--> -->
05.03.2013 | (rsn) – Die Startliste der 48. Auflage der Fernfahrt Tirreno-Adriatico (06 - 12. März) liest sich wie das aktuelle Who is Who des Radsports und wäre auch einer Tour de France würdig. In den Sprints werden André Greipel, Mark Cavendish und Peter Sagan aufeinander treffen, im abschließenden Zeitfahren kommt es zum Duell zwischen dem zweifachen Weltmeister Tony Martin und dem vierfachen Titelträger Fabian Cancellara.
Um den Gesamtsieg beim „Rennen zwischen den Meeren" kämpfen so große Namen wie Titelverteidiger Vincenzo Nibali, Alberto Contador, Chris Froome, Joaquim Rodriguze und Cadel Evans. Einzig Toursieger Bradley Wiggins fehlt - der Brite hat kurzfristig seinen Start abgesagt und trainiert stattdessen auf Teneriffa.
Insgesamt 22 Mannschaften stehen bei dem siebentägigen Rennen am Start. Neben den 19 WorldTour-Teams wurde auch die deutsche NetApp-Endura-Formation, das italienische Vini Fantini-Team sowie der südafrikanische Zweitdivisionär MTN-Qhubeka mit Kapitän Gerald Ciolek eingeladen.
Die Strecke: Die 48. Auflage der Fernfahrt zwischen dem Tyrrhenischen und dem Adriatischen Meer wird in der Toskana mit einem Mannschaftszeitfahren eröffnet. Der Startschuss für die 16,9 Kilometer lange Strecke fällt in San Vincenzo, einem der beliebtesten Badeorte an der Tyrrhenischen Küste und zugleich auch Startort des bereits im Februar ausgetragenen GP Costa degli Etruschi. Die zumeist flache Strecke mit nur wenigen Kurven stellt keine hohen Ansprüche an die Fahrer, die Teams können deshalb mit Höchsttempo über die Strecke jagen. Lediglich vier 90-Grad-Kurven werden den Rhythmus etwas bremsen.
Auch die 2. Etappe wird in San Vincenzo gestartet. Die 232 Kilometer nach Indicatore bedeuten den längsten Tag des Rennens. Topografisch halten sich die Schwierigkeiten mit zwei Bergpreisen der 3. Kategorie in der ersten Rennhälfte aber in Grenzen, so dass wohl am Ende die Sprinter den Sieg unter sich ausmachen werden. Der Weg nach Indicatore, einem Vorort der 100.000-Einwohner-Stadt Arezzo, führt das Peloton weg von der Küste ins Landesinnere. In Indicatore steht ein fünf Mal zu fahrender, 12,4 Kilometer langer Rundkurs auf dem Programm, auf dem die Sprinter sich bereits mit der Zielgerade anfreunden können. Gerne an diese Ankunft zurück erinnern wird sich Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step), der vor einem Jahr noch im Sky-Dress die Etappe in Indicatore gewann.
Das dritte Teilstück, das in Indicatore gestartet wird, führt die Fahrer in das südlich gelegene Narni Scalo. Auf der 190 Kilometer langen Strecke geht es gerade in der zweiten Hälfte deutlich hügeliger zu, so dass ein Massensprint nicht vorprogrammiert. Bei entsprechendem Tempo könnten sich vor allem auf den letzten 30 Kilometern gefährliche Gruppen bilden, die den Tagessieg in der umbrischen Kleinstadt unter sich ausmachen könnten.
Größe Zeitabstände wird es tags darauf auf der Königsetappe geben. Der vierte Abschnitt mit Ziel in den Abruzzen ist zwar mit 170 Kilometern nicht besonders lang, dafür aber warten mehrere anspruchsvolle Steigungen, gekrönt von der Bergankunft am Prati di Tivo, auf das Peloton. Bevor die Fahrer den insgesamt 14,4 Kilometer langen und im Schnitt 7,2 Prozent steilen Schlussanstieg in Angriff nehmen, dürfte das Peloton bereits an den vorherigen Anstiegen - dem nicht klassifizierten Sella die Corno nach 94 Kilometern und dem in knapp 1300 Metern Höhe gelegenen Passo delle Cappanelle nach 132 Kilometern - deutlich ausgedünnt worden sein. Die in 1.450 Metern gelegene Bergankunft stand bereits im Vorjahr auf dem Programm, damals war Vincenzo Nibali erfolgreich, der spätere Rundfahrtsieger.
Am fünften Tag hat das Peloton die Adria erreicht. Für die 5. Etappe ist nur eines auszuschließen: Auf der 220 Kilometer langen Fahrt von der adriatischen Küstenstadt Ortono zur Universitätsstadt Chieti werden aufgrund des anspruchsvollen Terrains sicherlich nicht die Sprinter das Rennen um den Sieg machen. Mit zwei schweren Anstiegen sowie einem hügeligen Finale könnten zum einen die Klassementfahrer einen Überraschungscoup landen. Wahrscheinlicher ist jedoch ein erfolgreiches Fluchtunternehmen, da die Hauptschwierigkeit des Tages, der in 1310 Metern Höhe gelegene Passo Lanciano, bereits 40 Kilometer vor dem Ziel überquert wird. Aber auch wenn eine Ausreißergruppe den Sieg unter sich ausmachen sollte, so müssen die Klassementfahrer bis zum Schluss hellwach sein. Denn auf den letzten sieben Kilometern stehen nochmals zwei steile Rampen an, die erste ist 16 Prozent steil, die zweite gut 1,5 Kilometer vor dem Ziel ist sogar bis zu 19 Prozent.
Auch auf der 6. Etappe werden die Fahrer auf eine über 200 Kilometer lange Reise geschickt. Rund um den adriatischen Küstenort Porto Sant'Elpidio müssen insgesamt 209 Kilometer zurückgelegt werden. In Porto Sant'Elpidio, das zuletzt 2012 Etappenziel beim Giro d`Italia war, könnten trotz eines welligen Parcours die Sprinter wieder die Chance auf ein Erfolgserlebnis haben. Allerdings müssen ihre Helfer auf der Hut sein, denn bevor es auf den letzten zehn Kilometern nahezu topfeben zum Zielort geht, steht noch die dritte und letzte Überquerung des über 350 Meter 27 Prozent steile Sant'Elpidio a Mare knapp 20 Kilometer vor dem Ziel an. Hier könnte der eine oder andere Sprinter an seine Grenzen stoßen.
Den Abschluss von Tirreno-Adriatico bildet wie in den beiden Vorjahren auch ein 9,2 Kilometer langes, topfebenes Einzelzeitfahren rund um San Benedetto del Trento entlang der Adria. Hier werden die Spezialisten wie Tony Martin (Omega Pharma Quickstep) oder Fabian Cancellara (Radioshack-Leopard) den Tagessieg unter sich ausmachen. Doch auch die Klassementfahrer müssen nochmals alles aus sich herausholen, um ihre Positionen in der Gesamtwertung zu behaupten oder sogar noch zu verbessern.
Die Favoriten: Angesichts von nur wenigen Zeitfahrkilometern wird die Fernfahrt mit der Bergankunft am Prati di Tivo entschieden. Hochmotiviert tritt der Italiener Vincenzo Nibali (Astana) an, der seinen Titel verteidigen möchte. Doch mit dem Spanier Alberto Contador (Saxo-Tinkoff), dem Australier Cadel Evans (BMC/Sieger 2011), dem Spanier Joaquim Rodriguez (Katusha) und dem Briten Chris Froome (Sky) stehen Nibali gleich vier Hochkaräter gegenüber, die nun auch in Italien ihren ersten, im Falle von Evans den zweiten Gesamtsieg bei der Fahrt zwischen den Meeren einfahren wollen.
In den Kampf um die vorderen Platzierungen eingreifen wollen aber auch die Italiener Domenico Pozzovivo (Ag2r), Damiano Cunego (Lampre-Merida) und Stefano Garzelli (Vini Fantini), der Niederländer Bauke Mollema (Blanco), der Spanier Samuel Sanchez (Euskaltel), der Kolumbianer Sergio Henao (Sky) sowie der US-amerikanische Vorjahreszweite Chris Horner (Radioshack-Leopard). Gespannt sein darf man, in welcher Form sich dessen luxemburgischer Teamkollege Andy Schleck (Radioshack-Leopard) präsentieren wird.
Ähnlich wie die Gesamtwertung werden auch die Sprintankünfte heiß umkämpft sein. Mit André Greipel (Lotto-Belisol), seinem Landsmann John Degenkolb (Argos-Shimano), dem Slowaken Peter Sagan (Cannondale) sowie dem Briten Mark Cavendish (Omega Pharma Quickstep) stehen in Italien vier der weltbesten Sprinter am Start, die besonders auf den ersten beiden Etappen ihre Chancen wittern.
Und auch die Riege der Herausforderer um Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka), den Italienern Manuel Belletti (Ag2r), Robert Ferrari (Lampre-Merida), Daniele Bennati (Saxo Tinkoff), Francesco Chicchi, Oscar Gatto (beide Vini Fantini) und Giacomo Nizzolo (Radioshack-Leopard), dem Australier Matt Goss (Orica GreenEdge), dem Norweger Thor Hushovd (BMC), dem Franzosen Arnaud Demare (FDJ), dem Spanier José Ventoso (Movistar) sowie dem US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Sharp) ist klanghaft besetzt.
Die Etappen:
1. Etappe, Mittwoch, 6. März: San Vincenzo - San Vincenzo, 16.9km, MZF
2. Etappe, Donnerstag, 7. März: San Vincenzo - Indicatore (Arezzo), 232km
3. Etappe, Freitag, 8. März: Indicatore (Arezzo) - Narni Scalo, 190km
4. Etappe, Samstag, 9. März: Narni - Prati di Tivo, 173km
5. Etappe, Sonntag, 10. März: Ortona - Chieti, 230km
6. Etappe, Montag, 11. März: Porto Sant'Elpidio - Porto Sant'Elpidio, 209km
7. Etappe, Dienstag, 12. März: San Bendetto del Tronto - San Bendetto del Tronto, 9.2 km, EZF
Die Teams: Lampre-Merida, Cannondale, Omega Pharma-Quick-Step, Lotto Belisol, Blanco, Argos-Shimano, Vacansoleil-DCM, Garmin-Sharp, BMC, Euskaltel-Euskadi, Movistar, Ag2r, FDJ, Saxo-Tinkoff, Sky, Katusha, Astana, Orica-GreenEdge, RadioShack-Leopard, NetApp-Endura, MTN-Qhubeka, Vini Fantini
(rsn) – Auch Christian Knees (Sky) wird die 6. Etappe von Tirreno-Adriatico in Erinnerung bleiben. „Die Etappe am Montag war eine der brutalsten, die ich je gefahren bin: ständiges Rauf und Runte
13.03.2013Bei Martins Team blüht „Kwiatek“ auf(rsn) – Zwar ist Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) kein unbeschriebenes Blatt mehr. Aber der junge Pole war als Vierter bei Rundfahrt Tirreno-Adriatico doch die große Überraschung der i
13.03.2013Rodriguez: Frust trotz Etappensieg(rsn) – Freude und Leid lagen für die spanischen Profis bei der diesjährigen Ausgabe von Tirreno-Adriatico eng beieinander. Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) schaffte es auf´s Podium, Joaquím Rodr
13.03.2013Nur Martin war stärker als Malori(rsn) – Auch ohne Tagessieg konnte das Team Lampre-Merida mit dem Ausgang des 48. Tirreno-Adriatico zufrieden sein. Der Italiener Damiano Cunego eroberte das Bergtrikot, sein Landsmann Adriano Malor
12.03.2013Martin: In neuer Position schneller unterwegs(rsn) – Von seiner ersten Teilnahme am Tirreno-Adriatico kehrt Tony Martin mit zwei Siegen im Gepäck zurück. Zum Auftakt der italienischen Fernfahrt gewann der Zeitfahrweltmeister mit Omega Pharma
12.03.2013Martin gewinnt Zeitfahren, Nibali verteidigt seinen Titel(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) hat bei der 48. Auflage von Tirreno-Adriatico das abschließende Einzelzeitfahren souverän gewonnen. Der Italiener Vincenzo Nibali (Astana) verteidigte
12.03.2013Froome: Falsche Übersetzung, falsche Kleidung(rsn) – Noch am Sonntag sah es für das Team Sky nach einem Double aus. Der Australier Richie Porte gewann die 71. Austragung von Paris-Nizza, der Brite Christopher Froome lag bei der 48. Auflage de
12.03.2013Acquarone entschuldigt sich für die zu schwere Strecke(rsn) – Viel Kritik mussten sich die Organisatoren von Tirreno-Adriatico nach der gestrigen Etappe anhören. Auf den spektakulären und mit Anstiegen gespickten 209 Kilometern rund um Porto Sant´E
12.03.2013Phinney kämpft 120 Kilometer umsonst(rsn) –120 Kilometer fuhr Taylor Phinney (BMC) auf der denkwürdigen 6. Etappe von Tirreno-Adriatico allein hinter dem Feld. Das Ziel in Porto Sant´Elpidio erreichte der 22 Jahre alte US-Amerikaner
12.03.2013Tony Martin will noch einen raushauen(rsn) – Im Gesamtklassement von Tirreno-Adriatico spielt Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) schon seit der Königsetappe am Samstag keine Rolle mehr. Zum Abschluss der Fernfahrt will der Weltmeis
11.03.2013Andy Schleck mental noch nicht vom Sturz erholt?(rsn) – Nach knapp 50 Kilometern auf der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico war für Andy Schleck (RadioShack-Leopard-Trek) das Rennen gelaufen. Der 27 Jahre alte Luxemburger stieg vom Rad und gab auf
11.03.2013Cunego macht sein Versprechen wahr(rsn) – Nach der gestrigen Etappe hatte Daminao Cunego nicht zuviel versprochen. Er wolle sich noch einiges für den Montag aufheben und habe deshalb im Finale zurückgesteckt, sagte der kleine Ital
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
05.11.2024Vollerings neues Team hat langfristige Planungssicherheit(rsn) - Die Equipe FDJ - Suez kann langfristig planen. Wie der ambitionierte französische Frauen-Rennstall bekannt gab, habe man sich mit den beiden Namenssponsoren auf Vertragsverlängerungen bis je
05.11.2024Tod der Mutter verdrängte sportliche Erfolge in den Hintergrund(rsn) – Hinter Anton Albrecht (P&S Metalltechnik – Benotti) liegt ein schwieriges Jahr. Im Saisonverlauf wusste er zu überzeugen und sich etwa mit einem zweiten Etappenrang bei Belgrade Banjaluka
05.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
04.11.2024Krankheiten und Reisestress raubten die Freude am Radsport(rsn) – Erst zur Saison 2023 wechselte Mountainbiker Pirmin Eisenbarth auf die Straße und sorgte in Diensten des deutschen Kontinental-Teams Bike Aid mit zahlreichen Spitzenplatzierungen für Furor
04.11.2024Van Anrooij an verengter Beckenarterie operiert(rsn) - Shirin van Anrooij wird auf Einsätze in dieser Cross-Saison verzichten müssen. Wie die 22-jährige Niederländerin auf Instagram mitteilte, sei sie an einer verengten Beckenarterie ihres lin
04.11.2024Gemischte Gefühle nach größtem Karriereerfolg(rsn ) – Nach zwei Jahren bei Lotto – Kern Haus wechselte Ole Theiler im vergangenen Winter zu Storck – Metropol, um sich in seinem letzten U23-Jahr als Kapitän für ein Profiteam zu empfehlen.
04.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c
03.11.2024Ein Lernjahr mit einem großen Rückschlag(rsn) – 2024 war ein Jahr mit Licht und Schatten für Fabian Steininger (Maloja Pushbikers). Der 24-jährige Österreicher ging in seine zweite Saison beim deutschen Kontinental-Team und fühlte si
03.11.2024Nys fliegt in Pontevedra zu seinem ersten großen Titel(rsn) – Nach seinem schwarzen Tag in Pontchateau im letzten Jahr hat der Belgier Thibau Nys im spanischen Pontevedra zum Abschluss der Cross-Europameisterschaften seinen ersten großen Titel in der
03.11.2024Van Empel zum dritten Mal in Folge Europameisterin vor Alvarado(rsn) – Fem van Empel heißt die alte und neue Cross-Europameisterin. Im spanischen Pontevedra schlug die Niederländerin bei sommerlichen Temperaturen im Sprintduell ihre Landsfrau Ceylin del Carme
03.11.2024Nach Haverdings Pech macht Michels die Titelverteidigung klar(rsn) – Jente Michels ist bei der Cross-EM im spanischen Ponteverda die Titelverteidigung im U23-Rennen der Männer gelungen. Der 21-jährige Belgier setzte sich auf dem technisch anspruchsvollen un