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02.02.2025 | (rsn) – Mauro Schmid (Jayco – AlUla) hat beim Cadel Evans Great Ocean Road Race zu Ende gebracht, was er an selber Stelle vor zwei Jahren begonnen hatte: Der Schweizer Meister sicherte sich mit einem knapp neun Kilometer langen Solo von der Kuppe des berüchtigten Challambra Crescent bis ins Ziel in Geelong den ersten Sieg bei einem WorldTour-Eintagesrennen in seiner Karriere.
Drei Sekunden hinter ihm sprintete der Neuseeländer Aaron Gate (XDS – Astana) aus einer elfköpfigen Verfolgergruppe vor seinem Landsmann, dem Titelverteidiger Laurence Pithie (Red Bull – Bora – hansgrohe) auf Rang zwei. Vierter wurde Javier Romo (Movistar), Fünfter Andrea Bagioli (Lidl – Trek).
Als bester Deutscher sprintete Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek) an der Spitze der zweiten Verfolgergruppe mit 56 Sekunden Rückstand auf den 13. Platz, sein österreichischer Teamkollege Patrick Konrad und Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) kamen in derselben Gruppe als 18. und 22. ins Ziel.
"Der Schlüssel zu diesem Sieg war das Rennen vor zwei Jahren", erzählte Schmid im Sieger-Interview und erinnerte an seine beinahe deckungsgleiche Flucht von 2023. Auch damals setzte er sich kurz nach der bis zu 22 Prozent steilen Challambra-Rampe neun Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld ab, folgte damit aber damals dem Norweger Sven Erik Byström. Zu zweit blieben sie bis 300 Meter vor dem Ziel an der Spitze, wurden dann aber vom Feld doch noch geschluckt und Marius Mayrhofer feierte einen Sensationssieg im Sprint.
Diesmal war Schmid ganz allein vorn und blieb das auch. "Ich wusste vom letzten Mal, dass man, wenn man über die Kuppe oben voll durchzieht, schnell ein paar Sekunden haben kann. Diesmal habe ich vielleicht etwas zu lang gewartet damit und musste dann auch noch die Verpflegungszone abwarten. Aber bergab habe ich mein Gewicht zum Vorteil genutzt", erzählte Schmid von seiner Wiederholungstat, die nur einige Meter später begann, als zwei Jahre zuvor.
"Es war superhart. Ich habe gehört, dass ein paar Teams hinten noch zu zweit waren und dachte mir, dass das definitiv kein Vorteil für mich ist. Aber ich habe alles gegeben, bin Vollgas gefahren, konnte die zehn Sekunden lange halten, und es hat gereicht." Dabei profitierte Schmid sicherlich auch davon, dass bei den Verfolgern keine Einigkeit herrschte und beispielsweise Red Bull als eines von zwei doppelt vertretenen Teams zu wenig Verantwortung übernahm.
Für Schmids Team Jayco – AlUla war der Sieg in Geelong besonders wichtig. Die Australier spielten bei ihren Heim-Events in diesem Januar immer eine gute Rolle und vor allem Chris Harper, der auch in Geelong wieder mit einem Solo bis zehn Kilometer vor dem Ziel glänzte, setzte sich immer wieder stark in Szene. Einen Sieg aber feierten die Männer in Lila bislang nicht – ähnlich wie bei ihrem parallel laufenden zweiten 'Heimspiel' beim Titelsponsor in Saudi-Arabien: Dort bei der AlUla Tour fuhr man auf fünf Etappen sieben Top-5-Ergebnisse, darunter drei zweite Plätze, ein, aber ebenfalls keinen Sieg.
"Das Team hat mir sehr geholfen, mich hierauf vorzubereiten. Ich konnte ziemlich früh schon nach Australien kommen und das sollte ein großes Rennen für mich und das Team werden. Ich bin super happy, dass wir am letzten Tag hier in Australien dieses Ergebnis holen können", strahlte Schmid, für den es auch persönlich einer der bislang größten Erfolge war, neben seinem Giro-Etappensieg 2021 in Montalcino. "Ich glaube das hier reiht sich ziemlich weit oben ein. Es ist mein erster Sieg in einem WorldTour-Eintagesrennen – das ist schon etwas Besonderes!"
Schon kurz nach dem Start setzte sich ein Fahrer alleine vom Peloton ab: Andrea Raccagni Noviero (Soudal – Quick-Step) war auf der großen 110-Kilometer-Schleife über Ocean Grove und Torquay der Einzige, der in die Ausreißergruppe wollte und fuhr daher als Solist fast acht Minuten Vorsprung heraus. Rund 100 Kilometer vor Schluss aber begann das Peloton zu beschleunigen und 30 Kilometer später war der Italiener kurz nach der ersten von vier Passagen des Challambra Crescent (1,1 km bei 8,6%) gestellt.
Eingangs der drei je 21 Kilometer langen Schlussrunden von Geelong lösten sich Pieter Serry (Soudal – Quick-Step) und Oliver Bleddyn (Nationalteam Australien), wurden 15 Kilometer später aber ebenfalls wieder zurückgeholt. 46 Kilometr vor dem Ziel formierte sich noch ein letztes Ausreißer-Quartett um Chris Harper (Jayco – AlUla), das aber nach einer Runde an der Spitze bei der vorletzten Challambra-Passage in seine Einzelteile zerfiel. Harper blieb eingangs der Schlussrunde als einziger Spitzenreiter übrig und schaffte es bis an den Fuß des letzten Challambra-Anstiegs.
Dort aber flog die Konkurrenz, angeführt von den Ineos Grenadiers, an ihm vorbei. Die besten Kletterer fuhren mit extrem hohem Tempo die steile Rampe mit ihren bis zu 22 Prozent auf den letzten Metern hinauf und nur zehn Mann blieben bis über die Kuppe ganz vorne beisammen. Sie schauten sich oben auf der Kuppe gegenseitig an, doch dann gab Schmid in die Abfahrt hinein Vollgas und zog durch. Er fuhr bergab einige Sekunden Vorsprung heraus, bevor es in den nur 400 Meter langen aber ebenfalls sehr steilen Gegenanstieg in der Melville Avenue ging.
Allein fuhr der Schweizer Meister dort hinauf und erreichte die letzten sechs Kilometer mit knapp zehn Sekunden Vorsprung auf nun zwölf Verfolger: Laurence Pithie, Finn Fisher-Black (beide Red Bull – Bora – hansgrohe), Andrea Bagioli (Soudal – Quick-Step), Magnus Sheffield (Ineos Grenadiers), Lewis Askey, Rémy Rochas (beide Groupama – FDJ), Javier Romo (Movistar), Oscar Onley (Picnic – PostNL), Aaron Gate (XDS – Astana), Corbin Strong, Michael Woods (beide Israel – Premier Tech) und Esteban Chaves (EF Education – EasyPost).
Askey verlor bald den Anschluss an die Gruppe und es fehlte die Einigkeit: Red Bull und Israel waren zwar doppelt vertreten, aber Woods machte die meiste Verfolgungsarbeit allein. Der Abstand zur Spitze blieb bis auf die letzten zwei Kilometer konstant. Dort attackierte hinten Fisher-Black und zog Onley sowie Bagioli und Strong mit sich. Niemand von ihnen wollte dem Neuseeländer aber helfen und Pithie führte den Rest der Verfolgergruppe auf dem Schlusskilometer wieder an das Quartett heran.
Ungeachtet dessen zog Schmid an der Spitze unwiderstehlich weiter durch und fuhr zum Solo-Sieg in Geelong – dem erst zweiten bei der neunten Auflage des noch jungen Rennens.
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