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23.11.2012 | (rsn) - In seiner Parade-Disziplin konnte Patrick Gretsch (Argos-Shimano) auch in der abgelaufenen Saison seine Qualitäten unter Beweis stellen. Bei gleich vier stark besetzten Zeitfahren fuhr der 25-jährige Thüringer in die Top Ten.
Der Zeitfahrsieg zum Saisonauftakt bei der Andalusien-Rundfahrt (Kat. 2.1), der ihm auch für zwei Tage das Führungstrikot einbrachte, war sicherlich eines der Highlights dieses Jahres. “Alles, was ich sagen kann ist: Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht so wie dieses Mal. Erstes Rennen…erster Sieg. Ich bin einfach nur unglaublich glücklich”, twitterte Gretsch nach dem Rennen.
Aber auch seine erste Tour de France lief sehr gut. Gretsch wurde im prolog von Lüttich Siebter, kämpfte sich danach durch die schweren Etappen und wurde im langen Zeitfahren von Bonneval nach Chartres sogar Sechster. Das waren Ergebnisse, die dem Tour-Debütanten noch lange in Erinnerung bleiben werden. "Ich bin im Prolog Siebter geworden, sogar Sechster im letzten Zeitfahren und konnte mich am drittletzten Tag in einer Ausreißergruppe zeigen. Das Rennen war sehr hart, aber ich will nächstes Jahr unbedingt wieder am Start stehen. Meine erste Tour hat mir Hunger auf mehr gemacht", sagte Gretsch dazu.
Wohl auchd eshalb, weil er auf der 18. und längsten Etappe - unmittelbar vor dem Zeitfahren - in der prominent besetzten Ausreißergruppe des Tages dabei war, die sich Hoffnungen auf den Tagessieg machen durfte. "Nach dem guten Prolog habe ich mich kaum in Szene setzen können und darüber war ich schon ein wenig enttäuscht. Ich wollte nicht die Tour beenden, ohne mich nicht nochmal in Szene gesetzt zu haben. Und alles nur auf das Zeitfahren setzen wollte ich auch nicht. Deshalb habe ich an diesem Tag alles gegeben, um in der Gruppe dabei zu sein – was ja letztlich auch geklappt hat", erklärte er die Kraft raubende Aktion.
Seine Qualitäten als Rundfahrer zeigte der in der Schweiz lebende Erfurter mit seinem elften Gesamtrang bei der Bayern-Rundfahrt, wo er zugleich zweitbester Deutscher war.
Gretsch musste aber auch einige Rückschläge einstecken. Bei den deutschen Zeitfahrmeisterschaftenn Zwenkau blieb dem Vorjahresdritten nur ein enttäuschender achter Platz, der ihn das Olympia-Ticket kostete. Auch bei den Weltmeisterschaften in Valkenburg hatte sich der WM-Debütant sicherlich mehr als Rang 27 erhofft.
In der kommenden Saison, seiner zweiten beim niederländischen Team Argos-Shimano, wird Gretsch weiter an seinen Zeitfahrfähigkeiten arbeiten und sich in seiner Spezial-Disziplin weiter verbessern wollen. Aber auch bei mittelschweren Rundfahrten will sich der Argps-Profi vorne im Gesamtklassement landen und damit zum kompletten Fahrer reifen.
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