Anzeige
Anzeige
Anzeige

Brite gewinnt Auftakt des 96. Giro d´Italia

Cavendish über Umweg ins Rosa Trikot

Foto zu dem Text "Cavendish über Umweg ins Rosa Trikot"
Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) im Rosa Trikot des 96. Giro d´Italia | Foto: ROTH

04.05.2013  |  (rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) musste zum Auftakt des 96. Giro d’Italia in Neapel im Finale ohne seinen Sprintzug auskommen, doch ließ sich davon auf den letzten Metern nicht beirren. Mit einem starken Finish sicherte sich der 27 Jahre alte Brite am Nachmittag den Sieg auf der 1. Etappe, die über 130, meist flache Kilometer mit Start und Ziel in der Stadt am Vesuv führte.

Knapp geschlagen wurde der Italiener Elia Viviani (Cannondale), dem auch die Sprint-Vorbereitung durch zwei seiner Helfer nichts half. Platz drei ging an den Französischen Meister Nacer Bouhanni (FDJ) vor Vivianis Landsmann Giacomo Nizzolo (RadioShack-Leopard). Dessen Teamkollege Danilo Hondo wurde als bester deutscher Fahrer Neunter.

Allerdings kam es auf der langen Zielgeraden in Neapel nicht zum erwarteten Massensprint, da ein gestürztes Begleitmotorrad auf den letzten drei Kilometern fast das gesamte Feld aufhielt. Leidtragender war auch der Frankfurter John Degenkolb (Argos-Shimano), der sich mit Platz elf begnügen musste, 18 Sekunden hinter Cavendish, der mit seinem elften Giro-Etappensieg auch erster Träger des Rosa Trikots ist.

Anzeige

„Die Etappe war nicht leicht, es gab viele Kurven und Ecken und für einen Engländer wie mich war es sehr heiß”, sagte der 27-Jährige im Ziel, nachdem er sich zum wiederholten Mal in dieser Saison als Einzelkämpfer hatte durchschlagen müssen. „Steegmans hatte ein Problem mit seiner Schaltung, so das ich auf den letzten 500 Metern eine Lücke von zehn Metern zufahren musste. Ich musste in den roten Bereich gehen, um hier zu siegen“, gestand Cavendish ein.“

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen setzten am frühen Nachmittag sich auf dem Rundkurs – vier größeren Schleifen zu je 16,4 Kilometern folgten acht kleinere über je acht Kilometer direkt an der Strandpromenade von Neapel –zunächst sieben Fahrer vom Feld ab.

Der Franzose Guillaume Bonnafond (Ag2r), die Italiener Giovanni Visconti (Movistar) und Marco Canola (Bardiani Valvole), die Niederländer Martijn Keizer (Vacansoleil-DCM) und Brian Bulgac (Lotto Belisol), der Spanier Ricardo Mestre (Euskaltel) sowie der Australier Cameron Wurf (Cannondale) fanden sich am Ende der ersten Runde, wurden aber vom Feld an der kurzen Leine gehalten. Vor allem Cavendishs und Degenkolbs Helfer sorgten bei den Verfolgern für die Tempoarbeit und ließen nicht viel mehr als zwei Minuten an Abstand zu.

Schon schon am Ende der vierten Runde sammelte das Feld die Ausreißer wieder ein – mit Ausnahme von Wurf, der sich als Solist mit einem Vorsprung von knapp zwei Minuten auf die acht kleineren Schleifen begab. Auch wenn danach die Rennsituation stabil blieb, kam es im nervösen Feld zu zahlreichen Stürzen. So gingen etwa der Franzose Laurent Pichon (FDJ) und der Spanier Pablo Urtasun (Euskaltel) und zogen sich ernsthaftere Verletzungen zu. Alle Fahrer konnten aber das Rennen fortsetzen.

Gegen die geballte Macht des Feldes war Wurf natürlich chancenlos, zumal sich auch Bradley Wiggins’ Sky-Mannschaft ganz vorne zeigte. Kurz bevor er gestellt wurde, sicherte sich der 29-jährige Australier noch den einzigen Zwischensprint des Tages und kassierte dafür sechs Sekunden Bonifikation. Hondo wurde hier Zweiter.

Kurz vor dem Ende der drittletzten Runde wurde schließlich auch Wurf eingefangen. Auf den letzten knapp 20 Kilometern hielt in erster Linie Omega Pharma-Quick-Step das Tempo so hoch, dass keine weiteren Ausreißversuche mehr erfolgten. Wiggins, Cadel Evans (BMC) Evans, Vincenzo Nibali (Astana), Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp) und die anderen Favoriten waren allesamt weit vorn zu sehen, um möglichen Stürzen aus dem Weg zu gehen.

Als es auf die Schlussrunde des mit vielen Kurven und engeren Passagen versehenen Kurses ging, waren Cavendishs Helfer von Orica-GreenEdge, Lampre-Merida und Cannondale in hintere Postionen verdrängt worden. Auf den letzten drei Kilometern führten drei Cannondale-Fahrer das Feld an, gefolgt vom Orica-GreenEdge-Trio Lancaster, Howard und Goss. Erst dahinter folgte Cavendish, der zum wiederholten Mal in dieser Saison in den entscheidenden Momenten ohne Helfer auskommen musste.

Doch der Weltmeister von 2011 machte das Beste daraus. Als der Sturz mit dem Begleitmotorrad fast das gesamte Feld abbremste, machte schließlich eine Handvoll Fahrer den Sieg auf der fast einen Kilometer langen und acht Meter breiten Zielgeraden den Sieg unter sich aus. Orica-GreenEdge eröffnete das Finale, doch Kapitän Goss hatte diesmal nicht die Beine, um den dritten Giro-Etappensieg seiner Karriere einzufahren.

Cavendish musste einen Umweg außen herum fahren und fing Viviani, der einen langen Sprint gefahren war, auf den letzten Metern noch ab. Hinter den beiden kam Bouhanni noch stark auf und sicherte sich Rang drei.

Das von Degenkolb angeführte Feld wies zwar 18 Sekunden Rückstand auf, aber da der Sturz innerhalb der Drei-Kilometer-Zone passierte, wurden die beiden Gruppen zeitgleich gewertet.

Cavendish, der für seinen Sieg 20 Sekunden Zeitbonifikation erhielt, führt die Gesamtwertung mit acht Sekunden Vorsprung auf Viviani und zwölf auf Bouhanni an. Hondo folgt mit weiteren vier Sekunden Rückstand auf Rang vier.

Visconti wurde mit dem Bergtrikot ausgezeichnet, Cavendish ist auch Spitzenreiter in der Punktewertung. Viviani trägt das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Orica-GreenEdge führt die Teamwertung an.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2013Majka: Riis hatte Recht mit seiner Prognose

(rsn) - Als vor zwei Jahren Bjarne Riis den jungen Polen Rafal Majka unter Vertrag nahm, wurde er nicht müde, von dem bis dahin eher unbekannten Talent zu schwärmen. "Rafal hat ein riesengroßes

31.05.2013Niemiec schrieb beim Giro polnische Radsportgeschichte

(rsn) – Mit seinem sechsten Gesamtplatz beim Giro d’Italia schrieb Przemyslaw Niemiec polnische Radsportgeschichte. Der 33-jährige Edelhelfer im Dienste der italienischen Mannschaft Lampre-Merida

27.05.2013Mezgec: Degenkolbs Anfahrer nutzt seine Chance

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) war der überragende Sprinter des diesjährigen Giro d’Italia. Doch im Schatten des Seriensiegers von der Isle of Man, der alle fünf Massensprints

27.05.2013Evans: Tour-Vorbereitung auf Platz drei beendet

(rsn) – Cadel Evans (BMC) hat seiner Bilanz bei den großen Rundfahrten einen weiteren Podiumsplatz hinzugefügt. Nach seinem Sieg bei der Tour de France 2011, jeweils Rang in den Jahren 2007 und 2

27.05.2013Morabito fährt Giro mit gebrochenem Handgelenk zu Ende

(rsn) - Steve Morabito (BMC) hat sich bei einem Sturz auf der 16. Etappe des Giro d’Italia einen Knöchel im linken Handgelenk gebrochen. Trotzdem fuhr der Schweizer das Rennen zu Ende. „Ich hatte

27.05.2013Uran etabliert sich als Kapitän für die Rundfahrten

(rsn) – Auch ohne den nach der 12. Etappe mit einer Erkältung ausgestiegenen Kapitän Bradley Wiggins zählte das Sky-Team zu den Gewinnern des 96. Giro d’Italia. Zwei Etappensiege, Rang zwei im

27.05.2013Cavendish: „Schon als Kind siegeshungrig“

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat seiner imposanten Bilanz beim diesjährigen Giro d’Italia weitere Erfolge hinzugefügt. Der Brite gewann nicht nur fünf Etappen, sondern siche

27.05.2013Nibali siegt mit maximaler Unterstützung und minimalem Stress

(rsn) – Bei seiner fünften Giro-Teilnahme hat Vincenzo Nibali (Astana) nicht nur die riesigen Erwartungen der Tifosi erfüllt, sondern seine Tendenz der vergangenen Jahre mit dem ersten Gesamtsieg

26.05.2013Nibali kämpft sich durch Hitze, Dauerregen und Schnee

Brescia (dpa) - Vincenzo Nibali (Astana) hat sich beim 96. Giro d`Italia durch große Hitze, Dauerregen und dichtes Schneetreiben zum größten Triumph seiner Karriere gekämpft. Der 28-jährige Itali

26.05.2013Cavendish beim Giro d´Italia unschlagbar

(rsn) - Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) hat am Schlusstag des 96. Giro d’Italia in Brescia seinen fünften Etappensieg eingefahren und sich außerdem das Rote Trikot des Punktbesten ges

26.05.2013Cavendish und Nibali triumphieren in Brescia

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat wie erwartet zum Abschluss des 96. Giro d’Italia nochmals zugeschlagen. Der Brite gewann die 21. und letzte Etappe über 197 Kilometern von Rie

26.05.2013Betancur holt sich mit Energieleistung das Weiße Trikot zurück

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) wird voraussichtlich den 96. Giro d’Italia gewinnen – aber zu den großen Gewinnern dieser Italien-Rundfahrt zählen auch die Kolumbianer, die der Italien-Rundfa

Weitere Radsportnachrichten

06.04.2025Flandern-Rundfahrt: Erster Massensturz erwischt van der Poel und Degenkolb

(rsn) – Kurz nach Rennhälfte der Flandern-Rundfahrt hat es den ersten schweren Massensturz des Rennens gegeben. In der Anfahrt auf den Eikenberg, auf einer eigentlich breiten Straße, geriet Harry

06.04.2025Pedersen: “Wenn ich nicht daran glauben würde, wäre ich nicht hier“

(rsn) – Bei morgens noch kühlen Temperaturen, aber bestem Wetter und vor allem großartiger Stimmung auf dem Marktplatz von Brügge hat die 109. Flandern-Rundfahrt begonnen. Nach der Teampräsentat

05.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

05.04.2025Pogacar sieht in Flandern ”250 Kilometer voller Chancen”

(rsn) – Nachdem er bei Mailand-Sanremo (1.UWT) das erste Duell gegen Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) verloren hat, bittet Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) den Niederländer am

05.04.2025Flandern-Favoriten: Wer hält Belgiens Fahne hoch?

(rsn) – Und wieder einmal steht sie auf dem Programm: die Flandern-Rundfahrt. “Vlaanderens Mooiste“, wie die Einheimischen sagen. Mitunter ist vom wichtigsten Wochenende des Jahres die Rede, hie

05.04.2025Traumhafter Saisoneinstieg: Nys gewinnt 34. GP Miguel Indurain

(rsn) - Thibau Nys (Lidl – Trek) ist perfekt in seine dritte Saison bei den Profis gestartet. Mit einer späten Attacke entschied der 22-jährige Belgier den 34. GP Miguel Indurain (1.Pro) souverän

05.04.2025Die Strecke der Flandern-Rundfahrt 2025

(rsn) – Ein paar Änderungen an der Strecke gibt es immer. Da macht auch die Flandern-Rundfahrt 2025 keine Ausnahme. Doch neben dem jährlichen Wechsel zwischen den Startorten Antwerpen und Brügge,

05.04.2025Die Strecke der Flandern-Rundfahrt der Frauen 2025

(rsn) – Seit Jahr und Tag ist Oudenaarde das Zentrum der Flandern-Rundfahrt der Frauen. Auch die 22. Ausgabe des Rennens startet hier, seit 2012 befindet sich hier zudem in der Minderbroedersstraat

05.04.2025Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern-Rundfahrt bildet für Radsport-Fans gemeinsam mit Paris-Roubaix das Highlight der Klassikerwochen eines jeden Frühjahrs. Das belgische Monument, am 25. Mai 1913 erstmals ausgetra

05.04.2025Van Aert baut bei der “Ronde“ auf kollektive Visma-Stärke

(rsn) – In den vergangenen Jahren zählte Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) in schöner Regelmäßigkeit zu den Top-Favoriten der Flandern-Rundfahrt. Doch ausgerechnet beim wichtigsten belgisch

05.04.2025Getragen von flämischen Fans und einem ganzen Land

(rsn) – Er war vor drei Jahren die große Sensation, als er völlig überraschend Gent-Wevelgem in Flanders Fields für sich entscheiden konnte und seinem damals noch kleinen Team Intermarché – W

05.04.2025Für Kopecky ist Longo Borghini die Topfavoritin

(rsn) – Drei Stunden nach den Männern in Brügge starten die Frauen in Oudenaarde in die “Ronde“. Bei der 22. Ausgabe der Flandern-Rundfahrt stehen zwei Fahrerinnen ganz oben auf der Liste der

Anzeige
RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Ronde van Vlaanderen (1.UWT, BEL)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Hellas (2.1, GRE)
  • Trofeo Piva (1.2u, ITA)
  • Grand Prix Gazipasa (1.2, TUR)
  • Jamaica International Cycling (2.2, 000)
  • Radrennen Frauen

  • Straßenrennen Rheinzabern (BLF, GER)
Anzeige