Deutsche im Mittelfeld des Olympischen MTB-Rennens

Juckreiz bei Schwarzbauer, Schelb mit erzwungener Aufholjagd

Von Peter Maurer (Paris)

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Luca Schwarzbauer | Foto: Cor Vos

29.07.2024  |  (rsn) – Auf den Plätzen 15 und 16 landeten die beiden deutschen Teilnehmer im Mountainbike-Rennen der Olympischen Spiele in Paris - und damit im Mittelfeld. Für den EM-Dritten Schelb im Weltcup war das kein überraschendes Ergebnis, Schwarzbauer dagegen blieb unter seinen Erwartungen. Der Schwabe hatte aber im Rennen mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und landete am Ende eine Position hinter seinem Landsmann.

"Ich hatte schon in Les Gets einen krassen Hautausschlag nach dem Rennen und das gleiche ist auch heute passiert. Von Anfang an hat mich das richtig gequält und auf keinem Fall zur Leistung beigetragen", war Schwarzbauer besonders enttäuscht darüber, dass ihn diese Probleme auf der größten Bühne seines Sports heimsuchten.

"Das war eine Riesen-Chance, vor dieser Kulisse uns zu präsentieren und das ist uns leider nicht geglückt", fügte der 27-Jährige an. Von der stimmungsvollen Atmosphäre am Elancourt Hill bei Paris konnte er nicht viel mitnehmen. Im Wettkampf sei man aber auch voll im Tunnel, würde die schreienden und fanatischen Fans nicht mitbekommen, fügte er an.

Deshalb genoss Schelb seine Aufwärmrunde umso mehr. "Die Stimmung war brutal. Das ist echt ein Vorzeigeevent hier", meinte der Breisgauer, der seine Chancen auf eine bessere Platzierung schon früh einbüßte. "Ein Athlet vor mir ist so gar nicht weggekommen. Der hat den Start voll verschlafen und ich wurde aufgehalten, bin als Drittletzter in den ersten Anstieg rein", erinnerte er sich.

Schelb mit Aufholjagd sehr zufrieden

Das war ein großer Nachteil, gab es auf dem superschnellen Kurs kaum Überholmöglichkeiten. "Du kannst da nur Platz für Platz gutmachen und das Feld war von Anfang an sehr langgezogen. Es gibt nur eine Ideallinie, auf der jeder fährt und daneben hat man weniger Grip. Jedes Überholmanöver kostet Kraft und man schafft nie mehr als eine Position“, sagte Schelb.

Im Verlauf der acht Runden kämpfte er sich dann aber noch auf Platz 15 vor und fing sogar noch seinem Teamkollegen ab. "Wir fahren aber eher zusammen als gegeneinander. Es tut mir auch Leid für Luca, der sein Ziel nicht erreicht hat. Ich bin mit meiner Aufholjagd sehr zufrieden", erklärte der 31-Jährige, der wie Schwarzbauer erstmals an Olympischen Spielen teilnahm.

Die monumentale Stimmung bei den Cross-Country-Bewerben war aber für ihn alles andere als einmalig. "Nicht nur bei Olympia ist das so geil, sondern auch bei den meisten Weltcups. Die Leute müssen nur an die Strecke kommen, um ihren Spaß an dem Sport zu finden", meinte er und fand abschließend auch noch ein paar Worte zum alten und neuen Olympiasieger.

Im Vorfeld hatte er sich zwar gewünscht, dass ein reiner Mountainbike-Spezialist gewinnt, am Ende war es aber wieder Straßenfahrer Tom Pidcock aus Großbritannien: "Er war der Beste, der Cleverste und der Stärkste zusammen, somit ist er der verdiente Sieger“, so Schelb.

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