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29.12.2011 | (rsn) - Die Wachablösung im Zeitfahren scheint vollzogen. In der Saison 2011 war nicht mehr Fabian Cancellara (Leopard-Trek) das Maß aller Dinge, sondern Tony Martin (HTC- Highroad). Im Kampf gegen die Uhr feierte der Deutsche nicht weniger als neun Siege, während sich der Schweizer mit vier Erfolgen begnügen musste.
"Die Zeitabstände, die ich in den Zeitfahren herausgefahren habe, zeigen, ich habe zu den anderen ein gutes Polster. Das soll jetzt nicht überheblich klingen, aber für mich war es am beeindruckendsten, dass ich meine Form von Februar bis Oktober halten konnte und in den Zeitfahren praktisch unschlagbar war. ", sagte Martin zu Radsport News mit Blick auf sein Radsportjahr.
Gekrönt wurde die überragende Saison des 26-Jährigen mit dem Gewinn des Weltmeistertitels in Kopenhagen. "Damit ging für mich ein Traum in Erfüllung", so Martin, der in diesem Jahr insgesamt zwölf Siege einfahren konnte und in der dänischen Hauptstadt mit einer perfekten Fahrt den Briten Bradley Wiggings und Titelverteidiger Cancellara auf die Plätze verwies.
Mit seiner Stärke in seiner Paradedisziplin sicherte sich Martin zudem drei Rundfahrtsiege. Sowohl bei der Algarve-Rundfahrt (Kat. 2.1) als auch bei Paris-Nizza und der Peking-Rundfahrt zum Saisonausklang legte Martin mit Erfolgen in Zeitfahren den Grundstein zum Gesamterfolg.
Bei der Tour de France spielte der in der Schweiz lebende Eschborner in der Gesamtwertung zwar keine Rolle, dafür konnte er aber im Zeitfahren von Grenoble den späteren Gesamtsieger Cadel Evans (BMC) knapp hinter sich lassen und seinen ersten Tageserfolg bei der Frankreich-Rundfahrt feiern. Cancellara landete sogar nur auf Platz acht.
Dazu kamen Siege in den Zeitfahren der Baskenland-Rundfahrt, dem Critérium du Dauphiné, der Vuelta a Espana und schließlich bei seinem letzten Auftritt 2011, dem Chrono des Nations. Einziger Wermutstropfen war die verpasste Titelverteidigung bei den deutschen Meisterschaften. Im Zeitfahren von Neuwied musste Martin sich seinem Teamkollegen Bert Grabsch geschlagen geben.
Nach der Auflösung von HTC-Highroad fahren die beiden in der kommenden Saison für das belgische Team Omega Pharma QuickStep. Martins großes Ziel ist der Sieg im Olympischen Zeitfahren von London. Aber auch die Tour de France steht wieder ganz oben auf dem Notizblock - vor allem wegen der zwei langen Zeitfahren. Martin will sein Auge zunächst darauf und nicht auf die Gesamtwertung richten.
"Ich will mich auf das konzentrieren, was ich kann. Das sind die Zeitfahren. Zwei mögliche Tour-Etappensiege sind ja auch etwas. Vielleicht suche ich mir auch noch eine Etappe raus, bei der ich angreifen kann", kündigte Martin an.
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