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23.12.2012 | (rsn) – Trotz einer starken Tour de France war die Saison 2012 eine große Enttäuschung für Fabian Cancellara (Radioshack-Nissan). Bei den Frühjahrsklassikern musste er nach einem Sturz verletzungsbedingt aussetzen, bei den Olympischen Spielen verhinderte ebenfalls ein Sturz eine Medaille im Straßenrennen und ein fünfter Weltmeistertitel in seiner Paradedisziplin, dem Zeitfahren, kam auch nicht dazu.
Das Jahr hatte für Cancellara dabei mit einem Sieg bei der Strade Bianche (Kat. 1.1) und dem Zeitfahrerfolg bei Tirreno-Adriatico mehr als ordentlich begonnen. Dass der Formaufbau hinsichtlich der flämischen Klassiker genau passte, zeigte der Schweizer mit Platz zwei beim ersten großen Eintagesrennen der Saison, Mailand-San Remo.
Der Tiefschlag erfolgte allerdings wenige Tage später bei der Flandern-Rundfahrt. Dort stürzte der Mit-Favorit und zog sich einen vierfachen Schlüsselbeinbruch zu. Dadurch fiel der Radioshack-Profi auch für Paris-Roubaix aus. „Wenn Fabian diesen Sturz nicht gehabt hätte, bin ich sicher, dass wir im Finale bei den Favoriten dabei gewesen wären. Er hatte eine gute Chance zu gewinnen. Aber das ist alles `wenn und hätte'", sagte Johann Bruyneel, Team-Manager von RadioShack, nach dem Rennen. „Das ist natürlich eine große Enttäuschung für ihn und das gesamte Klassiker-Team. Sie haben alle den ganzen Winter über für diese Klassiker hart gearbeitet und das ist jetzt vorbei", so der Belgier weiter.
So richtig in Schwung kam der 31-Jährige erst wieder im Juni. Bei der Tour de Suisse meldete er sich mit zwei zweiten Plätzen in den Zeitfahrwettbewerben zurück. Bei den Schweizer Zeitfahrmeisterschaften konnte Cancellara dann erwartungsgemäß den Sieg einfahren und seinen insgesamt siebten Titel holen. Im Straßenrennen reichte es immerhin zu Platz drei.
Die anschließende Tour de France war für Cancellara ein voller Erfolg. Nach seinem Sieg im Auftaktzeitfahren trug er insgesamt sieben Tage das Gelbe Trikot und war mit zwei weiteren Top-Vier-Ergebnissen der Dominator der ersten Tour-Woche. „Angesichts der schwierigen letzten Monate mit meinem Sturz hätte ich mir keinen besseren Start bei der Tour wünschen können“, so Cancellara nach seinem Prolog-Sieg.
Im Anschluss an die Tour, die Cancellara vor der elften Etappe aufgrund der Geburt seines Kindes verließ, standen die Olympischen Spiele von London im Fokus. Dort wollte der Schweizer sowohl im Straßenrennen als auch im Zeitfahrwettbewerb eine Medaille holen. Daraus wurde jedoch nichts. Im Straßenrennen stürzte Cancellara aussichtsreich im Rennen liegend und war somit aus dem Rennen um die ersten drei Plätze.
Die zugezogene Schulterprellung behinderte den Berner auch wenige Tage später beim Zeitfahren so sehr, dass nur Platz sieben heraussprang. „Ich bin zufrieden und habe alles gegeben. Das ist das, was zählt bei Olympischen Spielen. Ich bin unglaublich stolz auf meine Leistung“, kommentierte Cancellara seinen Auftritt gegenüber dem Schweizer Fernsehen.
Dies sollte Cancellaras letzter Saisoneinsatz sein. Nach den Olympischen Spielen wurde er erneut an der Schulter operiert. Dabei wurde dem Schweizer ein zehn Zentimeter langer Stift entfernt, der ihm nach seinem vierfachen Schlüsselbeinbruch im April eingesetzt worden war. Somit war auch die WM in Valkenburg, bei der Cancellara hätte seinen fünften WM-Titel im Zeitfahren einheimsen können, passé.
Die Ziele für die kommende Saison hat Cancellara bereits ausgemacht. "In erster Linie konzentriere ich mich 2013 auf Paris Roubaix und die Flandern-Rundfahrt. Über die Tour denke ich noch nach. Vielleicht verzichte ich darauf, zumal es keinen Prolog geben wird», sagte der Schweizer der belgischen Zeitung «Het Nieuwsblad».
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