--> -->
15.08.2024 | (rsn) – Eine Etappe, die kurz davorstand, in einem Massensprint zu enden, hat das Klassement der 3. Tour de France Femmes (2.UWT) gehörig auf den Kopf gestellt. 6000 Meter vor dem Ende des 152,5 Kilometer langen fünften Teilstücks zwischen Bastogne und Amnéville, bei der die Tour erstmals die Grenze zu Frankreich passierte, kam es ausgangs eines Kreisverkehrs zu einem Massensturz, in den unter anderem auch die Gesamtführende Demi Vollering (SD Worx – Protime) verwickelt war. Während die Niederländerin viel Zeit und das Gelbe Trikot verlor, feierte ihre Teamkollegin Blanka Vas den Tagessieg.
Die Ungarische Meisterin war gemeinsam mit Liane Lippert, Emma Norsgaard (beide Movistar), Kristen Faulkner (EF – Oatly – Cannondale) und Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM), die allesamt unversehrt aus dem Kreisel heraus kamen, auf die letzten 1000 Meter gegangen. Während Norsgaard und Faulkner am Ende nicht mehr um den Sieg sprinten konnten, eröffnete Lippert auf leicht ansteigender Zielgerade das Finale. Die Friedrichshafenerin wurde allerdings noch von Vas und Niewiadoma übersprintet und kam als Dritte ins Ziel.
Die Polin übernahm als Tageszweite die Führung in der Gesamtwertung. Denn während Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) und die weiteren Klassementfahrerinnen wie Juliette Labous (dsm-firmenich), Gaia Realini (Lidl – Trek) und Riejanne Markus (Visma – Lease a Bike) alle halbwegs glimpflich davonkamen und jeweils 28 Sekunden Rückstand kassierten, setzte es für Vollering, die ohne Teamkollegin an ihrer Seite die Linie als 50. überquerte, satte 1:47 Minuten Rückstand. In der Gesamtwertung fiel die Titelverteidigerin damit auf Rang neun zurück. Hinter Niewiadoma folgen Faulkner (+0:19) und Pieterse (+0:22) auf den Positionen zwei und drei.
“Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich kann es gar nicht glauben. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, weil ich mich im Rennen eigentlich schlecht gefühlt habe“, sagte Vas im Siegerinterview durchaus überwältigt. “Mein Funk hat nicht funktioniert, deswegen weiß ich nicht, was hinten passiert ist. Aber Demi hat Gelb verloren. Das ist sehr schade, deswegen habe ich auch gemischte Gefühle.“ Dennoch war der Sieg ihr eine Genugtuung, nachdem sie im Straßenrennen der Olympischen Spiele noch undankbare Vierte geworden war. “Der Sieg heute überwiegt auf jeden Fall die Enttäuschung von Olympia“, fügte die 22-Jährige an
Dagegen stand Lippert die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. “Ich habe nicht so oft die Chance, um den Sieg zu sprinten und deswegen wollte ich es unbedingt. In dem einen Moment, in dem die anderen gezögert haben, bin ich angetreten, was ein bisschen zu früh war“, erklärte die dreimalige Deutsche Meisterin im Gespräch mit RSN im Ziel.
Dagegen dominierten bei der neuen Frau in Gelb gemischte Gefühle. “Es fühlt sich ganz besonders an, Gelb zu tragen“, sagte sie gegenüber RSN. “Ich freue mich sehr für meine Teamkolleginnen und für alle, die sich dafür eingesetzt haben.“ Beim Ausrollen ließ Niewiadoma ihre große Rivalin um den Gesamtsieg allerdings wissen: “Ich wollte das Gelbe Trikot nicht auf diese Art gewinnen, ich hoffe, es wird noch einen großen Kampf geben.“
Während Gelb also die Besitzerin wechselte, blieben alle anderen Trikots bei ihren bisherigen Trägerinnen. Pieterse, die ebenfalls in den Crash verwickelt war, aber schnell wieder auf dem Rad saß, konnte ihre Führung sowohl in der Nachwuchs- als auch in der Bergwertung verteidigen. Charlotte Kool (dsm-firmenich – PostNL) fährt auch morgen in Grün, obwohl sie schon früh im Rennen den Anschluss ans Hauptfeld verlor und beinahe 17 Minuten Rückstand kassierte.
???? The final kilometre of this very eventful 5th stage saw ???????? Blanka Vas take victory after a sprint in a small group.
— Le Tour de France Femmes avec Zwift (@LeTourFemmes) August 15, 2024
???? Le dernier KM de cette 5ème étape au final très agité et la victoire de ???????? Blanka Vas après un sprint en petit comité. #TDFF2024 | #WatchTheFemmes |… pic.twitter.com/OEO4gjRhUE
Nach dem kurzen Regenintermezzo vom Vortag herrschte schien auf der 5. Etappe, die das Feld von Belgien nach Frankreich führte, wieder die Sonne. Auf dem hügeligen Terrain gab es von Beginn an mehrere Attacken. Auf dem Weg zur ersten Bergwertung (3. Kategorie) nach 14 Kilometern konnte sich ein Trio absetzen, das aber kurz nach der Kuppe bereits wieder gestellt. war Weitere Versuche auf den nächsten Kilometern blieben ähnlich erfolglos.
Nachdem sich Pieterse an der zweiten Bergwertung (4. Kategorie) zwei Punkte für ihr Bergtrikot sicherte, machte sich Loes Adegeest (FDJ – Suez) kurz darauf an der dritten Bergwertung (4. Kategorie) auf den Weg und fuhr sich einen kleinen Abstand heraus. 80 Kilometer vor dem Ziel riss die Dritte des Zeitfahrens eine Lücke, die etwas später zunächst von Fem van Empel (Visma - Lease a Bike) und Julie van de Velde (AG Insurance – Soudal) geschlossen wurde.
Das Trio fuhr sich 60 Kilometer vor dem Ziel eine Minute Vorsprung heraus. Unterdessen hatte unter anderem Kool, die zusammen mit 15 Fahrerinnen zwischenzeitlich um mehr als eine Minute distanziert wurde, die Rückkehr ins Peloton geschafft.
Das Streckenprofil der 5. Etappe der Tour de France Femmes | Foto: Veranstalter
Doch ihr Vergnügen im Feld war nur von kurzer Dauer. Ein paar Wellen später war die Niederländerin wieder weit zurück – dieses Mal nur noch mit zwei Begleiterinnen. Das Peloton hingegen musste 50 Kilometer vor dem Ziel nun zwei Minuten Rückstand zur Spitze aufholen. Alice Towers (Canyon – SRAM) hatte versucht, aus dem Trio ein Quartett zu machen, musste ihren Versuch aber vorzeitig beenden.
Gut 30 Kilometer vor dem Ziel nahm das Peloton dann richtig Fahrt auf. SD Worx – Protime und später auch Movistar legten einen ordentlichen Zahn zu. Die maximal fast drei Minuten Rückstand waren so an der vorletzten Bergwertung (4. Kategorie) 28 vor dem Ziel auf die Hälfte reduziert. An der letzten Bergwertung (4. Kategorie) betrug der Rückstand nach mehreren Attacken unter eine Minute. Auch Franziska Koch (dsm-firmenich – PostNL) warf hier ihren Hut in den Ring.
An der Kuppe ging Pieterse in die Offensive. Das Feld riss auseinander, auch Gaia Realini (Lidl – Trek) und Riejanne Markus (Visma – Lease a Bike) ließen eine Lücke aufgehen, konnten bergab aber wieder aufschließen. Und dann kam der unheilvolle Kreisverkehr. Der Großteil des Hauptfeldes kam ausgangs der Kurve zu Fall, nur etwa 20 Fahrerinnen entkamen dem Sturz, der von einer Movistar-Fahrerin ausgelöst worden war.
Unter ihnen waren die fünf Frauen, die schließlich gemeinsam auf den letzten Kilometer gingen: Lippert, Norsgaard, Faulkner, Niewiadoma und Vas. Zunächst war die Gruppe noch größer, doch aufgrund des hohen Tempos, das ganz vorne angeschlagen wurde, taten sich mehrere Lücken auf.
Während im Kampf um den Tagessieg Lippert ihren Schlussspurt auf der leicht ansteigenden Zielgeraden zu früh ansetzte und noch von Vas und Niewiadoma überholt wurde, quälte sich Vollering mit schmerzverzerrtem Gesicht und ohne Helferin an ihrer Seite – auch Sprinterin Lorena Wiebes war noch vor ihr – dem Ziel entgegen, das sie schließlich mit knapp 1:50 Minuten Rückstand erreichte.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – Die Bilder nach dem 4-Sekunden-Krimi beim Finale der Tour de France Femmes 2024 in L'Alpe d'Huez waren so konträr, wie sie nur sein konnten: Auf der einen Seite die überglückliche Gesamts
07.10.2024Auf dem Weg zur neuen Macht im Frauenradsport?(rsn) - Canyon - SRAM Racing will mit dem Rückenwind des Sieges bei der Tour de France, einer Balance aus Talenten und routinierteren Fahrerinnen sowie dem nach eigenen Angaben schnellsten Rad im Pe
02.10.2024Niewiadoma: “Ich will mehr vom Leben, habe höhere Ziele“(rsn) - Katarzyna, kurz Kasia, Niewiadoma wird ihren Titel als Gravel-Weltmeisterin am kommenden Samstag in Belgien nicht verteidigen und hat ihre Saison mit der Straßen-WM am Sonntag abgeschlossen.
19.08.2024Nach zwei Colas startete Ludwig ihre erfolgreiche Aufholjagd(rsn) – Bei der letztjährigen Tour de France Femmes gelang Hannah Ludwig auf der Königsetappe zum Tourmalet mit Rang 13 bereits eine Spitzenplatzierung. Zum Finale der 3. Ausgabe, die mit der Berg
19.08.2024Für Niewiadoma reihten sich zum Tour-Finale alle Sterne auf(rsn) – Seit sie vor zehn Jahren Profi wurde, hat Kasia Niewiadoma 20 Siege feiern können, die meisten davon im Trikot des deutschen Teams Canyon – SRAM, dem die Polin seit 2018 angehört. Der bi
18.08.2024Sturz, Lüttich und Grand Bornand: Vollering sucht die 4 Sekunden(rsn) – Nie war ein Sieger oder eine Siegerin in L'Alpe d'Huez unglücklicher, als Demi Vollering (SD Worx – Protime) nach der Schlussetappe der Tour de France Femmes. Vier Sekunden fehlten der Ni
18.08.2024Vier Sekunden: Niewiadoma verteidigt Gelb gegen Vollering(rsn) - Die 8. Etappe der Tour de France Femmes über 149,9 Kilometer von Le Grand-Bornand nach Alpe d’Huez war an Spannung nicht zu überbieten. Im dramatischen Finish an den berühmten 21 Kehren z
17.08.2024Niewiadoma vs. Vollering: Showdown in L´Alpe d´Huez(rsn) – Die Tour de France Femmes spitzt sich auf den großen Showdown am Schlusstag zu. Die erste Bergankunft in Le Grand-Bornand hat für keine Vorentscheidung in der Gesamtwertung gesorgt und so
17.08.2024Für Lippert wurde es erst auf dem Schlusskilometer zu schnell(rsn) – Eine Position hat Liane Lippert (Movistar) in der Gesamtwertung hinauf nach Le Grand-Bornand Le Chinaillon verloren. Trotzdem sitzt die Friedrichshafenerin vor der brutalen Schlussetappe üb
17.08.2024Bergkönigin Ghekiere triumphiert solo in Le Grand-Bornand(rsn) – Justine Ghekiere (AG Insurance - Soudal Team) hat auf der 7. Etappe der 3. Tour de France Femmes (2.WWT) als Ausreißerin triumphiert und mit dem größten Erfolg ihrer Karriere auch die Fü
16.08.2024Mit Herz lässt Kerbaol Ceratizit - WNT jubeln(rsn) – Katarzyna Niewiadoma für Canyon – SRAM in Gelb, Cédrine Kerbaol Etappensiegerin und neue Gesamtzweite für Ceratizit - WNT: Die beiden deutschen Teams bei der Tour de France Femmes sind
16.08.2024In der Abfahrt geschlagen: Rooijakkers freut sich auf Alpen(rsn) – Das Finale der 6. Etappe der Tour de France Femmes in Morteau ist zu einem Paradebeispiel dafür geworden, dass Abfahrtskünste trotz aller Sicherheitsdebatten weiterhin wichtiger Bestandtei
(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad
21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2
21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.
21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be
20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy
20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b
20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an