Personeller Neuanfang nach zahlreichen Abgängen

Thüringer Energie Team steht vor einem "Jahr der Bewährung"

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Thüringer Energie Teamchef Jörg werner (li.) mit Marcel Kittel nach dessen U23-Zeitfahrsieg bei den Deutschen Straßenmeisterschaften 2010 in Sangerhausen Foto: ROTH

01.03.2011  |  (rsn) - Nach der erfolgreichsten Saison seiner Geschichte sieht die Sportliche Leitung des Thüringer Energie Teams die Mannschaft vor einem „Jahr der Bewährung“, wie es in einer Pressemitteilung vom Dienstag heißt. Nach dem Weggang der beiden Kapitäne John Degenkolb (zu HTC-Highroad) und Marcel Kittel (zu Skil-Shimano) sowie weiterer älterer Fahrer hat der U23-Rennstall einen personellen Neuanfang wagen müssen. „Wir gehen die neue Saison realistisch an und nehmen die Siege aus dem Vorjahr nicht als Maßstab. Das wäre vermessen. Die Mannschaft ist jünger geworden und muss sich erst finden“, erklärte Teammanager Jörg Werner.

Einen höheren Stellenwert soll in diesem Jahr wieder die U23-Bundesliga einnehmen. Zwar gewann Degenkolb in der vergangenen Jahr die Einzelwertung, die Teamwertung spielte aber in der damaligen Saisonplanung keine Rolle. „Wir haben unser Rennprogramm auf die internationalen Höhepunkte ausgerichtet und daher einige Bundesligarennen nur mit einer Minimalbesetzung bestritten. Jetzt wollen wir wieder gewinnen“, kündigte Werner an.

Zudem will das Team mit einer starken Bahnfraktion Erfolge einfahren. Neben Jakob Steigmiller, Marcel Barth und Ralf Matzka richten auch Kersten Thiele und Johannes Kahra ein besonderes Augenmerk auf die Bahn. „Mit diesen Jungs werden wir bei den Deutschen Meisterschaften in einigen Entscheidungen ein Wörtchen um die Medaillen mitreden können. Vor allem können wir mal wieder einen konkurrenzfähigen Vierer an den Start bringen“, sagte Werner dazu.

Auch in diesem Jahr führt das Team sein „Duales System“ fort, in dem die jungen Fahrer sich neben dem Sport auf ihre berufliche Ausbildung konzentrieren können. „Somit sind die Sportler nicht auf ein Einkommen aus einer möglichen Radsportkarriere angewiesen, sondern könnten auch im normalen Leben Fuß fassen“, erklärte Werner, der die Doppelgleisigkeit auch als Maßnahme im Anti-Dopingkampf versteht: „Dadurch sollen Verlockungen, in schwachen Momenten in die Trickkiste zu greifen, von vornherein unterbunden werden. Bildung ist genauso wichtig wie gute Leistungen auf dem Rad.“

So werden Kevin Predatsch, Fabian Thiel, Kersten Thiele, Tassilo Fricke und Johannes Kahra in diesem Jahr ihre Schulausbildung abschließen. Jakob Steigmiller und Simon Nuber werden vom Team beim Studium unterstützt. Mike Willam absolviert ein Soziales Jahr. Ralf Matzka, Jasha Sütterlin und Bastian Bürgel schließlich sind in der Sportfördergruppe der Bundeswehr, während Marcel Barth als Polizist arbeitet.

Die sportliche Leitung teilt sich Werner erneut mit Ex-Telekom-Profi Stephan Schreck. Jens Lang wird bei ausgewählten Rennen im Einsatz sein.

Das Aufgebot 2011: Marcel Barth, Bastian Bürgel, Simon Nuber, Jakob Steigmiller, Mike Willam, Ralf Matzka, Johannes Kahra, Tassilo Fricke, Kevin Predatsch, Fabian Thiel, Kersten Thiele, Jasha Sütterlin

Zugänge: Ralf Matzka, Johannes Kahra, Tassilo Fricke, Kevin Predatsch, Fabian Thiel, Kersten Thiele, Jasha Sütterlin

Abgänge: John Degenkolb, Marcel Kittel, Maximilian May, Lucas Schädlich, Philipp Klein, Florian Harbig

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