Lüttich-Sieg 2010: Eine Klage, um Beweise zu zerstören?

Winokurow geht in Bestechungs-Affäre in die Offensive

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Alexander Vinokourov | Foto: ROTH

05.12.2013  |  (rsn) - Alexander Winokurow hat laut sudinfo.be den ehemaligen Finanz-Direktor des Astana-Teams, Aidar Makhmetov, in seiner Heimatstadt Nizza verklagt. Der Olympiasieger von London 2012 ist davon überzeugt, dass Makhmetov vor drei Jahren seinen e-Mail-Account gehackt hat, um einen Mailverkehr Winokurows mit Alexander Kolobnev offenzulegen, der beweisen sollte, dass der Kasache  den Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2010 erkauft hat.

Während die belgischen Behörden weiterhin ermitteln, ob Winokurow den am Ende zweitplatzierten Russen tatsächlich dafür bezahlt hat, ihm in Lüttich den Vortritt zu lassen, geht der aktuelle Astana-Team-Manager somit nun also selbst in die Offensive.

Zwar kann er mit dieser Klage seine Unschuld nicht beweisen, doch der Gedanke dahinter scheint klar: Sollten die e-Mails, die im Dezember 2011 im Schweizer Magazin L’Illustre veröffentlicht wurden, illegal - eben durch einen Hacking-Angriff - an die Öffentlichkeit gelangt sein, so wäre es fraglich, ob sie als Beweismittel gegen Winokurow verwendet werden dürfen.

Dem mittlerweile 41-Jährigen wird vorgeworfen, Kolobnev im Anschluss an das Rennen, das die beiden gemeinsam als Ausreißer-Duo unter sich ausmachten, 150.000 Euro gezahlt zu haben. Der Kasache bestreitet diese Anschuldigungen. Er habe zwar mit Kolobnev während des Rennens gesprochen, das tue man aber schließlich in einer Ausreißergruppe immer. Von Bestechung könne keine Rede sein.

Auch dass es laut eines Berichts von velonation.com Beweise für zwei Transaktionen von 100.000 Euro beziehungsweise 50.000 Euro zwischen den Konten von Winokurow und Kolobnev geben soll, kümmert diesen offenbar nicht. „Ich überweise häufiger anderen Leuten Geld, manchmal verleihe ich etwas. Aber ich habe Kolobnev nie angeboten, ihm den Sieg abzukaufen“, zitierte cyclingnews.com den ehemaligen Telekom-Profi.

Am 8. Mai 2010, fast zwei Wochen nach dem Rennen, soll Winokurow in der an L’Illustre weitergereichten e-Mail an Kolobnev geschrieben haben: „Es tut mir leid, dass ich so lange nicht geantwortet habe. Keine Sorge, Du hast alles richtig gemacht... Wegen der Abmachung, sei unbesorgt, ich werde alles machen. Du musst nur etwas warten. Schlaf gut. Vino“

Zuvor soll Kolobnev via e-Mail bei Winokurow nach dem Verbleib des Geldes gefragt und seine Kontodaten durchgegeben haben.

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