) – Mit vier Fahrern unter den besten elf bei der E3 Saxo Classic in Harelbeke hat das US-amerikanische Team Lidl – Trek seine Ansprüche, eine tragende Rolle bei den noch folgenden Klassikern

23.03.2024Steimle bei E3 kurz vor Ziel eingeholt: “Wäre etwas Großes gewesen“

(rsn) – Als Jannik Steimle in Harelbeke das Ziel des E3 Saxo Classic erreichte, war er schwer enttäuscht und völlig leer. Der 27-Jährige vom Team Q36.5 hatte bis zum Schluss alles aus seinem Kör

23.03.2024Brussenskiy fährt auf dem Heimweg durchs Ziel des E3 Classic

(rsn) – Kurz nach Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) und noch vor dem ersten größeren Fahrerfeld erreichte am Freitagnachmittag im Regen von Harelbeke der Kasache Gleb Brussenskiy (Astana Qaza

23.03.2024E3-Gala macht Van der Poel zum Top-Favoriten für die Ronde

(rsn) – Zwei Rennen, rund 500 Kilometer und zwei Siege für sein Team sind die Auftaktbilanz von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem Straßensaisoneinstieg. Während er sich be

22.03.2024Politt beweist beim E3 Classic beste Klassikerform seit 2019

(rsn) – Platz vier für Tim Wellens aus der ersten und Rang sieben für Nils Politt aus der zweiten Verfolgergruppe von Solo-Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) heraus: Das UAE Team

22.03.2024Herzog vor dem Kwaremont aus der Favoritengruppe geworfen

(rsn) - Es war schon mehr als eine Talentprobe, die Emil Herzog (Bora - hansgrohe) vor neun Tagen mit seinem siebten Platz bei Mailand-Turin ablieferte. Und auch bei der E3 Saxo Classic in Belgien zei

22.03.2024Van der Poel attackiert, imponiert und triumphiert in Harelbeke

(rsn) – Er ritt Attacke um Attacke – und am Paterberg konnte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) den Widerstand seiner Konkurrenten endlich brechen und nach 207 Kilometern, von denen er

22.03.2024Zimmermann: Mangels Alternativen in Flandern gelandet

(rsn) – Ein kleines Experiment wagt Intermarché – Wanty mit Georg Zimmermann. Der Augsburger soll die E3 Saxo Classic, Gent-Wevelgem sowie die Flandern-Rundfahrt für sein Team bestreiten. Die Te

22.03.2024Politt: “Jetzt fangen die schönen zwei Wochen an“

(rsn) – Mit der E3 Saxo Classic (1.UWT) steht heute die ’Kleine Flandern-Rundfahrt‘ im Programm. Der flämische Klassiker führt über schwere 207 Kilometer um Harelbeke herum und hat insgesamt

22.03.2024Erstmals in dieser Saison heißt es Van Aert vs. van der Poel

(rsn) – In Harelbeke, bei der 66. E3 Saxo Classic kommt es zum einzigen Aufeinandertreffen von Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) vo

21.03.2024E3 Saxo Classic im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Aufgrund ihres ebenfalls schweren Profils, aber der deutlich kürzeren Distanz wird die E3 Saxo Bank Classic (1.UWT) auch als "kleine Flandern-Rundfahrt" bezeichnet. Der flämische Klassiker

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

20.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine