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03.03.2014 | (rsn) – Streckenkenntnis ist alles. Diese Aussage trifft ganz besonders auf die belgischen Frühjahrsklassiker zu. Deshalb fuhr ein Katusha-Aufgebot am Montag die letzten 55 Kilometer der Flandern-Rundfahrt ab. radsport-news.com war im Begleitfahrzeug dabei, als der Sportliche Leiter Torsten Schmidt das Finale der „Ronde" in Augenschein nahm.
Bei leichtem Regen und kühlen sieben Grad steigt die sieben Fahrer starke Gruppe, zu der auch Kapitän Alexander Kristoff und Rüdiger Selig zählen, am Kwaremont ein und nimmt kurz darauf den Paterberg in Angriff. „Natürlich wäre es für die Fahrer angenehmer, diese Runde bei 20 Grad in Angriff zu nehmen, aber bei der Flandern-Rundfahrt können ja auch ähnliche Bedingungen wie heute herrschen“, sagt Schmidt zu radsport-news.com und erläutert noch einmal, wie wichtig solche Streckenbesichtigungen sind.
„Als ich bei den Klassikern erstmals als Sportlicher Leiter dabei war, bin ich im Winter allein hierhergekommen, bin alle Strecken abgefahren, habe mir die wichtigsten Informationen auf Band gesprochen und bin an den entscheidenden Stellen ausgestiegen, um ein Gefühl für die Berge zu bekommen“, so Schmidt, der solche Ausfahrten auch als wichtige Hilfe für diejenigen Rennen sieht, in denen kein Funk erlaubt ist.
„Diese Anstiege stehen ja nicht nur bei der Flandern-Rundfahrt im Programm, sondern auch bei anderen belgischen Klassikern, dann eben nur in anderen Kombinationen“, erklärt der 42-Jährige.
Als nächstes steht der Koppenberg auf dem Programm. „Das ist hier in der Gegend der schwerste Anstieg“, weiß Schmidt zu berichten. Das merkt man auch den Fahrern an, die sich den bis zu 20 Prozent steilen Kopfsteinpflasteranstieg hinauf quälen. Rennatmosphäre mag dabei noch nicht aufkommen. „Ohne Nummer und ohne Zuschauer ist es etwas ganz anderes, hier die Anstiege hochzufahren“, sagt Selig.
Nach dem Taaienberg legt die Trainingsgruppe, die kurzzeitig Zuwachs in Gestalt von Martin Reimer und zwei weiteren MTN-Qhubeka-Fahrern bekommt, einen kurzen Stopp ein, um den Luftdruck in den Reifen zu verringern.
„Wenn der Luftdruck zu hoch ist, dann hat man auf den Kopfsteinpflaster-Anstiegen keinen richtigen Gripp“, begründet Selig die Maßnahme. „Lieber etwas weniger als zu viel, denn die Rennen werden auf dem Kopfsteinpflaster entschieden“, sagt der Berliner und Schmidt ergänzt: „Man muss hier einen Kompromiss finden, einen Luftdruck wählen, der für die normalen Straßen und auch für die Pflasterpassagen geeignet ist“.
Danach stehen noch der Kruisberg beim Rennkilometer 233 und der Oude Kwaremont beim Kilometer 243 an. Der Kwaremont wird im Rennen am 6. April dann zum dritten Mal überquert werden - die ersten beiden Male bei Kilometer 109 respektive 205. Der Paterberg, bei der Flandern-Rundfahrt der letzte Anstieg im Programm, wird von Kristoff, Selig & Co. heute noch ein zweites Mal unter die Räder genommen.
Danach fährt der Katusha-Tross in Richtung Oudenaarde, wo sich das Ziel der Flandern-Rundfahrt befindet. In gut vier Wochen werden dann Zehntausende von Fans den Sieger bejubeln. Diesmal wartet nach der zweistündigen Ausfahrt nur der Mannschaftsbus auf die Fahrer.
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