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11.07.2024 | (rsn) – Nicht nur an der Spitze des Pelotons sind auf der 11. Etappe der Tour de France quer durchs Zentralmassiv Helden-Geschichten geschrieben worden. Während Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) 97 Tage nach seinem schweren Sturz im Baskenland zum Sieg fuhr, war ein Mann ganz allein noch sehr weit weg vom Zielstrich, kam gerade erst über den Puy Mary: Fred Wright (Bahrain Victorious).
Der 25-Jährige hatte sehr früh am Tag den Anschluss ans Hauptfeld verloren und sich dann knapp 200 Meter lang allein durchs Mittelgebirge geschlagen. Während an der Spitze die ganze Zeit Vollgas gefahren und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 42,5 km/h erreicht wurde, litt Wright hinten massiv und verlor Minute um Minute.
Als der Brite im Ziel im Skiort Le Lioran ankam, war die Karenzzeit längst durchgelaufen. Eine Stunde, eine Minute und 50 Sekunden nach Vingegaard überquerte er den Zielstrich – acht Minuten und zwölf Sekunden außerhalb des Zeitlimits. Für Wright endete seine vierte Frankreich-Rundfahrt an Ort und Stelle, doch sein Kampfgeist war beachtlich.
"Das war der schlimmste Tag meines Lebens. Ich musste wirklich leiden, das hat nicht viel Spaß gemacht", sagte er ITV-Reporter Daniel Friebe, der im Ziel auf ihn gewartet hatte, während die Mannschaftsbusse der anderen Teams gerade schon hinter ihm abfuhren.
"Ich bin ehrlich gesagt nicht sicher, was los war. Gestern war ein leichter Tag, aber schon da fühlte ich mich im Finale schrecklich. Ich konnte den Jungs (bei der Sprint-Ankunft in Saint-Amand-Montrond, Anm. d. Red.) nicht helfen. Ich habe dann versucht, den heutigen Tag mit einem frischen Kopf anzugehen und positiv zu bleiben", erzählte Wright.
"Auf den ersten eins, zwei Kilometern war ich dabei (sogar bei den ersten Attacken, Anm. d. Red.), aber dann kam plötzlich ein Moment, in dem ich mich schrecklich gefühlt habe. Ich weiß nicht, ich hatte einfach überhaupt keine Energie mehr. Dann war ich ziemlich früh ganz allein."
Nach 20 Kilometern Hochgeschwindigkeit im Peloton fiel Wright durch den Fahrzeugkonvoi hindurch zurück und wurde schließlich abgehängt. Nun begann ein elendig langer, fünfeinhalb Stunden dauernder Kampf allein gegen das Zeitlimit. "Ich weiß nicht: Eigentlich bin ich ganz gut darin, zu kalkulieren, was ich noch habe und was es braucht. Aber es war einfach schade, dass ich ganz allein war", so der 25-Jährige. "Das heute würde ich meinem schlimmsten Feind nicht wünschen – nicht, dass ich viele hätte, aber… Ich glaube ich werde nie wieder so leiden."
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