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05.07.2013 | (rsn) - Wo auch sonst als in Montpellier hätte die Jubiläumstour ihren ersten ganz großen Neuzugang in die Geschichtsbücher feiern sollen?
Dass just zum 100. Jubiläum nun auch der afrikanische Kontinent sein erstes Gelbes Trikot bekommt wird, passt prima. Noch besser passt zusammen, wo dieser historische Moment stattfand.
Denn Daryl Impey holte sich das "maillot jaune" nicht irgendwo, sondern exakt an jener Stelle, wo sich sechs Jahre zuvor schon sein Landsmann Robert Hunter ins Goldene Buch der Tour eingetragen hatte. Nach dem damals ersten Etappensieg für Südafrika ist das Land jetzt die 23. Nation, die einen Träger des Gelben Trikots vorweisen kann.
Und Impey ist mit seinen 28 Jahren jetzt nicht nur erster Afrikaner im Führungstrikot der Tour, sondern auch überhaupt bei einer der drei ganz großen Rundfahrten. Zumal er ja vorgestern auch schon mit seinem Orica-Team das Mannschaftszeitfahren gewann.
Das wird dem Radsport am Kap einen neuen Schub geben, nachdem im März Afrikas einziger Top-Rennstall MTN durch den Sieg von Gerald Ciolek bei Mailand – San Remo schon für mächtig Alarm sorgte. Doch Siege von Landsleuten haben eine noch größere Wirkung, das wissen auch die deutschen Radfans genau.
Horror-Sturz sorgt für „Entdeckung"
Die Geschichte von Impey ist dabei eine ganz besondere. Bekannt war er bis dato aber trotz etlicher kleinerer Siege vor allem für einen der übelsten Stürze der letzten Jahre: Als Spitzenreiter der Türkei-Rundfahrt 2009 wurde er im Sprint der Schlussetappe von Theo Bos zu Fall gebracht und knallte fürchterlich in die Streckenbegrenzung. Über eine Viertelstunde lag er am Boden, bevor er die letzten Meter mit einer Halskrause absolvierte und seinen Gesamtsieg so noch perfekt machte.
Doch hatte dieser schockierende Moment rückblickend auch sein Gutes: Der Manager seiner jetzigen Mannschaft Orica verriet, dass man genau durch diesen Sturz einst überhaupt auf Impey aufmerksam geworden sei. Möglich also, dass es ohne das Drama des 19. April nie die Krönung des 4. Juli gegeben hätte.
Zu würdigen ist dabei auch die Geste von Simon Gerrans, der das Gelbe Trikot seinem Teamkollegen überließ - das ist ihm hoch anzurechnen und spricht für den Geist, der bei Orica herrscht.
Und für alle, die sich vor wenige Wochen bei der Ankunft der 2. Etappe der Bayern-Rundfahrt in Viechtach beim Blick auf den Sieger fragten, wird das denn nun bitte sein soll: Sie haben da einen Sprinter gesehen, der nun für immer in den Geschichtsbüchern stehen wird.
Gipfelstürmer und Pioniere
Keine Frage: Der afrikanische Radsport wird in absehbarer Zeit ähnlich fester Bestandteil der Szene sein, wie es Australien, die USA oder Südamerika schon sind. Rennen wie die Tour du Faso oder die Tropicale Amissa Bongo haben eine ordentliches Niveau, ein Team wie MTN bringt mächtig Bewegung in die Szene und neben Impey fährt bei Orica mit Daniel Teklehaimanot ja auch schon ein talentierter Profi aus Eritrea.
Just bei der für Impey so speziellen Türkei-Rundfahrt hat in diesem Jahr Natnael Berhane die Königsetappe gewonnen. Auch er kommt aus Eritrea und fährt bei Europacar. Nicht zu vergessen hat ja auch noch Tour-Favorit Chris Froome seine Wurzeln in Kenia und seine Laufbahn in Südafrika gestartet. Seine erste Tour 2008 bestritt er noch unter kenianischer Flagge, seinen Etappensieg im letzten Jahr aber holte er dann als Brite.
Erinnern will ich noch an John-Lee Augustyn – den letzten Südafrikaner, der bei der Tour für Furore sorgte. 2008 gewann er als Teamkollege von Froome die Bergwertung am Col de la Bonnette, dem mit 2802m höchsten Pass der Tour-Geschichte. Wenig später stürzte er zu Beginn der Abfahrt: Seine Versuche, wieder auf die Straße zu kommen, wirkten wie Slapstick – doch in Wahrheit schrammte das Rennen damals hauchdünn an einem Drama vorbei.
Kann das noch Zufall sein?
In Südafrika steht der Radsport trotz vereinzelter Highlights noch immer weit hinter Sportarten wie Fußball, Cricket und Rugby zurück. Da passt es perfekt, dass Impey wie Hunter vor dem Rugby-Stadion von Montpellier geehrt wurde.
Besser noch: Das „Stade Yves Manoir" hat seine vier Tribünen nach berühmten Rugby-Stadien aus aller Welt benannt. Zielgerade und Podium der Tour finden sich – na klar – vor der „Tribune Ellis Park". Dieser wiederum ist die berühmte Spielstätte aus Impeys Geburtsstadt Johannesburg – und dort gab es die vielleicht bisher größte Sternstunde des südafrikanischen Sports, als 1995 der WM-Titel im Rugby errungen wurde.
Ein Sieg, dessen Bedeutung weit über den Sport hinausging: Denn wenige Jahre nach Ende der Rassentrennung standen damals am Ende der Heim-WM alle Teile der Bevölkerung vereint hinter ihrem Team, den "Springboks". Präsident Nelson Mandela vorneweg – obwohl Rugby traditionell der Sport der weißen Minderheit gewesen war.
Der Spielfilm "Invictus" zeichnet das nach – oder man holt sich eine Überdosis Gänsehaut, indem man die Hymnen und Höhepunkte der Partie bei Youtube ansieht - und bitte für einen Moment an Madiba denkt.
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