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22.06.2024 | (rsn) - In diesem Jahr geht es bei den Deutschen Meisterschaften nicht nur um das Trikot mit den schwarz-rot-goldenen Streifen. Auf den 209 Kilometern zwischen zwischen Donaueschingen und Bad Dürrheim kämpfen zudem fünf Profis um zwei Startplätze bei den Olympischen Spielen in Paris. Zwei aus Fünf: Wessen Olympiaträume platzen?
BDR-Coach André Greipel hat in alphabetischer Reihenfolge John Degenkolb, Nils Politt, Maximilian Schachmann, Max Walscheid und Georg Zimmermann vornominiert. Doch wer tatsächlich nach Paris darf, entscheidet sich erst Anfang Juli und das letzte Schaulaufen ist das DM-Straßenrennen am Sonntag. "Hier sitzen fünf Fahrer, die für den Kurs in Paris auf jeden Fall sehr, sehr gut geeignet sind“, präsentierte Greipel am Samstagnachmittag auf einer Pressekonferenz in Bad Dürrheim seine Kerntruppe für das Straßenrennen und das Zeitfahren.
"Natürlich hat das Straßenrennen Priorität“, so der Rostocker, und Patrick Moster, Direktor Leistungssport des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), ergänzte: "Die Platzierung bei Olympia ist extrem wichtig, was die Finanzierung des Verbandes angeht. Es braucht ein Top-8-Ergebnis, um die finanzielle Förderung für die jeweilige Disziplin – also Bahn, Straße, Mountainbike, BMX - durch das Bundesinnenministerium weiter zu gewährleisten.
Doch was macht das aus den Deutschen Meisterschaften? Natürlich kämpft hier nicht jeder gegen jeden. Denn die Teams reden ein gewichtiges Wörtchen mit, wer das begehrte Leibchen holen soll. So hat Alpecin – Deceuninck vier Profis gemeldet, dsm-firmenich - PostNL, Jayco – AlUla, EF Education - EasyPost, und Isreal – Premier Tech je zwei. Nils Politt vom Team UAE Emirates ist auf sich allein gestellt, während Bora – hansgrohe mit acht Akteuren mit Abstand am stärksten vertreten ist. Dazu kommen die Kontinental-Mannschaften, die fast alle in großer Truppenstärke, aber als Außenseiter antreten.
Bora - hansgrohe könnte sich also auf Schachmann konzentrieren, doch die Raublinger haben es gerne, dass einer der ihren das Meistertrikot bei der kommenden Woche in Florenz beginnenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) trägt. Der zweimalige Deutsche Meister steht in Frankreich nicht am Start, während Teamkollege Nico Denz sein Tour-Debüt gerne als Deutscher Meister besetreiten möchte. "Davon träume ich“, gab der Bora-Profi bei der Ehrung als Deutschlands Radsportler des Jahres zu. Der 30-Jährige ist der einzige Deutsche im Tour-Aufgebot von Red Bull – Bora – hansgrohe, wie der Rennstall mit dem Beginn der 111. Frankreich-Rundfahrt heißen wird.
Würde sein Titelgewinn die Chancen seines Kollegen auf den Olympia-Startplatz schmälern? "Wir warten das (Meisterschafts-)Rennen ab, jeder kann sich noch empfehlen“, legte sich Greipel zumindest nicht eindeutig fest.
Der Ex-Weltklassesprinter räumte aber auch ein: "Jeder hier ist in einer Topverfassung und wird sich am Ende dort wiederfinden, wo er sich selbst auch wiederfinden will. Wie gesagt, das ist ein ehrliches Rennen. Wer sich hier vorwiegend hinten aufhält, wird hier nicht vorne landen. Der Kurs hat einen ähnlichen Charakter (wie der in Paris, d. Red.). Er ist natürlich nicht so lang, wie ein Olympisches Rennen. Aber die Berge sind ähnlich wie die in Paris, wie bei einem Klassiker. Deshalb gehe ich davon aus, dass ein guter Rennfahrer hier gewinnen wird. Das würde mir bei der Nominierung helfen.“
Den alleinigen Ausschlag wird es aber nicht geben, wie etwa Maximilian Walscheid (Jayco - AlUla) erklärte: "Es gab noch andere Rennen in diesem Jahr, die in die Bewertung zählen. Wir haben bisher alle immer unser Bestes gegeben. Das werden wir im letzten Rennen auch noch mal zeigen“, so der Heidelberger auf der Präsentation der Olympia-Vorauswahl.
Auch Schachmann rechnet sich Chancen aus, selbst wenn er aus Gründen der Teamregie nicht Deutscher Meister werden sollte. "Dadurch ist es bei mir natürlich schwieriger, dennoch müssen wir sehen, wie sich das Rennen entwickelt. Uns erwartet ein schweres Rennen. Bei der Konkurrenz müssen mein Team und ich aufmerksam sein. Man hat ja letztes Jahr gesehen, wie schnell alles entschieden sein kann. Da macht es schon Sinn, die Breite der Mannschaft zu nutzen", meinte der 30-Jährige.
Würde es etwas bringen, wenn sich die anderen als Allianz gegen Bora - hansgrohe zusammenschließen würden? "Wir fahren uns schon nicht gegenseitig nach", verriet Einzelstarter Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty), der aber nicht von regelrechten Allianzen ausgeht. "Am Ende will jeder Deutscher Meister werden. Ich werde also John (Degenkolb) nicht den Sprint anziehen", meinte er mit einem Augenzwinkern.
Auch wenn das Olympische Straßenrennen für den BDR höchste Priorität hat, so wird einer der beiden ausgewählten auch im Einzelzeitfahren starten. Politt, der im Kampf gegen die Uhr am Freitag seinen Titel verteidigte, käme dafür ebenso in Frage wie der zweitplatzierte Schachmann. Allerdings wird Politt bis 21. Juli bei der Tour de France extrem viel Arbeit für Top-Favorit Tadej Pogacar leisten müssen. Das Olympische Zeitfahren steht bereits am 27. Juli an. Das Straßenrennen wird am 3. August ausgetragen.
Heißt es für die fünf Olympia-Kandidaten bei den Meisterschaften nun also Jeder gegen Jeden? "Gegenseitig eliminieren bringt nichts, dann gewinnt unter Umständen eine andere Mannschaft. Von daher müssen wir schauen, dass wir ein gutes Rennen abliefern", erklärte Politt.
Dem stimmte auch Degenkolb zu: "Eine Meisterschaft hat immer einen besonderen Charakter. Das macht es ja auch aus. Es kann auch Überraschungen geben. Zum Beispiel, dass jemand das Trikot holt, den man vorher nicht auf der Rechnung hatte. Das ist ja auch der Grund, dass sich alle gegenseitig belauern. Am Ende wird es ein ehrliches, hartes Rennen geben. Und dann werden wir schauen, was dabei herauskommt“, sagte der 35-Jährige, dem der nationale Meistertitel in seiner Sammlung noch fehlt.
"Der DM-Kurs ist ein Brett, auch wenn er im Vergleich zum letzten Jahr etwas entschärft wurde. Paris ist ein großes Ziel von mir, wo ich mein Land würdig vertreten möchte, wie ich es bei allen Gelegenheiten getan habe, bei denen ich das deutsche Trikot anhatte", fügte der Routinier hinzu.
Die große Erfahrung des Oberurselers passt auch in Greipels Anforderungsprofil. "Es kommt aufs Rennverständnis an. Wir haben ja auch nicht die dümmsten Rennfahrer hier oben sitzen: Sie sind schon sehr viele Rennen gefahren und konnten damit auch viele Erfahrungen sammeln, das spielt auch mit rein", sagte der Bundestrainer. Das Olympische Straßenrennen hat einen ganz besonderen Charakter, weil das Feld dort aus nur 90 Fahrern besteht. Ein taktischer Fehler kann schwerwiegende Folgen haben.
Sicher ist, dass die beiden Olympia-Teilnehmer nicht direkt nach den Deutschen Meisterschaften benannt werden, sondern dann nochmal einige Tage beim BDR gegrübelt wird. Greipel: "Wir werden abwarten, wie die Meisterschaften verlaufen. Bis zum 5. Juli muss die finale Nominierung durch sein. Es ist nicht einfach, diese Entscheidung zu treffen, weil wir wissen, wie wichtig diese Olympischen Spiele für jeden Athleten sind. Deshalb werden wir diese Entscheidung alle zusammen treffen. Das mache nicht ich allein, sondern mit den Entscheidungsträgern des BDR.“
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