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31.03.2013 | (rsn) – Peter Sagan (Cannondale) war auch mit dem zweiten Platz bei der Flandern-Rundfahrt sehr glücklich. Das zeigte der Slowake bereits beim Überqueren der Ziellinie, wo er zwar fast anderthalb Minuten nach dem überlegenen Sieger Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) ankam, aber trotzdem die Faust zum Jubel ballte. Und das demonstrierte der 23-Jährige erneut, als er auf dem Siegerpodest gut gelaunt einen seiner typischen Lausbuben-Auftritte hatte und dabei über die Strenge schlug.
Offensichtlich gefiel Sagan nämlich das blonde Podium-Mädchen, das die Fahrer beglückwünschte, so gut, dass er kurzzeitig seine Manieren vergaß. Als sie ihm den Rücken zudrehte, um Cancellara den obligatorischen Sieger-Kuss aufzudrücken, nutzte der Zweitplatzierte die Gunst der Sekunde: Er schaute der jungen Frau zunächst auf den Po, um dann die Hand auszustrecken und mit einem schelmischen Grinsen hineinzuzwicken – ganz ohne Scham und vor einem Millionen-Publikum. „Ich wollte der Frau gegenüber nicht respektlos sein“, entschuldigte sich Sagan via Twitter, als er realisierte, was er angestellt hatte. „Es sollte nur ein Scherz sein, tut mir leid.“
Doch der „Fehlgriff“ des Slowaken zeigte eben auch, wie gelöst er nach dem Rennen war. Der zweite Platz in Flandern hinter Cancellara schmeckte Sagan ganz offensichtlich deutlich besser als der zweite Platz in San Remo hinter Gerald Ciolek (MTN Qhubeka). Denn während er den Deutschen in Italien unterschätzt hatte, verlor er diesmal gegen einen schlicht und einfach überlegenen Kontrahenten. „Fabian war besser“, gestand der Gent-Wevelgem- Gewinner letztlich ein. „Am Kwaremont konnte ich ihm noch folgen, aber am Paterberg war es dann vorbei.“
Dass das Rennen um den Sieg zugunsten von Cancellara gelaufen war, sah Sagan nach dem entscheidenden Angriff des Schweizers schnell ein. „Ich habe dann sofort den Schalter umgelegt und mit Jurgen zusammengearbeitet, um wenigstens Platz zwei und drei auszufahren“, so der Cannondale-Kapitän später. „Das war nötig, weil uns die Anderen dicht auf den Fersen waren.“ Anstatt dem verpassten Sieg nachzutrauern, konzentrierte sich Sagan auf Platz zwei und wurde schließlich belohnt, weil Jurgen Roelandts (Lotto Belisol) dem letzten Antritt seines Kontrahenten auf der Zielgerade nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Aus Cancellaras Überlegenheit zog Sagan sogleich weitere Konsequenzen und kündigte an unmittelbar nach dem Rennen an, was er schon vorher in Erwägung gezogen hatte: Der Alleskönner wird auf Paris-Roubaix verzichten. „Wenn ich heute gewonnen hätte, wäre ich auch dort angetreten. Aber so werde ich mir jetzt eine Pause gönnen, um dann in den Ardennen wieder voll anzugreifen“, sagte Sagan, der offenbar nicht glaubt, im Velodrom von Roubaix vor Cancellara ankommen zu können.
Und anstatt den dritten zweiten Platz einzufahren, konzentriert sich der Slowake lieber auf die Duelle mit Weltmeister Philippe Gilbert (BMC) beim Amstel Gold Race, dem Fléche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich.
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